Niels Giffey

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Basketballspieler
Basketballspieler
Niels Giffey
Spielerinformationen
Geburtstag 8. Juni 1991 (33 Jahre)
Geburtsort Berlin, Deutschland
Größe 200 cm
Position Small Forward
College University of Connecticut
Vereinsinformationen
Verein FC Bayern München
Liga Basketball-Bundesliga
Trikotnummer 7
Vereine als Aktiver
2007–2008 Deutschland TuS Lichterfelde Berlin
2008–2010 Deutschland Alba Berlin II / Jugend
2010–2014 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten University of Connecticut
2014–2021 Deutschland Alba Berlin
2021–2022 Litauen Žalgiris Kaunas
2022 SpanienSpanien CB Murcia
Seit 0 2022 Deutschland FC Bayern München
Nationalmannschaft1
2013–2024 Deutschland Deutschland 118 Spiele[1]
Medaillenspiegel
Europameisterschaften 0 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
Weltmeisterschaft 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Europameisterschaften
Bronze Deutschland 2022 Deutschland Mannschaft
Weltmeisterschaften
Gold Philippinen 2023 Philippinen Deutschland
1Stand: 30. Oktober 2024

Niels Giffey (* 8. Juni 1991 in Berlin) ist ein deutscher Basketballspieler.

Der 2,00 Meter große Small Forward wurde mit der deutschen Nationalmannschaft 2023 Weltmeister und 2022 Dritter der Europameisterschaft. Mit Alba Berlin und dem FC Bayern München gewann er die deutsche Meisterschaft. Darüber hinaus ist er der zweite Deutsche, der die amerikanische College-Meisterschaft zweimal (2011 und 2014) gewann.

Die SPD-Politikerin Franziska Giffey ist die Ehefrau seines Onkels.[2]

Giffey besuchte das Heinrich-Schliemann-Gymnasium in Berlin-Prenzlauer Berg und legte dort 2010 das Abitur ab.[3] Er spielte in seiner Jugend zunächst beim BBC Berlin und den Marzahner Basket Bären, mit deren U16-Mannschaft er 2006 Deutscher U16-Meister wurde. Anschließend spielte er beim TuS Lichterfelde Berlin unter anderem in der ersten Mannschaft in der ProB-Saison 2007/08 unter Trainer Matej Mamić. Nach dem Abstieg aus der ProB 2008 endete die Kooperation der Lichterfelder mit dem mehrfachen deutschen Herrenmeister Alba Berlin, Giffey wechselte in die Alba-Nachwuchsmannschaften, wo er mit einigen Mannschaftskameraden aus seiner Zeit bei den Basket Bären 2009 in der NBBL erneut die deutsche Meisterschaft der Altersklasse U19 erreichte.[4] Ein Jahr später verpasste man die Titelverteidigung im Finale gegen Ehingen/Urspring. Dafür gelang Giffey mit der zweiten Mannschaft von Alba Berlin in der Regionalliga der Aufstieg in die dritthöchste deutsche Spielklasse ProB.

2010 begann Giffey ein Studium in den Vereinigten Staaten, wo er ein Sportstipendium der University of Connecticut erhielt. Deren Hochschulmannschaft Huskies zählte zu den führenden Mannschaften der damaligen Big East Conference im Hochschulsportverband NCAA. Gleich in seiner Freshman-Saison konnte Giffey mit den Huskies die prestigeträchtige NCAA Division I Basketball Championship 2011 gewinnen und war dabei erst der dritte Deutsche mit Einsatzzeit im Endspiel beim Titelgewinn.[5][6][Anmerkung 1] Zum Ende seiner Hochschulzeit 2014 gewann er mit den Huskies erneut die NCAA-Meisterschaft. Damit wurde er der zweite Deutsche, der die College-Meisterschaft zweimal gewinnen konnte.[7] Giffey war als College-Senior automatisch für den NBA-Draft 2014 angemeldet, wurde jedoch nicht ausgewählt. Nachdem er sich in der NBA Summer League bei Utah Jazz und Memphis Grizzlies nicht empfehlen konnte, wurde er am 15. Juli 2014 von Alba Berlin verpflichtet.[8]

