Nicholas Ofczarek

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Nicholas Ofczarek (2013)

Nicholas Ofczarek (* 30. Mai 1971 in Wien) ist ein österreichischer Schauspieler und Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters. Er war von 2010 bis 2012 der Jedermann der Salzburger Festspiele.

Ofczarek wurde als Sohn der Opernsänger Klaus Ofczarek und dessen Frau Roberta, geb. Ging, in Wien geboren.[1] Sein Vater hatte polnische Vorfahren; seine Mutter stammt aus Irland.[1] Mit ihnen lebte er mehrere Jahre in Graz und in der Schweiz. Auf den Hinweis der Eltern, er zeige für das Schauspiel mehr Talent als fürs Singen, entschied er sich für eine Schauspielkarriere.

Nach der Matura und der schauspielerischen Ausbildung an der Konservatorium Wien Privatuniversität spielte er von 1991 bis 1994 in der freien Wiener Theaterszene (Theater Drachengasse, Theater der Jugend), bis ihn Claus Peymann 1994 für eine Rolle an das Burgtheater holte, die er jedoch nie spielte. Erst eineinhalb Jahre und einige kleinere Rollen später wurde Peymann wirklich auf ihn aufmerksam und begann ihn zu fördern.

Neben seinen zahlreichen Bühnen- und Filmengagements unterrichtet er am Max Reinhardt Seminar Sprecherziehung[2] und ist darüber hinaus auch karitativ tätig. So moderierte er zusammen mit Ben Becker den Life Ball 2012,[3] kocht für den Wohltätigkeitsverein Wiener Tafel[4] und ließ sich 2012 bei einem Charity-Abend für die Wiener Sozialmärkte für ein Abendessen ersteigern.

2013 trat er beim jährlich stattfindenden Konzert zum Nationalfeiertag in Wien auf.

Ofczarek ist mit der österreichischen Schauspielerin Tamara Metelka (* 1972) verheiratet und hat eine Tochter.

Er und sein Kollege Michael Maertens wurden 2017 zum Kammerschauspieler ernannt.[5]

Als Jedermann bei den Salzburger Festspielen

Seine erste Hauptrolle am Burgtheater spielte er 1995/96 an der Seite von Martin Schwab in Der Messias von Patrick Barlow (R: Felix Benesch). 1999 spielte er die Rolle des Pentheus in Die Bakchen von Euripides, im selben Jahr einen Fremden in Franz Wittenbrinks Pompes Funèbres (1999), 2000 Kilian Blau in Nestroys Der Färber und sein Zwillingsbruder (R: Karlheinz Hackl), Leonce in Georg Büchners Leonce und Lena (R: Sven-Eric Bechtolf, 2001), Mortimer in Schillers Maria Stuart (R: Andrea Breth), Junger Grenzjäger in Karl Schönherrs Der Weibsteufel (Regie: Martin Kušej).

Eine seiner Paraderollen ist die Rolle von Zawisch in der Martin Kušej-Inszenierung König Ottokars Glück und Ende, die 2005 bei den Salzburger Festspielen aufgeführt wurde und im Burgtheater auf dem Programm gestanden ist. Für die Rolle Johanns in Zu ebener Erde und erster Stock oder Die Launen des Glücks von Nestroy wurde Ofczarek für den Nestroy-Theaterpreis 2005 in der Kategorie „Bester Schauspieler“ neben Tobias Moretti und Michael Maertens nominiert und erhielt diesen Preis geteilt mit Michael Maertens.

2006 betätigte er sich auch im Operngenre und stand in der Regie von Karin Beier als Bassa Selim (Sprechrolle) in Die Entführung aus dem Serail auf der Bühne des Burgtheaters. Im Sommer 2009 übernahm er bei den Festspielen Reichenau in Schnitzlers Spiel im Morgengrauen nicht nur die Rolle des Leutnant Greising, sondern gab auch sein Regiedebüt.

