Niedax
Niedax Holding GmbH
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Rechtsform | GmbH |
Gründung | 1920 |
Sitz | Linz am Rhein, Rheinland-Pfalz, Deutschland |
Leitung | Bruno Reufels (Geschäftsführer) Alexander Horn (Technischer Geschäftsführer und Gesellschafter) |
Mitarbeiterzahl | 2007[1] |
Umsatz | 727,4 Mio. Euro[1] |
Branche | Gebäudeinstallationstechnik |
Website | www.niedax-group.com |
Stand: 31. Dezember 2022 |
Die Niedax Holding GmbH ist die Konzernobergesellschaft einer Unternehmensgruppe mit Sitz in Linz am Rhein. Die seit ihrer Gründung 1920 in Familienbesitz befindliche Unternehmensgruppe ist im Bereich der Elektro- und Gebäudeinstallationstechnik tätig. Die Niedax Group ist an 75 Standorten, davon 24 Produktionsstätten, in über 30 Ländern tätig.[2] Joint Ventures bestehen mit FEMI-CZ und Steelline mit Sitz in Italien sowie mit R&M Electrical Group im britischen Southampton.
Das Kerngeschäft des Unternehmens ist die Konzeption und Herstellung von Kabelverlegesystemen. Mit über 50.000 Artikeln aus dem Bereich Elektroinstallation kommen die Produkte vor allem in öffentlichen Bauten, Tunneln, Infrastrukturprojekten, Industrie- und Automobilwerken, maritimen Anlagen sowie im Energiesektor und Schiffbau zum Einsatz. Das Unternehmen gilt als einer der weltweit führenden Hersteller von Kabeltragsystemen aus Metall.[3] Rund 2700 Beschäftigte waren im September 2023 für die Gruppe tätig.[4]
Unternehmensgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 1920 gründeten die Ingenieure Alexander Niedergesäß und Fritz Axthelm in Berlin die Niedergesäß & Co. OHG.[5] Fünf Jahre später wurde die Produktion ins brandenburgische Herzberg/Elster verlagert, kurz darauf folgte die Eintragung des Warenzeichens „Niedax“.
Im Jahr 1928 wurde der Niedax-Hülsen-Spreizdübel patentiert.[6]
Nach dem Börsensturz von 1929 und der damit einhergehenden Wirtschaftskrise profitierte Niedax zunächst von der Kriegswirtschaft der Nationalsozialisten.[6] Die Firmenzentrale wurde in der Nacht vom 29. auf den 30. Januar 1944 bei einem Luftangriff der Alliierten auf Berlin vollständig zerstört. Vier Mitarbeiter kamen ums Leben. Büro-, Montage- und Lagerräume waren vernichtet. Auch das Ausweichquartier in Lichterfelde wurde wenig später von Bomben zerstört.[6]
Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte der Wiederaufbau unter anderem mit der Gründung einer Zweigniederlassung in Linz am Rhein.[7]
Ab dem 1. Januar 1955 firmierte der Standort Linz am Rhein als eigenständiges Unternehmen unter dem Namen Niedax GmbH. Die Niedergesäß & Co. OHG in Berlin blieb als selbstständige Firma bestehen. Weitere Patentanmeldungen ergänzten das Produktangebot, darunter dem Jahr 1954 eine Bügelschelle mit Hammerfuß.
