Nicke Andersson
Nicke Andersson (* 1. August 1972; eigentlich Anders Niklas Andersson; auch Nicke Hellacopter und Nick Royale (Pseudonyme)) ist ein schwedischer Sänger, Songwriter und Gitarrist der Rockband The Hellacopters. Bekannt wurde er als Gründungsmitglied und Schlagzeuger der Death-Metal-Band Entombed. Er spielt zudem Schlagzeug und singt in der Soulband The Solution. Ebenso ist er als Schlagzeuger, Gitarrist und Sänger der Death-Metal-Band Death Breath tätig. Seit 2010 ist er Leadsänger und Gitarrist der Band Imperial State Electric. Außerdem war Andersson auch als Musikproduzent tätig.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jugend
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nicke Andersson war bereits als Siebenjähriger ein großer Fan der Band Kiss. Er kaufte sich dann Platten von Punk-Bands wie GBH und Discharge. Als 13-Jähriger lernte er im Ferienlager die baldigen Nihilist- und Entombed-Mitglieder Alex Hellid und Leif „Leffe“ Cuzner kennen, die ihn zum Metal brachten. Zusammen gründeten sie während des dortigen Aufenthalts auch ihre erste Band Sons of Satan.[1] Ab 1987 war er in einer Hardcore-Punk-Band namens Brainwarp als Schlagzeuger aktiv. In dieser Zeit beeinflussten ihn Crossoverbands wie Jerry’s Kids, D.R.I., Suicidal Tendencies und die Bad Brains.[1] Gleichzeitig spielte er in einer Thrash-Metal-Band mit seinen Schulkollegen Lars-Göran Petrov und Uffe Cederlund, die ihren Namen ständig wechselte.
Entombed
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Aus den zusammengelegten Besetzungen beider Bands entstand Mitte 1987 Nihilist, der Vorgänger von Entombed. Auch hier war Andersson als Schlagzeuger tätig. Die Band gab es bis 1989, aus ihr formierte sich dann Entombed, eine der stilprägenden Bands des schwedischen Death Metal. Das Debütalbum Left Hand Path, mit Tomas Skogsberg im Stockholmer Sunlight Studio aufgenommen, war genreprägend. Nicke Andersson war Mittelpunkt der Band, wie auch Johnny Hedlund, kurzzeitig Sänger von Nihilist, der dann Unleashed gründete, später sagte.[1] Andersson war Organisator und schrieb auch Songs. Auf dem zweiten Album Clandestine 1991 sang er dann nach dem zwischenzeitlichen Ausstieg von LG Petrov sogar, was er jedoch zunächst nicht zugab.
The Hellacopters
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mitte 1994 gründete Andersson mit Dregen, Kenny Håkansson und Robert Eriksson die Rockband Hellacopters als Nebenprojekt. 1995 erschien die erste Single Killing Allan auf dem eigenen Label Psychout Records[2], 1996 folgte das erste Album Supershitty to the Max. Bei den Hellacopters sang Andersson hauptsächlich und spielte neben einigen weiteren Instrumenten Gitarre. 1997 verließ er Entombed, um sich ganz auf die Hellacopters zu konzentrieren. Die Band bestimmt zu der Zeit mit einigen anderen die Punk-’n’-Roll-Szene in Schweden und war bis 2008 aktiv, als sie sich nach etlichen weiteren Veröffentlichungen auflöste.
Weitere Projekte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf einer US-Tour spielte Andersson mit Scott Morgan zusammen, dem Sänger und Gitarrist der Sonic’s Rendezvous Band. Hieraus formierten sich The Hydromatics, wo Andersson Schlagzeug spielte und sich Nick Royale nannte. 2005 gründete Andersson mit Robert Pehrsson die Death-Metal-Band Death Breath und brachte 2006 und 2007 zwei Alben heraus, die sich an Venom, Celtic Frost oder Autopsy orientierten. Nach der Trennung der Hellacopters war Andersson in einem Projekt namens Cold Ethyl aktiv, das jedoch keine größeren Veröffentlichungen herausbrachte. 2010 brachte er mit seinem neuen Projekt Imperial State Electric das selbstbetitelte Debütalbum heraus, um danach durch Europa zu touren. Ferner sitzt Andersson hinter den Trommeln der Doom-Metal-Band Lucifer.
Ehe
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nicke Andersson ist mit der aus Berlin stammenden Metal-Sängerin Johanna Sadonis (* 1979) verheiratet. Sadonis lernte Andersson auf einer Album-Release-Party seines Bandprojekts Imperial State Electric in der deutschen Hauptstadt kennen.[3] Beide spielen zusammen in der Doom-Metal-Band Lucifer.
