Niels-Stensen-Kliniken
Niels-Stensen-Kliniken GmbH
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Rechtsform | GmbH |
Gründung | 2002 |
Sitz | Osnabrück, Deutschland |
Leitung | Werner Lullmann Bernd Runde |
Mitarbeiterzahl | 6.686[1] |
Umsatz | 495,5 Mio. EUR[1] |
Branche | Gesundheitswesen |
Website | Niels-Stensen-Kliniken |
Stand: 31. Dezember 2021 |
Die Niels-Stensen-Kliniken GmbH ist ein christlicher Verbund von Gesundheitseinrichtungen im Raum Osnabrück/Emsland. In ihren 16 Einrichtungen versorgen 6.686 Mitarbeiter jährlich mehr als 85.000 stationäre und 250.000 ambulante Patientinnen und Patienten.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 2002 wurde die „Managementgesellschaft katholischer Krankenhäuser der Region Osnabrück mbH“ (MKO) gegründet.[2] Gründungsgesellschafter waren der Bischöfliche Stuhl zu Osnabrück und die Ordensgemeinschaft der Thuiner Franziskanerinnen. Zusammengeführt wurden das Marienhospital Osnabrück, das Franziskus-Hospital Harderberg Georgsmarienhütte und das Krankenhaus St. Raphael Ostercappeln.[3] Deren erster Geschäftsführer war von 2002 bis zu seinem Tod 2007 Klaus Hölscher.[4]
Im Januar 2004 wurde eine gemeinsame Holding gegründet, die auch das neu errichtete Altenpflegeheim Haus St. Michael Ostercappeln einschloss. Im Herbst 2008 wurde die Privatklinik Magdalenen-Klinik, eine Fachklinik für psychische und psychosomatische Erkrankungen, gegründet.[3][5]
Zum 1. Oktober 2008 wurde die „MKO“ umfirmiert und trägt seitdem den Namen „Niels-Stensen-Kliniken GmbH“. Durch den einheitlichen Namen, der Namensbestandteil aller Einrichtungen ist, wird das gemeinsame Engagement im Gesundheitssektor betont. Zugleich wird mit dem neuen Namen auch die Philosophie des Trägerverbundes deutlicher transportiert.[3][6]
Das Logo der Niels-Stensen-Kliniken greift Elemente aus dem Leben des seligen Niels Stensen sowie des heiligen Franz von Assisi auf, der der Patron der Thuiner Franziskanerinnen ist. Für den Glauben an Christus als Wurzel karitativen Handelns und das mitfühlende Herz, das die konsequente Hinwendung zum Mitmenschen beinhaltet, stehen Kreuz und Herz im Logo.
Am 1. Januar 2009 trat das Christliche Klinikum Melle dem Verbund bei und der bisherige Träger dieses Hauses, die Christliche Gesundheits- und Pflegezentrum Melle GmbH, wurde Mitgesellschafter der Niels-Stensen-Kliniken GmbH.[3] Zum 1. Januar 2010 traten das Marienhospital Ankum-Bersenbrück und das Niels Stensen Pflegezentrum in Ankum in den Verbund;[3] deren bisherige Trägerin, die katholische Kirchengemeinde St. Nikolaus Ankum, wurde weitere Gesellschafterin der Niels-Stensen-Kliniken GmbH. Am 1. Mai 2010 wurde die Niels-Stensen-Kliniken GmbH Hauptgesellschafterin der Träger-GmbH des Bramscher Krankenhauses, das bis dahin von der Johanniter GmbH, Berlin, getragen wurde. Das Haus wechselte mit dem Träger auch den Namen und wurde in Niels-Stensen-Kliniken Bramsche umbenannt.[3][7]
Zum 1. Januar 2018 schlossen sich auch das St.-Vinzenz-Hospital Haselünne, das Elisabeth-Krankenhaus Thuine, das Hospiz St. Veronika und die Fachpflegeeinrichtung St. Katharina Thuine dem Verbund an.[8][9]
Bereits 2007 wurden die Krankenpflegeschulen der Krankenhäuser als Bildungszentrum St. Hildegard zusammengeführt. Dieses wechselte 2019 den Träger und wurde zum Niels-Stensen-Bildungszentrum. Es ist inzwischen das größte Zentrum für Aus-, Fort- und Weiterbildung für Gesundheitsberufe in Niedersachsen.[3][10] Im November 2019 erwarb die Niels-Stensen-Kliniken GmbH außerdem die Paracelsusklinik Osnabrück von der Paracelsus-Klinikengruppe.[11] Seit Juli 2020 firmiert der Klinikstandort als Marienhospital Osnabrück – Standort Natruper Holz.[12][13]
Mit Wirkung vom 1. Januar 2022 wurde der Firmensitz der Niels-Stensen-Kliniken GmbH von der Alte Rothenfelder Str. in Georgsmarienhütte in die Detmarstraße in Osnabrück verlegt.[11] Nachdem regionale Gesundheitszentren im niedersächsischen Krankenhausgesetz verankert wurden, eröffnete die Niels-Stensen-Kliniken GmbH im April 2023 in Ankum das erste Regionale Gesundheitszentrum Niedersachsens.[14][15][16]
Das Bistum Osnabrück konnte die Zahlungsunfähigkeit der Niels-Stensen-Kliniken für 2024 abwenden.[17]