Von 2010 bis 2012 spielte er bei den Salzburger Festspielen die Titelrolle im Jedermann von Hugo von Hofmannsthal und hatte auch Gastauftritte im Residenztheater München als Kasimir in Kasimir und Karoline unter der Regie von Frank Castorf und Der Weibsteufel. 2013 feierte er einen großen persönlichen Erfolg als Knieriem in der Salzburger Festspielproduktion des Lumpazivagabundus, einer Koproduktion mit dem Wiener Burgtheater.

Film und Fernsehen

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Ofczarek spielt auch in zahlreichen Kino- und Fernsehfilmen sowie Fernsehserien. In dem im Juli 2008 erschienenen Film Falco – Verdammt, wir leben noch! spielte er die Rolle des Falco-Entdeckers Markus Spiegel. Im Schweizer Film Sennentuntschi (2010) spielte Ofczarek eine Hauptrolle. 2011 war er in Peter Payers Film Am Ende des Tages zu sehen und, zusammen mit den Filmkollegen Anna Unterberger und Simon Schwarz, singend mit einer Neuinterpretation von Klaus Pruensters Wunderwelt zu hören.[6]

Im Jahr 2012 war Ofczarek im ORF in der Serie Braunschlag als Discobesitzer Richard Pfeisinger und in der Satiresendung Wir Staatskünstler von und mit Florian Scheuba, Robert Palfrader und Thomas Maurer zu sehen. Bei letzterer wurde in der ersten Staffel Niko Pelinkas angeblich großer Einfluss auf die Inhalte des öffentlich-rechtlichen Rundfunks parodiert. Pelinka (gespielt von Nicholas Ofczarek) teilte wöchentlich per Videokonferenz seine Verbesserungsvorschläge für die Sendung mit (instruiert von der stets neben ihm sitzenden SPÖ-Bundesgeschäftsführerin Laura Rudas, die von Claudia Kottal dargestellt wurde). In der zweiten Staffel parodierten sie in der von Elizabeth T. Spiras Liebesg’schichten und Heiratssachen inspirierten Reihe Liebesg’schichten und Alltagssachen verschiedene Persönlichkeiten, die von ihnen als Pärchen dargestellt wurden (Michael Häupl und Maria Vassilakou, Alfons Mensdorff-Pouilly und Maria Rauch-Kallat, François Hollande und Angela Merkel, Krampus und Nikolo,[7] Jedermann und Jedermann, sowie Alexander Wrabetz und Richard Grasl). In der komödiantisch-satirischen Sendereihe Bösterreich spielte Ofczarek mit Robert Palfrader in wechselnden Verkleidungen zahlreiche verschiedene Rollen. Im 2022 erschienenen Film Der Räuber Hotzenplotz spielte er den Hauptakteur; den Räuber Hotzenplotz selbst.

Theater (Auswahl)

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Burgtheater Wien (teilweise über mehrere Spielzeiten)

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Stadttheater Klagenfurt

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Theater der Jugend – Renaissancetheater

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Theater im Künstlerhaus

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  • 1992: Rokoko, von Cecilie Løveid (Weißer Mann 2) – Regie: Beverly Blankenship

Theater der Jugend – Theater im Zentrum

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Theater Drachengasse

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  • 1993: Liebe, Lust und Lüge oder Die falschen Kurtisanen, von Aphra Behn (Frank Gaillard/Morosini) – Regie: Beverly Blankenship
  • 1994: Der Ritter vom flammenden Stössel, von Francis Beaumont (Georg Bürger) – Regie: Beverly Blankenship

Residenztheater München

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Festspiele (Auswahl)

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Maria Enzersdorfer Festspiele

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Komödienspiele Porcia – Spittal an der Drau