Giffey erhielt in seinem ersten Bundesligajahr im Schnitt 17 Minuten Einsatzzeit pro Begegnung und erzielte 6,8 Punkte je Partie. Er stieg in Berlin 2017 zum Mannschaftskapitän auf[9] und erzielte in der Saison 2018/19 mit einem Wert von 9,6 Punkten je Begegnung seinen bislang höchsten Wert seiner Bundesliga-Zeit in dieser statistischen Kategorie.[10] Giffey wurde zugeschrieben, sich in Berlin insbesondere mit seinen Stärken in der Verteidigung sowie mit seiner mannschaftsdienlichen und konstanten Spielweise hervorzutun.[11] In der Saison 2019/20 gewann er als Mannschaftskapitän mit Berlin die deutsche Meisterschaft[12] sowie den Pokalwettbewerb.[13] Giffey erzielte im Meisterjahr in der Bundesliga im Schnitt 10,2 Punkte je Begegnung.[14] Im Spieljahr 2020/21 wurde er mit Berlin wieder deutscher Meister, Giffey brachte es auf dem Weg zum wiederholten Titel in 34 Bundesliga-Einsätzen wie im Vorjahr auf 10,2 Punkte je Begegnung.[10]

Im Juni 2021 wurde Giffey von der litauischen Spitzenmannschaft Žalgiris Kaunas verpflichtet und wurde dort Spieler des österreichischen Trainers Martin Schiller.[15] Im Oktober 2022 wechselte er zum spanischen Erstligisten CB Murcia,[16] Anfang November 2022 trennte man sich wieder.[17] Giffey bestritt vier Ligaspiele für Murcia.[18] Kurz darauf nahm ihn Bundesligist FC Bayern München unter Vertrag.[19] Mit München wurde Giffey im Spieljahr 2023/24 sowohl deutscher Meister als auch deutscher Pokalsieger.[20]

Nationalmannschaft

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er durchlief alle DBB-Nachwuchsnationalmannschaften und wurde 2011 Fünfter bei der U20-Europameisterschaft. Bei der Basketball-Europameisterschaft 2013 erhielt er von Bundestrainer Frank Menz im Schnitt 25 Minuten Spielzeit[21] und wurde gleich als Starter auf das Parkett beordert.[22] Giffey war Teilnehmer der 2021 ausgetragenen Olympischen Sommerspiele 2020 und erzielte in vier Partien in Tokio im Schnitt 7,3 Punkte.[23] 2022 holte er mit der deutschen Auswahl EM-Bronze, er trug im Schnitt 5,9 Punkte je Turnierspiel bei.[24] Er wurde mit der deutschen Nationalmannschaft im September 2023 Weltmeister, auf dem Weg zum Titel blieb man im Turnierverlauf ungeschlagen.[25] Giffey kam zu sieben WM-Einsätzen (3,1 Punkte je Begegnung).[26]

Im Sommer 2024 nahm Giffey an den Olympischen Sommerspielen in Paris teil, bei denen er mit Deutschland das Halbfinale erreichte.[27] Im Oktober 2024 gab er seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft bekannt. Giffey bestritt insgesamt 118 A-Länderspiele.[28]