Namenspatron Niels Stensen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Niels Stensen lebte von 1638 bis 1686.[18] Der tiefreligiöse Däne studierte zunächst Medizin und erwarb sich wissenschaftlichen Ruhm als Anatom und Geologe, indem er 1663 u. a. nachwies, dass das Herz ein Muskel ist.[19] Er wandte sich während eines langen Italienaufenthaltes der katholischen Kirche zu, konvertierte 1667 zum Katholizismus und wurde erst zum Priester, dann zum Bischof geweiht.[18] Als Apostolischer Vikar in den nordischen Missionen war er kurze Zeit auch für die Region Osnabrück zuständig.[20][21]
Struktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Geschäftsführer der Niels-Stensen-Kliniken GmbH Osnabrück sind Werner Lullmann und Bernd Runde. Vorsitzender des Aufsichtsrates ist der Domkapitular Theo Paul.[15] Im Jahr 2021 erwirtschaftete die Unternehmensgruppe einen Umsatz von 495,5 Mio. Euro, beschäftigte insgesamt 6.686 Mitarbeiter und hatte insgesamt 1.678 Planbetten.[11]
Gesellschafter der Niels-Stensen-Kliniken GmbH sind der Bischöfliche Stuhl zu Osnabrück (41 %), der St. Georgsstift Thuine e.V. (41 %), die Kath. Kirchengemeinde St. Matthäus Melle (11 %) und die Kath. Kirchengemeinde St. Nikolaus Ankum (7 %).[11]
Im Jahr 2021 war die Niels-Stensen-Kliniken GmbH der größte Arbeitgeber im Bezirk Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim.[22]
Einrichtungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Niels-Stensen-Kliniken GmbH ist als Trägerin von sechs somatischen Krankenhäusern, zwei Fachkliniken für Psychiatrie, Psychosomatik und Innere Medizin, einer Privatklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, fünf Pflegeeinrichtungen, einem stationären Hospiz, zehn Medizinischen Versorgungszentren, einem Bildungszentrum und einer Dienstleistungsgesellschaft tätig.[11]
Krankenhäuser
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Niels-Stensen-Kliniken Christliches Klinikum Melle
- Niels-Stensen-Kliniken Elisabeth-Krankenhaus Thuine
- Niels-Stensen-Kliniken Krankenhaus St. Raphael Ostercappeln
- Niels-Stensen-Kliniken Franziskus-Hospital Harderberg (Georgsmarienhütte)
- Niels-Stensen-Kliniken Marienhospital Ankum-Bersenbrück
- Niels-Stensen-Kliniken Marienhospital Osnabrück
- Niels-Stensen-Kliniken Bramsche
- Niels-Stensen-Kliniken St.-Vinzenz-Hospital Haselünne
- Magdalenen-Klinik (Georgsmarienhütte)[11][23][24]
Pflegeeinrichtungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Altenpflegeheim Haus St. Michael Ostercappeln
- Fachpflegeeinrichtung St. Katharina Thuine
- Niels Stensen Pflegezentrum (Ankum)
- Niels Stensen Kurzzeitpflege Ankum
- Niels Stensen Kurzzeitpflege Osnabrück
Hospize
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hospiz St. Veronika Thuine
Bildungszentrum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zusammenarbeit in medizinischen Zentren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Niels-Stensen-Kliniken verfügen neben den Zentren, in denen Ärzte derselben Fachrichtung hausübergreifend kooperieren, auch über Zentren in den einzelnen Häusern, in denen Ärzte der unterschiedlichen Fachrichtungen zusammenarbeiten:
- Adipositaszentrum am Krankenhaus St. Raphael Ostercappeln
- Brustzentrum des Franziskus-Hospitals Harderberg
- Viszeralonkologisches Zentrum/Darm- und Pankreaskrebszentrum am Marienhospital Osnabrück
- Darmkrebszentrum am Franziskus-Hospital Harderberg
- EndoProthetikZentrum am Franziskus-Hospital Harderberg
- Gefäßzentrum am Marienhospital Osnabrück
- Hernienchirurgie am Krankenhaus St. Raphael Ostercappeln
- Kontinenzzentrum am Franziskus-Hospital Harderberg
- Kontinenzzentrum des Marienhospitals Osnabrück
- Kopfzentrum des Marienhospitals Osnabrück
- Lungenzentrum des Krankenhauses St. Raphael Ostercappeln
- Lungenkrebszentrum Osnabrück am Krankenhaus St. Raphael Ostercappeln[25]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Niels-Stensen-Kliniken GmbH Osnabrück, Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2021 zum 31.12.2021, veröffentlicht im Bundesanzeiger
- ↑ Niels-Stensen-Kliniken GmbH, Osnabrück. In: Northdata. Abgerufen am 5. Juli 2023.
