Niens (Butjadingen)

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Niens
Gemeinde Butjadingen
Koordinaten: 53° 35′ N, 8° 19′ OKoordinaten: 53° 35′ 25″ N, 8° 19′ 26″ O
Niens (Niedersachsen)
Niens (Niedersachsen)
Lage von Niens in Niedersachsen
Naturschutzgebiet Jericho-Langwarden gehört zur Bauerschaft Niens

Niens ist als Bauerschaft ein Ortsteil von Langwarden in der Gemeinde Butjadingen im Landkreis Wesermarsch.[1]

Gründung im Mittelalter

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Niens wurde während der frühmittelalterlichen friesischenen Marschkolonisation neu angelegt. Die Siedlung wurde als Flachsiedlung auf dem Uferrücken während des 7./8. Jahrhunderts n. Chr. gegründet. Bis zum 10. Jahrhundert wurde die Siedlung aufgrund stärkerer Überflutungen auf bis auf 3 Meter zu einer Wurt erhöht. Auf der Wurt gab es etwa 10 bis 15 bäuerliche Gehöfte, sie war bis zum 12./13. Jahrhundert dicht bebaut. Erst als der Deichbau einsetzte, wurde die Wurt allmählich verlassen.[1]

Um 1600 gab es nur noch zwei Höfe. Die wirtschaftliche Grundlage der Bewohner waren die Viehhaltung und ein geringfügiger Ackerbau. Archäologisch ließen sich Gerste, Pferdebohne, Lein und Leindotter nachweisen. Knochen- und Geweihbearbeitung weisen auf gewerbliche Produktion hin. Außerdem gab es auch Metallverarbeitung. Zahlreiche Textilfunde waren von hoher Qualität, die Dorfbewohner beteiligten sich offenbar am friesischen Tuchhandel.[1]

20. Jahrhundert

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Während des Ersten Weltkrieges wurde zum landseitigen Schutz des Kriegshafens in Wilhelmshaven das Fort Niens errichtet.[1] Im Jahr 1980 wurde das Naturschutzgebiet Jericho/Langwarden in der Bauerschaft Niens ausgewiesen.[1]

Der Name Niens stammt von „Nie-Innede“ also „Neu-Eindeichung“. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes ist 1315 als „Enendse“.[1]

Verwaltungsgeschichte

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Von 1933 bis 1948 war Niens Teil der Gemeinde Burhave. Von 1948 bis 1974 gehörte es zur Gemeinde Langwarden, danach zur Gemeinde Butjadingen. Zur Bauerschaft Niens gehören Iggewarden, Unkersburg, Nadorst, Jericho, Rugeelk, Bahnhof, Brückenhof, Unkersburg, Burmeide und Nienser Deichstrich.[1]

Jahr Einwohner
1581 23 Wehrfähige[1]
1615 18 Hauswirte[1]
1679 23 Leistungsträger[1]
1737 62[1]
1764 67[1]
1785 68[1]
1815 93[1]
1855 96[1]
1895 90[1]
1925 106[1]
1950 113[1]
1961 89[1]
1970 94[1]
2002 56[1]
  • Hans-Hermann Francksen: Geographische Entwicklung und Siedlungsgeschichte der Kirchgemeinde Langwarden und Tossens V Manuskript, Oldenburg 1995 S. 105–192.
  • Klaus Brandt: Die mittelalterliche Siedlungsentwicklung in der Marsch von Butjadingen (Landkreis Wesermarsch). Ergebnisse archäologischer Untersuchungen, in: Siedlungsforschung 2 (1984) S. 123–146.
  • Klaus Brandt: Die mittelalterlichen Wurten Niens und Sievertsborch (Kreis Wesermarsch), in Probleme der Küstenforschung im südlichen Nordseegebiet 18, 1991, S. 89–140.
  • Peter Schmid: Siedlungsarchäologische Ergebnisse zur Vor- und Frühgeschichte, in: E. Elzholz (Hrsg.), Nordenham, Geschichte einer Stadt, S. 39–41.

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u K.-H. Ziessow / A. Eckhardt.: Niens. In: Albrecht Eckhardt (Hrsg.): Oldenburgisches Ortslexikon. Band 2: L-Z. Oldenburg 2011, S. 722 f.