Equipment
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gitarren
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Verstärker
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Auswahldiskografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]siehe auch: The Hellacopters#Diskografie
- 1990 Entombed – Left Hand Path (Schlagzeug, Bass, Artwork)
- 1991 Entombed – Clandestine (Schlagzeug, Lead-Gesang, Artwork)
- 1993 Entombed – Hollowman EP (Schlagzeug, Arrangements)
- 1993 Entombed – Wolverine Blues (Schlagzeug, Gitarre, Artwork)
- 1996 The Hellacopters – Supershitty to the Max! (Gesang, Gitarre, Maracas)
- 1991 Dismember – Like an Ever Flowing Stream (Lead-Gitarre)
- 1996 Daemon – Seven Deadly Sins (Gitarre, Schlagzeug)
- 1997 Entombed – To Ride Shoot Straight and Speak the Truth (Schlagzeug, Percussion)
- 1997 Entombed – Entombed (Schlagzeug, Gitarre)
- 1997 The Hellacopters – Payin’ the Dues (Gesang, Gitarre, Piano, Percussion)
- 1997 Entombed – Wreckage (Drums)
- 1997 The Hellacopters/Gluecifer – Respect the Rock (Gesang, Gitarre)
- 1999 The Hellacopters – Grande Rock (Gesang, Gitarre)
- 1999 Supershit 666 – Supershit 666 (Schlagzeug)
- 1999 The Hydromatics – Part Unknown (Schlagzeug, Percussion, Hintergrundgesang)
- 1999 The Hydromatics – Fluid Drive (Schlagzeug, Percussion)
- 2000 The Hellacopters – High Visibility (Gesang, Gitarre, Klavinet, Percussion)
- 2000 The Hellacopters – Cream of the Crap Vol. 1 (Gesang, Gitarre)
- 2001 The Hellacopters/The Flaming Sideburns – White Trash Soul (Gesang, Gitarre)
- 2002 The Hellacopters – By the Grace of God (Gesang, Gitarre, Percussion, Piano)
- 2002 Entombed – Sons of Satan Praise the Lord (Schlagzeug)
- 2002 The Hellacopters – Cream of the Crap Vol. 2 (Gesang, Gitarre)
- 2004 Kurt-Sunes med Helveteshundarna – (Komma Ut Ur Matchen) NU! (Gesang, Gitarre)
- 2004 The Solution – Communicate! (Produktion, Schlagzeug, Percussion, Hintergrundgesang)
- 2004 MC5 – Purity Accuracy (Gitarre Gesang)
- 2004 Stefan Sundström – Hjärtats Melodi (Schlagzeug, Hintergrundgesang)
- 2005 The Hellacopters – Rock & Roll Is Dead (Gesang, Gitarre, Percussion, Piano)
- 2005 Nihilist – Nihlist (1987–1989) (Schlagzeug, Gitarre, Artwork)
- 2005 Dollhouse – The Royal Rendezevouz (Produktion)
- 2006 Death Breath – Stinking up the Night (Schlagzeug, Gitarre)
- 2006 Neil Leyton – The Betrayal of the Self (Gitarre)
- 2006 The Hellacopters – Air Raid Serenades (Gesang, Gitarre, Percussion)
- 2006 Backyard Babies – People Like People Like People Like Us (Produktion)
- 2007 Death Breath – Let It Stink (Schlagzeug, Gitarre, Bass)
- 2007 The Solution – Will Not Be Televised (Produktion, Schlagzeug, Percussion, Gitarre, Hintergrundgesang, Mix, Artwork)
- 2008 The Hellacopters – Head Off (Gesang, Gitarre, Percussion)
- 2008 Bullet – Bite the Bullet (Mix)
- 2009 The Bitter Twins – Global Panic! (Leadgitarre, Gesang)
- 2010 Imperial State Electric – Imperial State Electric (Gesang, Gitarre, Bass, Schlagzeug)
- 2012 Imperial State Electric – Pop War (Gesang, Gitarre, Bass, Schlagzeug)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Daniel Ekeroth: Schwedischer Death Metal. Index Verlag, Zeltingen-Rachtig 2009, ISBN 978-3-936878-18-9 (englisch: Swedish Death Metal. Übersetzt von Andreas Diesel).
- Albert Mudrian: Choosing Death: Die unglaubliche Geschichte von Death Metal & Grindcore. Jeske & Mader, Berlin 2006, ISBN 978-3-931624-35-4 (englisch: Choosing Death: The Improbable History of Death Metal & Grindcore.).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Offizielle Webseite von The Hellacopters
- Offizielle MySpace-Seite von The Solution
- Offizielle Webseite von Death Breath
- Offizielle Entombed-Webseite
- Psychout Records
- Offizielle Webseite von Imperial State Electric
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Albert Mudrian: Choosing Death: Die unglaubliche Geschichte von Death Metal & Grindcore, Berlin: Jeske & Mader 2006, S. 80ff.
- ↑ http://www.grunnenrocks.nl/label/p/psychoutrecords.htm
- ↑ Interview mit Doom-Metal-Band Lucifer. TV-Interview im E-Werk (Köln), Erstausstrahlung: 17. Juni 2019, 3 Min. Reporterin: Aline Müller. Eine Produktion von Rockpalast und WDR Fernsehen
- ↑ tymguitars.com.au ( vom 25. September 2007 im Internet Archive)
- ↑ hellacopters.com ( vom 24. Juli 2006 im Internet Archive)
- ↑ decibelmagazine.com ( vom 21. September 2008 im Internet Archive)
- ↑ Archivierte Kopie ( des vom 23. Januar 2012 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Archivierte Kopie ( des vom 5. Oktober 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
Personendaten | |
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NAME | Andersson, Nicke |
ALTERNATIVNAMEN | Andersson, Anders Niklas (wirklicher Name) |
KURZBESCHREIBUNG | schwedischer Schlagzeuger, Gitarrist, Sänger, Songwriter und Musikproduzent |
GEBURTSDATUM | 1. August 1972 |