Nightwatch – Nachtwache

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Film
Titel Nightwatch – Nachtwache
Originaltitel Nattevagten
Produktionsland Dänemark
Originalsprache Dänisch
Erscheinungsjahr 1994
Länge 107 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Ole Bornedal
Drehbuch Ole Bornedal
Produktion Michael Obel
Musik Joachim Holbek
Kamera Dan Laustsen
Schnitt Camilla Skousen
Besetzung
Synchronisation
Chronologie

Nightwatch – Nachtwache (Originaltitel Nattevagten) ist ein Thriller von Autorenfilmer Ole Bornedal. Der dänische Film war 1994 ein Überraschungserfolg und markierte den Durchbruch für Hauptdarsteller Nikolaj Coster-Waldau. Im Jahr 1997 inszenierte Bornedal das US-amerikanische Remake Freeze – Alptraum Nachtwache mit Ewan McGregor in der Hauptrolle. Am 14. Dezember 2023 kam die Fortsetzung Nightwatch: Demons Are Forever in die dänischen Kinos, erneut unter der Regie von Bornedal und mit den Darstellern Coster-Waldau sowie Kim Bodnia und Ulf Pilgaard.

Um sein Studium zu finanzieren, übernimmt der Student Martin von einem alten Mann den Job des Nachtwächters in der Kopenhagener Gerichtsmedizin. Bei seinen nächtlichen Rundgängen ist ihm unwohl. Sein Freund Jens stachelt ihn zu Mutproben an, bei denen es in einem Restaurant auch zu Oralsex mit der Prostituierten Joyce kommt, von der er erfährt, dass in der Szene ein Serienmörder unterwegs ist, der seine Opfer skalpiert. Als eines der Opfer in der Gerichtsmedizin liegt, lernt Martin Inspektor Wörmer kennen, der es untersucht. Als Martin die Leiche später außerhalb der Leichenhalle entdeckt, benachrichtigt er den diensthabenden Arzt, bei dessen Erscheinen die Leiche sich wieder an ihrem ursprünglichen Ort befindet. Man hält Martin fortan für psychotisch. Als man eine andere Leiche umgedreht auf dem Bauch vorfindet und auch noch in einer Ecke Sperma von Martin entdeckt, hält man ihn zudem für nekrophil. Nachts zuvor hatte er Sex mit seiner Freundin Kalinka. Als Kalinka vom Oralsex mit Joyce erfährt, sucht sie Joyce in ihrer Wohnung auf. Dort findet sie nur ihre Leiche. Als Kalinka merkt, dass der Mörder noch in der Wohnung ist, flieht sie, ohne zu merken, dass es sich um Inspektor Wörmer handelt, der die Finger der Toten in ihr Blut taucht, um damit Martins Namen aufs Kopfkissen zu schreiben.

Martin findet heraus, dass Inspektor Wörmer sein Vorvorgänger als Nachtwächter war, jedoch wegen Nekrophilie entlassen wurde. Wörmer taucht in der Gerichtsmedizin auf und erklärt ihn für verhaftet. Kalinka will Martin warnen. Als sie in der Gerichtsmedizin auftaucht, schlägt er Wörmer gerade mit einem Baseballschläger, den er zu seiner Sicherheit immer bei sich trägt, zu Boden. Wörmer schreit: „Er ist wahnsinnig geworden“ und rennt aus der Leichenhalle, Kalinka rennt hinter ihm her in einen anderen Raum. Wörmer schließt die Tür ab und überwältigt zuerst Kalinka und auch noch Martin, der sich Zugang verschafft hat. Als Martins Freund Jens mit einem Polizisten eintrifft, schießt tötet Wörmer den Polizisten und kettet Jens mit Handschellen an eine Metallleitung. Jens schneidet einen Teil seiner Hand ab, um sich zu befreien. Er greift sich die Pistole des toten Polizisten und schießt Wörmer nieder, der sich bereits mit Chirurgenwerkzeug an Kalinka und Martin zu schaffen macht. Am Ende erleben wir die Doppelhochzeit von Martin und Kalinka sowie Jens und Lotte. Bevor der Pastor eintrifft, fragt Martin Jens, ob er sich trauen würde, im entscheidenden Moment Nein zu sagen. Tatsächlich sagt Jens Nein, als der Pastor ihn versehentlich fragt, ob er Kalinka heiraten will. Der Film endet mit Gelächter und munterer Orgelmusik in der Kirche.

