Niketas (Sohn des Artabasdos)
Niketas, mittelgriechisch Νικήτας (* um 701; † nach 742/743 in Konstantinopel?) war der älteste Sohn des byzantinischen Gegenkaisers Artabasdos (741/42–743).
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Niketas wurde nach der erfolgreichen Usurpation seines Vaters gegen Konstantin V. im Gegensatz zu seinem jüngeren Bruder Nikephoros offenbar nicht in den Rang eines Mitkaisers (Basileus) erhoben,[1] sondern von seinem Vater zum Monostrategos ernannt und/oder als Strategos mit dem Oberkommando der Truppen des Themas Armeniakon beauftragt.
In August 742 oder 743 unterlag Niketas bei Modrine den Truppen Konstantins V., doch gelang es ihm, seine geschlagene Armee neu zu formieren und Konstantin bis Chrysopolis zu verfolgen. Er wurde in einer weiteren Schlacht bei Nikomedia erneut besiegt und gefangen genommen. Nach dem 2. November 743, dem Tag der Rückeroberung Konstantinopels, ließ Konstantin V. Niketas zusammen mit Artabasdos und Nikephoros blenden, im Hippodrom vorführen und, laut der legendarisch ausgeschmückten Vita des Michael Synkellos, mit der ganzen Familie ins Chora-Kloster sperren, wo er auch gestorben und begraben worden sein soll.
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kedrenos 2, 6
- Liber Pontificalis 1, 93
- Nikephoros, Historia Syntomos 64–66 (in der Edition von Cyril Mango)
- Theophanes S. 417 u. 420 (in der Edition von Carl de Boor)
- Johannes Zonaras 15, 5
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Alexander P. Kazhdan (Hrsg.): The Oxford Dictionary of Byzantium. Band 1. Oxford University Press, New York NY u. a. 1991, ISBN 0-19-504652-8, S. 192.
- Ralph-Johannes Lilie, Claudia Ludwig, Thomas Pratsch, Ilse Rochow, Beate Zielke: Prosopographie der mittelbyzantinischen Zeit. 1. Abteilung: (641–867). Band 3: Leon (#4271) – Placentius (#6265). Nach Vorarbeiten F. Winkelmanns erstellt. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. De Gruyter, Berlin 2000, ISBN 3-11-016673-9, S. 403–404 Nr. 5374.
- Ilse Rochow: Kaiser Konstantin V. (741–775). Materialien zu seinem Leben und Nachleben (= Berliner byzantinistische Studien. Bd. 1). Mit einem prosopographischen Anhang von Claudia Ludwig, Ilse Rochow und Ralph-Johannes Lilie. Lang, Frankfurt am Main u. a. 1994, ISBN 3-631-47138-6.
- Paul Speck: Artabasdos. Der rechtgläubige Vorkämpfer der göttlichen Lehren. Untersuchungen zur Revolte des Artabasdos und ihrer Darstellung in der byzantinischen Historiographie (= Poikila byzantina. Bd. 2). Habelt, Bonn 1981, ISBN 3-7749-1857-0.
- Warren Treadgold: A History of the Byzantine State and Society. Stanford University Press, Stanford CA 1997, ISBN 0-8047-2630-2, S. 357.
Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Paul Speck vermutet, dass Niketas aus einer früheren Ehe des Artabasdos stammte und deshalb hinter seinen jüngeren Bruder zurückgesetzt wurde, vgl. Speck, Artabasdos, S. 333 FN 292. Hollingsworth in ODB 1, S. 192, hält ein Mitkaisertum auch des Niketas für möglich.
Personendaten | |
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NAME | Niketas |
ALTERNATIVNAMEN | Νικήτας (mittelgriechisch) |
KURZBESCHREIBUNG | byzantinischer General, Sohn des Artabasdos |
GEBURTSDATUM | um 701 |
STERBEDATUM | nach 742 |
STERBEORT | unsicher: Konstantinopel |