Naturschutzgebiet Giriz Rottenschwil

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Giriz
Amphibienlaichgebiet von nationaler Bedeutung

IUCN-Kategorie IV – Habitat/Species Management Area

Naturschutzgebiet Giriz

Naturschutzgebiet Giriz

Lage Aargau, Schweiz
Fläche 16 ha
WDPA-ID 347372
Einrichtungsdatum 2001
Rechtsgrundlage Verordnung über den Schutz der Amphibienlaichgebiete von nationaler Bedeutung
Giriz Rottenschwil
Flachmoor von nationaler Bedeutung

IUCN-Kategorie IV – Habitat/Species Management Area

Moorgebiet Giriz

Moorgebiet Giriz

Lage Aargau, Schweiz
Fläche 7 ha
WDPA-ID 166568
Einrichtungsdatum 2001
Rechtsgrundlage Verordnung über den Schutz der Flachmoore von nationaler Bedeutung

Das Naturschutzgebiet Giriz Rottenschwil ist ein 1981 ausgewiesenes Schutzgebiet in der Landschaft an der Reuss im Kanton Aargau. Es entstand nach der aargauischen Volksabstimmung 1969 über das Reusstalgesetz, das dank der Vermittlung durch den Aargauer Naturschützer Erich Kessler die Interessen der Landwirtschaft und der Energiewirtschaft mit jenen des Naturschutzes verknüpfte.

Der Flurname «Giriz»[1] ist für Feuchtgebiete und Auenlandschaften in einigen Gebieten der Schweiz verbreitet und ist vom Namen eines nicht eindeutig bestimmbaren Vogels abgeleitet.[2] Er kommt zum Beispiel auch beim Naturschutzgebiet Giriz an der Aare in der aargauischen Gemeinde Koblenz vor.

Das Naturschutzgebiet Giriz Rottenschwil liegt links vom Fluss auf 380 m ü. M. in der Reussebene auf dem Gebiet der Gemeinde Rottenschwil. Es erstreckt sich vom Parkplatz südlich der Reussbrücke Rottenschwil–Unterlunkhofen über eine Länge von mehr als einem Kilometer flussaufwärts bis fast zur Reussbrücke bei Werd. Im Osten ist es durch den in den 1970er Jahren gebauten linken Seitendamm neben der Reuss begrenzt und im Westen durch die Reste des kleinen, alten Hochwasserschutzdamms aus dem 19. Jahrhundert vom benachbarten Schutzgebiet «Stille Reuss» getrennt.

Die Zone befindet sich mitten in der Region «Reusslandschaft» des Bundesinventars der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung, im weiteren Schutzgebiet «Still Rüss-Rickenbach», das eine Auenlandschaft von nationaler Bedeutung ist, und im Projektgebiet des Auenschutzparks Aargau. Zusammen bilden die Naturschutzgebiete eine der wertvollsten Auen- und Flachmoorzonen im Aargau.

Das Giriz umfasst mit seiner näheren Umgebung einen etwa 20 Hektaren grossen Raum des flachen Schachengebiets neben der Reuss. Im Areal befinden sich zwei unterschiedlich begrenzte besondere Schutzgebiete, deren Flächen sich zu einem guten Teil überschneiden und die als Biotop- und Artenschutzgebiete in der IUCN-Kategorie IV registriert sind:

Die Auenlandschaft mit ihren Feuchtgebieten weist Wälder, Gehölze, Hecken, Gewässer, Moorflächen, Schilfröhricht und Hochstaudenried auf. Im Gebiet kommen reiche Bestände von Orchideen und der Sibirischen Schwertlilie vor.[3]

Die Stiftung Reusstal vergrösserte 2005 das Gewässernetz in einer zusätzlich als Naturschutzfläche gesicherten Zone südlich des bestehenden Schutzgebiets mit dem Renaturierungsprojekt «Giriz-Aue Rottenschwil». Sie liess das ehemalige Giessen-Gewässer «Kleine Reuss» wieder öffnen und mehrere Tümpel als Laichbiotope für Amphibien anlegen. Auf den zunächst noch kahlen Schotterflächen brütete seit 2005 der Flussregenpfeifer.[4]

  • Erich Kessler: Zur Bestandesentwicklung der Streuewiesen und Iris sibirica-Vorkommen in der aargauischen Reussebene. 1986.
Commons: Giriz Rottenschwil – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Giriz auf ortsnamen.ch, abgerufen am 11. November 2023.
  2. Artikel Giriz im Schweizerischen Idiotikon, Bd. 2, Sp. 407.
  3. Naturschutzgebiet Giriz Rottenschwil. Kleiner naturkundlicher Führer. Hg.: Stiftung Reusstal.
  4. Projekt „Giriz-Aue Rottenschwil“. auf stiftung-reusstal.ch. Rottenschwil 2006, abgerufen am 12. Juli 2023.

Koordinaten: 47° 18′ 46,8″ N, 8° 22′ 29,6″ O; CH1903: 670792 / 240658