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  • 1992: Ex – Ein König auf Extratouren, von Antal Szerb (Kommandant der Leibwache/Gervaisis) – Regie: Tamás Ferkay
  • 1992: La Donna di Garbo oder Liebe macht erfinderisch, von Carlo Goldoni (Lelio) – Regie: Tamás Ferkai
  • 1992: Viel Lärm um Nichts, von William Shakespeare (Wächter) – Regie: Tamás Ferkai
  • 1993: Ein Sommernachtstraum, von William Shakespeare (Löwe) – Regie: Tamás Ferkai
  • 1993: Der Florentinerhut, von Eugène Labiche (Fadinard) – Regie: Tamás Ferkai
  • 1995: Der Verschwender, von Ferdinand Raimund (Wolf) – Regie: Tamás Ferkai
  • 1995: Der Widerspenstigen Zähmung, von William Shakespeare (Hortensio/Curtis) – Regie: Tamás Ferkai

Festspiele Reichenau

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  • 1996: Der einsame Weg, von Arthur Schnitzler (Felix) – Regie: Beverly Blankenship
  • 2002: Affaire Lina Loos, von Arthur Schnitzler, Neufassung Hans Haider (Alfred Polgar) – Regie: Jürgen Kaizik
  • 2003: Umsonst!, von Johann Nepomuk Nestroy (Pitzl) – Regie: Michael Gampe
  • 2004: Der Talisman, von Johann Nepomuk Nestroy (Titus Feuerfuchs) – Regie: Michael Gampe
  • 2007: Komödie der Worte, 3 Einakter von Arthur Schnitzler (Dr. Karl Eckold/Gilbert/Felix Staufner) – Regie: Michael Gampe
  • 2008: Parkbank-Philosophen, kabarettistische Revue nach Motiven von Karl Farkas und Fritz Grünbaum
  • 2009: Spiel im Morgengrauen, von Arthur Schnitzler (Leutnant Greising und Regiedebut) – Regie: Nicholas Ofczarek

Salzburger Festspiele

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Nicholas Ofczarek, Eröffnung der Wiener Festwochen 2013
Nicholas Ofczarek, Eröffnung der Wiener Festwochen 2013
Chart­plat­zie­rungen
Erklärung der Daten
Singles[9]
Wunderwelt (Klaus Prünster feat. Anna Unterberger, Simon Schwarz und Nicholas Ofczarek)
 AT5723.09.2011(1 Wo.)
Commons: Nicholas Ofczarek – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. a b Nicholas Ofczarek im Munzinger-Archiv, abgerufen am 11. Mai 2023 (Artikelanfang frei abrufbar)
  2. Lehrende. Webpräsenz des Max Reinhardt Seminars, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 26. Februar 2015; abgerufen am 15. November 2012.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.maxreinhardtseminar.at
  3. Wiener Zeitung: Life Ball: Ben Becker und Nicholas Ofczarek moderieren Eröffnung, 25. April 2012.
  4. Wiener Tafel, Presseaussendung: Wiener Tafel Suppe für JEDERMANN, 5. November 2010.
  5. Nicholas Ofczarek und Michael Maertens werden Kammerschauspieler. In: Wiener Zeitung. 28. Februar 2017, abgerufen am 18. Juni 2022.
  6. ooe-bezirksblicke.at: Jedermann Nicholas Ofczarek singt in Thriller, Musik von „Wunderwelt“-Star Klaus Pruenster: Kinostart im August (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ooe-bezirksblicke.at, 8. August 2011
  7. kurier.at
  8. derStandard.at - Hartmann: "Zwirn springt jeder Frau mit Anlauf ins Dekolleté". Artikel vom 31. Juli 2013, abgerufen am 31. Juli 2013.
  9. Chartplatzierungen in Österreich
  10. orf.at: Ofczarek und Maertens nun Kammerschauspieler. Artikel vom 15. März 2017, abgerufen am 15. März 2017.
  11. Thomas Pluch Drehbuchpreise 2018 (Memento des Originals vom 16. März 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.diagonale.at. Abgerufen am 16. März 2018.
  12. Georg Leyrer: Das sind die Gewinner der ROMY 2022. In: Kurier.at. 23. April 2022, abgerufen am 23. April 2022.
  13. Nicholas Ofczarek erhält Roland-Filmpreis. In: ORF.at. 31. Mai 2022, abgerufen am 31. Mai 2022.