Nerotalanlagen
Die Nerotalanlagen sind ein Park in Wiesbaden. Sie befinden sich im Nerotal unterhalb des Nerobergs und erstrecken sich auf ca. 1 Kilometer Länge und umfassen etwa 5,7 ha Fläche.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Anlagen im englischen Landschaftsstil entstanden von 1897 bis 1898. Innerhalb dieses Parks gibt es ein sogenanntes Schweizer Häuschen, sowie sechs Brücken über den Schwarzbach. 1985 wurde der Park unter Denkmalschutz gestellt.
Lage der Nerotalanlagen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Parkanlage wird im Norden vom Nerotal mit der Nerobergbahn und im Süden vom Kriegerdenkmal und der Taunusstraße begrenzt. Links und rechts verlaufen jeweils die Straßen Nerotal südlich und Nerotal nördlich.
Das aus Muschelkalk gefertigte Kriegerdenkmal steht bereits seit 1909 am Eingang der Nerotalanlagen. Nach einem Entwurf von Karl Krause wurde es vom Bildhauer Franz Pritel[1] gestaltet und soll an die gewonnenen Schlachten aus dem Deutsch-Französischen Krieg bei Wörth und Weißenburg, Sedan und Paris erinnern.[2] Das Monument ersetzte das 1873 an gleicher Stelle errichtete und 1904 wegen Baufälligkeit abgerissene Germania-Kriegerdenkmal des Bildhauers Hermann Schies.
Im südlichen Nerotal liegt das ehemalige Kurhaus Bad Nerotal, dessen Neubau 1907 eingeweiht wurde und in dem sich heute u. a. ein Kindergarten und das Theater thalhaus befinden. Es ist das einzige Gebäude, das innerhalb der Parkanlagen liegt.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Nerotalanlagen werden vom Schwarzbach durchflossen. Der Bach wurde an einigen Stellen zu Teichen aufgestaut und der Wasserlauf mit großen Steinblöcken und Wasserfällen versehen. Er gilt mit den zahlreichen Kastanienbäumen als typischer Landschaftspark seiner Zeit und in der Parkanlage befinden sich Wiesen, ein Kinderspielplatz und historische Denkmäler zu Bismarck und für den Dichter Friedrich von Bodenstedt, der in Wiesbaden von 1878 bis 1892 lebte und auf dem nahe liegenden Nordfriedhof bestattet wurde. Das "87iger Denkmal" wurde zur Erinnerung an die im Zweiten Weltkrieg gefallenen aus dieser Infanterie-Diversion in der Nachkriegszeit geschaffen.
Aus den Exponaten des Wiesbadener Kultursommer 2010 verblieben ebenfalls drei moderne Kunstwerke im Bestand des Parks. Das "Weiße Reh" von Michael von Brentano, die "Gelbe Bank" von MADE und von Heike Krebs-Bechtel "Installation 25" aus Blätterstelen. Der Schetter-Obelisk am Eingang Kriegerdenkmal erinnert an die Parkgestaltung.
Denkmäler
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Kriegerdenkmal (Nahaufnahme)
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Kriegerdenkmal
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Das 1873 errichtete und 1904 abgerissene Germania-Kriegerdenkmal von Hermann Schies am Eingang zum Nerotal, historische Fotografie um 1890
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Bismarck-Denkmal
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Eine der steinernen Brücken im Park
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Denkmal für Friedrich von Bodenstedt
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Der Schwarzbach im Park
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Schweizer Häuschen
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Der 1888 errichtete Viadukt der Nerobergbahn am Ende der heutigen Nerotalanlagen in Wiesbaden, davor ein Holzpavillon, in dem sich ein Studio für Porträtfotografie für Touristen befand, historische Fotografie um 1895
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Landschaftspark Oberes Nerotal auf der Website der Stadt Wiesbaden
- Zeitungsartikel über Das gelbe Reh auf dem Onlineportal der Frankfurter Rundschau.[1]
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Zentralblatt der Bauverwaltung, Nr. 75, XXVII. Jahrgang, 14. September 1907, S. 499.
- ↑ Der Nerotal-Krieger wird aufgepäppelt zu lesen. In: Wiesbadener Kurier.
Koordinaten: 50° 5′ 37″ N, 8° 13′ 57″ O