Naturschutzgebiet Kierspetal
Naturschutzgebiet Kierspetal
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Naturschutzgebiet Kierspetal | ||
Lage | Kierspe, Märkischer Kreis, Nordrhein-Westfalen, Deutschland | |
Fläche | 22,82 ha | |
Kennung | MK-110 | |
WDPA-ID | 318650 | |
Geographische Lage | 51° 10′ N, 7° 34′ O | |
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Meereshöhe | von 282 m bis 366 m (ø 324 m) | |
Einrichtungsdatum | 2003 | |
Verwaltung | Untere Landschaftsbehörde des Märkischen Kreises |
Das Naturschutzgebiet Kierspetal ist ein 22,82 ha großes Naturschutzgebiet (NSG) in der Gemeinde Kierspe im Märkischen Kreis in Nordrhein-Westfalen. Das NSG wurde 2003 vom Kreistag des Märkischen Kreises mit dem Landschaftsplan Nr. 7 Kierspe ausgewiesen. Das NSG besteht aus fünf Teilflächen, die sich entlang der Kierspe reihen, von Romberg im Westen bis zum Haus Rhade im Nordosten, wo die Kierspe in die Volme mündet.[1][2]
Gebietsbeschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei dem NSG handelt es sich um naturnahe Talbereiche der Kierspe, der Lammecke, der Hemecke und eines namenlosen Siepens. Das Bachtäler werden überwiegend von Wald- und Grünlandgesellschaften feuchter bis nasser Standorte eingenommen. Waldbereiche mit Bach-Erlen-Eschenwald, Silberweiden-Auenwald und Eschen-Auenwaldfragmenten befinden sich im NSG. Auch ein Teich mit Verlandungszone gehört zum NSG.
Schutzzweck
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Naturschutzgebiet wurde zur Erhaltung und Entwicklung von Talbereichen und als Lebensraum gefährdeter Tier- und Pflanzenarten ausgewiesen. Wie bei anderen Naturschutzgebieten in Deutschland wurde in der Schutzausweisung darauf hingewiesen, dass das Gebiet „wegen der landschaftlichen Schönheit und Einzigartigkeit“ zum Naturschutzgebiet wurde.
Tier- und Pflanzenwelt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Naturschutzgebiet Kierspetal weist eine große Zahl von seltenen und besonders zu schützenden Tierarten auf. Unter ganz besonderen Schutz durch die FFH-Richtlinie der EU (Anhang IV) sowie der Vogelschutzrichtlinie (Anhang I) stehen hier: Graureiher, Groppe und Neuntöter. Bei Kartierungen wurde folgende laut Roter Liste NRW gefährdete Arten gefunden: Dukaten-Feuerfalter (RL 0), Kleines Wiesenvögelchen (RL 3), Baumweißling (RL R/0) und Komma-Dickkopffalter (RL 0). An Amphibien und Reptilien: Ringelnatter (RL 3), Waldeidechse, Fadenmolch und Grasfrosch. Bei den Pflanzenarten seien hervorgehoben: Geflecktes Knabenkraut (RL S), Teufelsabbiss (RL 3), Sumpf-Dotterblume, Kuckucks-Lichtnelke und Wiesen-Knöterich.[3][4]
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Kierspebachtal zw. Romberg und Lohfeld
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NSG an der Mündung der Lammecke
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NSG östl. Lammecke / Westl. Halzenbach
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Kierspe im Auwald nordöstlich Berkermühle
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Kierspetal westlich Loh
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Kierspe am Loherhammer
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Kierspetal südl. Haus Rhade
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Naturschutzgebiet „Kierspetal“ im Fachinformationssystem des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen
- Karte Naturschutzgebiet Kierspetal auf openstreetmap.org
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Karte Naturschutzgebiet Kierspetal auf openstreetmap.org
- ↑ Naturschutzgebiet Kierspetal in der World Database on Protected Areas (englisch)
- ↑ Naturschutzgebiet „Kierspetal“ im Fachinformationssystem des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen
- ↑ Rote Liste der gefährdeten Pflanzen, Pilze und Tiere in Nordrhein-Westfalen, lanuv.nrw.de
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Märkischer Kreis – Untere Landschaftsbehörde (Hrsg.): Märkischer Kreis: Landschaftsplan Nr. 5 Kierspe, Lüdenscheid 2003, S. 30–33.
- Michael Bußmann: Die Naturschutzgebiete im Märkischen Kreis. Märkischer Kreis, Lüdenscheid 2009, ISBN 978-3-00-029177-7.