Figur Darsteller Deutscher Sprecher
Martin Nikolaj Coster-Waldau Johannes Berenz
Kalinka Sofie Gråbøl Alexandra Wilcke
Jens Kim Bodnia Torsten Michaelis
Joyce Rikke Louise Andersson Katrin Zimmermann
Inspektor Wörmer Ulf Pilgaard Joachim Kerzel

Das Foto, auf das im Film angespielt wird, zeigt Lewis Powell, einen der Mitverschwörer des Lincoln-Attentäters John Wilkes Booth.

Ein großer Teil des Soundtracks, wie auch die von Martin selbst gespielte Musik, stammt vom Album Glamourpuss (1993) der dänischen Punk-Band Sort Sol.

Bodil 1995

Brussels International Fantastic Film Festival 1995

  • Pegasus für Ole Bornedal

Fantafestival 1995

  • Preis in der Kategorie Bester Film für Ole Bornedal
  • Preis in der Kategorie Beste Schauspielerin für Rikke Louise Andersson

Fantasporto 1995

  • Nominierung für den International Fantasy Film Award in der Kategorie Bester Film für Ole Bornedal

Robert 1995

Quelle Bewertung
Rotten Tomatoes (Tomatometer) 60 %[2]
AllMovie SternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol[3]
Cinema SternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol[4]
Prisma SternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol[5]

Nightwatch erhielt ein gutes Presseecho. So erfasst der US-amerikanischer Aggregatoren Rotten Tomatoes mehrheitlich wohlwollende Besprechungen und ordnet den Film dementsprechend als „Frisch“ ein.[2]

„Dem dänischen Regisseur Ole Bornedal gelang mit seinem Debütfilm ein packender, atmosphärisch dicht inszenierter Thriller mit vielen Horrorelementen. Der Zuschauer wird hier ständig auf falsche Fährten geführt. Außerdem besticht das Werk durch eine kräftige Prise schwarzen Humors. In seinem Herkunftsland avancierte Nightwatch zum erfolgreichsten Film des Jahres und verwies selbst Mega-Hits wie Philadelphia und Schindlers Liste auf die Plätze.“

prisma-online[5]

„Stimmungsvoll und stilsicher inszenierter Horrorfilm mit einem alptraumhaften Showdown, der seine Spannung weniger aus vordergründigen Schockeffekten als aus der Entwicklung der Charaktere und ihrem Verhalten aufbaut. Für Freunde des Genres.“

„Raffiniert konstruiert, schwarzhumorig und mit erlesenen Gruseleffekten: Der Däne Ole Bornedal lieferte ein grandioses Regiedebüt, das in deutschen Kinos schnell als Geheimtip gehandelt wurde. Bei den Filmfestspielen in Cannes wurde der Schocker sogar mit Szenenapplaus bedacht. Die Sequenz, in der das Denkmal des dänischen Nationaldichters Hans Christian Andersen geschändet wird, fanden seine Landsleute allerdings nicht sehr lustig […] Fazit: Heute nacht sind Alpträume garantiert!“

Einzelnachweise

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  1. Freigabebescheinigung für Nightwatch – Nachtwache. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, Januar 2005 (PDF; Prüf­nummer: 72 561 V/DVD).
  2. a b Nightwatch – Nachtwache. In: Rotten Tomatoes. Fandango, abgerufen am 6. Oktober 2021 (englisch, 5 erfasste Kritiken).
  3. Derek Armstrong: Nightwatch (1994) (Memento vom 14. Mai 2021 im Internet Archive) bei AllMovie (englisch)
  4. a b Nightwatch – Nachtwache. In: cinema. Abgerufen am 31. März 2021.
  5. a b Nightwatch – Nachtwache. In: prisma. Abgerufen am 31. März 2021.
  6. Nightwatch – Nachtwache. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.