Nervenbiopsie

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Bei der Nervenbiopsie wird zur Diagnostik noch unklarer Nervenerkrankungen eine Probe aus einem Nerv, meist des Nervus suralis, entnommen, um diese weiter untersuchen zu können. Vorgeschaltet sind nichtinvasive Klinische Untersuchung, Anamnese, Labordiagnostik, Elektroneurografie und Elektromyografie. Hauptindikationen sind Polyneuropathien, unklare (hereditäre) Neuropathien, und Erkrankung des Interstitium von Nerven wie Vaskulitis und Amyloidose.[1][2][3]

Durch eine kombinierte Muskel-Nerven-Biopsie wird ein Vergleich zwischen motorischem und sensorischem System möglich, auch kann eine systemische entzündliche Erkrankung besser erfasst werden.[4]

Bei einigen hereditären Neuropathien, wie dem Morbus Charcot-Marie-Tooth (HMSN I) oder der Hereditäre Neuropathie mit Neigung zu Drucklähmungen kann eine molekulargenetische Diagnostik aus dem Blutserum erfolgen, so dass eine Nervenbiopsie nicht mehr erforderlich ist.[3]

  • Bernd C. Kieseier: Die Nervenbiopsie ist eine sinnvolle Maßnahme bei der Diagnostik von Polyneuropathien – Kontra. In: Aktuelle Neurologie. 2014, Band 41, Nummer 07, S. 417–419 doi:10.1055/s-0034-1387212.
  • Tim Magnus: Die Nervenbiopsie ist eine sinnvolle Maßnahme bei der Diagnostik von Polyneuropathien – Pro. In: Aktuelle Neurologie. 2014, Band 41, Nummer 07, S. 415–416 doi:10.1055/s-0034-1387211.
  • P. K. Thomas, R. G. Lascelles: Schwann-cell abnormalities in diabetic neuropathy. In: Lancet, Band 285, Heft 1, S. 1355–1357, 1965

Einzelnachweise

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  1. Pschyrembel online
  2. J. Weis, S. Nikolin, K. Nolte: Muskel- und Nervenbiopsien. Aktuelle Aspekte. In: Nervenheilkunde 2009; 28: 619–624, PDF
  3. a b Eva Neuen-Jacob: Nervenbiopsien. e.Medpedia
  4. Joachim Weis: Empfehlungen zur Durchführung von Nervenbiopsien. Institut Neuropathologie UK Aachen