Mit dem Erwerb eines Grundstücks von 280.000 m² Fläche im Industriegebiet in St. Katharinen bei Linz am Rhein wurde das Gelände für die Erweiterung der Produktionsmöglichkeiten geschaffen. Der Beginn des Programms zur Produktion von Kabelrinnen im Jahr 1971 war die Basis für den Wandel von der Werkstatt hin zur industriellen Fertigung. Im Jahr 1975 wurde eine eigene Feuerverzinkerei in Betrieb genommen. Im Laufe der 1970er Jahre wurde die Produktion vollständig nach St. Katharinen verlegt. Sitz der Hauptverwaltung des Unternehmens ist seither Linz am Rhein.[6][8]
Seit Mitte der 1990er Jahre wuchs Niedax durch die Gründung von Niederlassungen und die Akquisition von Firmen im In- und Ausland.[9]
Seit Sommer 2023 bezieht die Niedax Group CO2-reduzierten Stahl von verschiedenen Anbietern und verarbeitet diesen an unternehmenseigenen Standorten.[10][11] Seit Februar 2024 setzt die Unternehmensgruppe CO2-reduziertes Zink in der eigenen Feuerverzinkerei ein.
Im Mai 2024 ist die Niedax Group als Gesellschafter bei Giga Fiber eingestiegen und beteiligt sich in diesem Rahmen am Glasfasernetz-Ausbau in Deutschland.[12]
Die Unternehmensgruppe befindet sich seit Gründung zu 100 Prozent im Familienbesitz.[13] Zum 1. Januar 2023 nahm eine neue operative Geschäftsführung ihre Tätigkeit auf.[14]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Niedax Holding GmbH. Linz am Rhein. Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022; unternehmensregister.de, vom 29. Dezember 2023, abgerufen am 9. Oktober 2024
- ↑ Niedax Group – Über uns. Niedax Group, abgerufen am 22. August 2023 (deutsch, englisch, französisch).
- ↑ Niedax Group im Lexikon der Weltmarktführer. DDW Die Deutsche Wirtschaft GmbH, abgerufen am 22. August 2023.
- ↑ Sabine Nitsch: Branchenriese aus Linz wächst immer weiter: Niedax Group kratzt an der Umsatzmilliarde. In: Rhein-Zeitung.de. 18. September 2023, abgerufen am 5. Oktober 2023.
- ↑ Niedax Group – 100 Jahre mit Begeisterung und Leidenschaft. Gestern, heute, morgen. Niedax Group, abgerufen am 22. August 2023 (deutsch, englisch, französisch).
- ↑ a b c d 100 Jahre Niedax - Ein Familienunternehmen mit Tradition und Innovationskraft. In: vem.diearbeitgeber.de. 6. Oktober 2020, abgerufen am 13. April 2021.
- ↑ Hermann Burghard, Cordula Kapser: Linz am Rhein. Die Geschichte der Stadt von der Frühzeit bis zur Gegenwart. Böhlau, 2002, ISBN 978-3-412-06602-4, S. 302.
- ↑ Erfolg mit Tradition. In: www.niedax-group.com. Niedax Group, abgerufen am 13. April 2021.
- ↑ Harald Schumacher: Ein Bauzulieferer macht sich unabhängig von Stahldienstleistern. In: WirtschaftsWoche. 6. April 2023, abgerufen am 22. August 2023.
- ↑ Niedax bezieht erstmals CO2-reduzierten Stahl von Tata Steel UK. In: Stahleisen.de. 29. Juni 2023, abgerufen am 29. Mai 2023 (deutsch).
- ↑ Franziska Löffler: Die Niedax-Group bezieht CO2-reduzierten Stahl von Thyssenkrupp Steel. In: TGA-Fachplaner.de. 12. Dezember 2023, abgerufen am 29. Mai 2024 (deutsch).
- ↑ GIGA FIBER nimmt die Niedax Group als strategischen Partner mit 10 Prozent Beteiligung an Bord. In: wallstreet-online.de. 27. Mai 2024, abgerufen am 29. Mai 2024 (deutsch).
- ↑ Champion für Elektroinstallationsmaterial: 100 Jahre Niedax. In: sonepar-innovationlab.com. Abgerufen am 13. April 2021.
- ↑ Philipp Peters: Niedax leitet den Generationswechsel ein. In: ElektroWirtschaft. 6. Dezember 2022, abgerufen am 15. Februar 2023 (deutsch).