Commons: Niels Giffey – Sammlung von Bildern
  1. Drei weitere Deutsche, darunter Giffeys Mannschaftskollegen Enosch Wolf im Jahr 2011 und Leon Tolksdorf 2014, standen im Kader von Gewinnern des NCAA Tournament, kamen im jeweiligen Finale aber nicht zum Einsatz.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Niels Giffey: Abschied aus der Nationalmannschaft. Abgerufen am 24. November 2024 (englisch).
  2. Lars Spannagel: Alba-Kapitän Niels Giffey über Franziska Giffey: „Sie kommt immer sehr ambitioniert rüber“. In: Tagesspiegel.de. 9. März 2018, abgerufen am 22. Februar 2020.
  3. Reise in die Vergangenheit: Giffey besucht seine alte Schule. In: albaberlin.de. Abgerufen am 13. Februar 2024.
  4. Jan Buchholz: Meister! ALBAs NBBL-Team besiegt Paderborn im Herzschlagfinale. ALBA Berlin, 10. Mai 2009, archiviert vom Original am 10. Januar 2015; abgerufen am 15. Februar 2014.
  5. "Giffs" Huskies erklimmen den Thron. Sport1, 5. April 2011, abgerufen am 14. Februar 2014.
  6. Associated Press: Connecticut wins third national title thanks to Butler's woeful shooting. ESPN, 4. April 2011, abgerufen am 15. Februar 2014 (englisch, Spielbericht mit ausführlichen Statistiken).
  7. College-Basketball: Zweiter Titel für Nationalspieler Giffey. In: Der Spiegel. 8. April 2014, abgerufen am 8. April 2014.
  8. Berliner Junge Niels Giffey kehrt zurück an die Spree (Memento vom 2. April 2015 im Internet Archive)
  9. Nationalspieler Giffey ist neuer Kapitän bei ALBA Berlin. In: Die Welt. 17. August 2017 (welt.de [abgerufen am 5. Juli 2019]).
  10. a b 5787 Niels GIFFEY. In: BBL GmbH. Abgerufen am 5. Juli 2019.
  11. Niels Giffey ist Albas Dauerspieler. In: Tagesspiegel. Abgerufen am 5. Juli 2019.
  12. Alba Berlin ist deutscher Basketball-Meister. Rundfunk Berlin-Brandenburg, archiviert vom Original am 30. Juni 2020; abgerufen am 28. Juni 2020.
  13. Alba Berlin hat Durst – auf mehr. In: Tagesspiegel. Abgerufen am 28. Juni 2020.
  14. https://www.easycredit-bbl.de/de/easycredit-bbl/historie/teams/t/2019-2020/413-ber/
  15. Kauno „Žalgiryje“ – Vokietijos čempionas N.Giffey. In: Žalgiris. 18. Juni 2021, abgerufen am 18. Juni 2021 (litauisch).
  16. Niels Giffey wechselt in die ACB zu Murcia. In: basketball.de. 11. Oktober 2022, abgerufen am 11. Oktober 2022.
  17. Niels Giffey deja el UCAM Murcia. In: acb.com. 7. November 2022, abgerufen am 7. November 2022 (spanisch).
  18. Niels Giffey. In: acb.com. Abgerufen am 7. November 2022 (spanisch).
  19. Nationalspieler Niels Giffey unterschreibt bei den Bayern. In: FC Bayern München. 8. November 2022, abgerufen am 8. November 2022.
  20. «Tiefe Erleichterung»: Bayern wieder an Basketball-Spitze. In: Ludwigsburger Kreiszeitung. 14. Juni 2024, abgerufen am 14. Juni 2024.
  21. Niels Giffey / EuroBasket 2013. FIBA Europa, archiviert vom Original am 22. Februar 2014; abgerufen am 15. Februar 2014 (englisch, Spielerprofil / Statistiken EM-Endrunde 2013).
  22. Jan Finken: EM: Vom NBBL-Champ in Deutschlands Starting Five. Nachwuchs-Basketball-Bundesliga, 6. September 2013, archiviert vom Original am 22. Februar 2014; abgerufen am 15. Februar 2014.
  23. Allemagne, STATISTIQUES MOYENNES. In: FIBA. Abgerufen am 4. August 2021 (französisch).
  24. Germany at the FIBA EuroBasket 2022. In: FIBA. Abgerufen am 18. September 2022 (englisch).
  25. One for the ages: Germany stun USA in a Semi-Final with 224 points. In: FIBA. Abgerufen am 8. September 2023 (englisch).
  26. Niels GIFFEY at the FIBA Basketball World Cup 2023. In: FIBA. Abgerufen am 10. September 2023 (englisch).
  27. Weltmeister Johannes Voigtmann zu den Bayern. In: FC Bayern München. 14. August 2024, abgerufen am 14. August 2024.
  28. Niels Giffey: Abschied aus der Nationalmannschaft. In: Deutscher Basketball-Bund. 30. Oktober 2024, abgerufen am 30. Oktober 2024.