Neurootologie

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die Neurootologie, auch Otoneurologie genannt, ist ein Zweig der Otologie (Ohrenheilkunde), der sich mit den Teilen des Nervensystems befasst, die mit dem Ohr in Verbindung stehen, insbesondere mit dem Innenohr und den zugehörigen Hirnstammstrukturen.[1]

Als Begründer der Neurootologie gilt der Mediziner Robert Bárány, der den nach ihm benannten Bárány-Test im Bárány-Stuhl erfand[2][3] und 1906 die kalorische Reaktion des Innenohres, den kalorischen Nystagmus,[4] entdeckte.

Neurootologie befasst sich mit der Ursachenaufklärung von Symptomen, bedingt durch die Schädigung von Hirnnerven. „Die Läsionen sind in der Schädelbasis und/oder in angrenzenden Strukturen zu suchen.“[5] Der Begriff Neurootologie fasst auch die Untersuchungstechniken sowie das Funktionswissen von Gehör, Gleichgewicht, Geruch, Geschmack sowie einigen Hirnnerven zusammen.[6]

Im Jahr 1974 gründete Claus-Frenz Claussen in Bad Kissingen The International Neurootological and Equilibriometric Society.[7]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Mosby: Mosby's Medical Dictionary – E-Book. Elsevier Health Sciences, 2021, ISBN 978-0-323-83162-8, S. 1233.
  2. Dawid Kasprowicz: Der Körper auf Tauchstation: Zu einer Wissensgeschichte der Immersion. Nomos Verlag, 2019, ISBN 978-3-8452-9868-9, S. 108–109.
  3. Encyclopedia of the Neurological Sciences. Academic Press, 2014, ISBN 978-0-12-385158-1, S. 379 ff. (google.de [abgerufen am 13. September 2022]).
  4. Paul Diepgen, Heinz Goerke: Aschoff/Diepgen/Goerke: Kurze Übersichtstabelle zur Geschichte der Medizin. 7., neubearbeitete Auflage. Springer, Berlin/Göttingen/Heidelberg 1960, S. 55.
  5. Walter Cancura: Prüfungsfragen aus HNO: Ein Repetitorium. Springer-Verlag, 1988, ISBN 978-3-7091-8996-2, S. 46.
  6. K.-J. Paquet, K. Dieckhöfer: Allgemeine physikalische und klinische Untersuchungen. 2., überarbeitete und ergänzte Auflage. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-642-77398-3, S. 55.
  7. Webarchiv: www.nesbasisbudapest.hu.