- ↑ a b c d e f g Geschichte : Niels-Stensen-Kliniken. In: Webarchive. 7. September 2010, archiviert vom am 7. September 2010; abgerufen am 5. Juli 2023. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Hermann Queckenstedt: 150 Jahre. Eine Zeitreise. 1. Auflage. Osnabrück 2009.
- ↑ Die andere Seite der Psychotherapie. In: Neue Osnabrücker Zeitung. 25. Juli 2013.
- ↑ Heiler von Körper und Seele. In: Wittlager Kreisblatt. 24. Juli 2014.
- ↑ Hildegard Wekenborg-Placke: „Wir sehnen Entscheidung herbei“. In: Bramscher Nachrichten. 22. Februar 2014.
- ↑ Carola Alge: Neuer Träger: Niels-Stensen-Kliniken. In: Lingener Tagespost, S. 18. 3. Januar 2018.
- ↑ Aus den Kliniken. In: Management & Krankenhaus, Heft 4/2018, Seite 22. 11. April 2018.
- ↑ Aus Bildungszentrum St. Hildegard wird Niels-Stensen-Bildungszentrum. In: Neue Osnabrücker Zeitung Stadt, S. 16. 15. Juni 2019.
- ↑ a b c d e f Niels-Stensen-Kliniken GmbH Osnabrück. Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2021 bis zum 31.12.2021. In: Bundesanzeiger.
- ↑ Paracelsus-Klinik in Osnabrück schon ab Januar Geschichte, hasepost.de, 27. November 2019, abgerufen am 28. November 2019.
- ↑ Paracelsus-Klinik zieht in die Osnabrücker Innenstadt um, noz.de, 27. November 2019, abgerufen am 28. November 2019.
- ↑ Julia Frisch: Regionale Gesundheitszentren: Bundesweite Schablone – mit Korrekturbedarf. In: Ärzte Zeitung Online. 8. Juni 2023.
- ↑ a b Nina Strakeljahn: Kein Machtwort von Bischof Bode. In: Neue Osnabrücker Zeitung, S. 16. 10. Januar 2023.
- ↑ Schwarzer Tag für Ankum und die Region. In: Bersenbrücker Kreisblatt, S. 13. 10. November 2022.
- ↑ Daniel Deckers: Eine Institution droht zum Notfall zu werden. FAZ, 30. März 2024.
- ↑ a b Thomas Benter: Niels Stensen: Demut und Liebe zum Leben. In: Deutsches Ärzteblatt, Nr. 3/112, S. 93. 16. Januar 2015.
- ↑ Otto-Ehrenfried Selle: Universalgelehrter und Weihbischof: Vor 375 Jahren wurde Niels Stensen (1638–1686) geboren: Seine Laufbahn vom Anatom zum Mediziner bis zum vorbildlichen Kirchenmann. In: Westfälische Nachrichten, 15. Februar 2013.
- ↑ Hermann Wieh, Niels Stensen – wer ist das?, Verlag Dom Buchhandlung, Osnabrück 2009
- ↑ Frank Sobiech: Radius in manu Dei. Ethos und Bioethik in Werk und Rezeption des Anatomen Niels Stensen (1638-1686). 2. Auflage. Aschendorff, Münster 2014, ISBN 978-3-402-15496-0, S. 242.
- ↑ Die größten Arbeitgeber im IHK-Bezirk. In: IHK. 2021, abgerufen am 9. August 2023.
- ↑ Einrichtungen. 13. Oktober 2020, abgerufen am 23. Oktober 2020.
- ↑ Diese Krankenhäuser gehören zu den Niels-Stensen-Kliniken. In: Meller Kreisblatt, S. 9. 29. September 2022.
- ↑ Behandlungszentren – Niels-Stensen-Kliniken. In: Niels-Stensen-Kliniken. Abgerufen am 6. Juli 2023.