Nikolai Leonidowitsch Schtschukin
Nikolai Leonidowitsch Schtschukin (russisch Николай Леонидович Щукин; * 13. Apriljul. / 25. April 1848greg.; † 2. Juni 1924 in Leningrad) war ein russisch-sowjetischer Eisenbahningenieur und Hochschullehrer.[1][2][3][4]
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schtschukin verlor seinen Vater, Kaufmann und Hoflieferant, im Alter von 4 Jahren und seine Mutter im Alter von 10 Jahren, worauf er in ein internat kam.[4] Er besuchte die Nikolai-Ingenieur-Schule in St. Petersburg (Abschluss 1866). Den anschließenden Dienst in der 5. Sappeur-Brigade in Kiew schloss er als Podporutschik ab und begann 1868 das Studium am St. Petersburger Technologie-Institut als Gasthörer. 1869 wurde er aus dem Militärdienst als Porutschik entlassen und wurde ordentlicher Student am Technologie-Institut. In dem von Nikolai Petrow geleiteten Betriebspraktikum lernte er an der Bologoje-Rybinsk-Bahnstrecke das Führen einer Dampflokomotive. 1873 schloss er das Studium ab.[4] Er blieb dann dort und lehrte. 1888 wurde er zum Professor am Lehrstuhl für Angewandte Mechanik ernannt. Auch lehrte er an der Militäringenieur-Akademie (1883–1907) und an den Höheren Polytechnik-Kursen für Frauen in St. Petersburg, deren Direktor er war (bis 1906).[1][2]
Nach Projekten Schtschukins wurden die Dampflokomotiven-Baureihe N (3 Treibachsen, 1 Laufachse vorne) und Tenderlokomotiven (4 Treibachsen) gebaut.[2] Beteiligt war er an der Entwicklung der nach ihm benannten Baureihe Schtsch. Auch projektierte er die Personenwagen der Nikolaus-Bahn und 1200-Pud-Güterwagen.[3] Nach seinem Projekt wurde die damals weltweit längste Petroleum-Rohrleitung von Baku nach Batumi gebaut.[1][4]
Schtschukin war 1910–1916 Vizeverkehrsminister.[4] Er war ab 1902 Vorsitzender der Kommission für den Eisenbahn-Fahrzeugbestand und den Fahrbetrieb des Ingenieurrats des Verkehrsministeriums.[3] Als Kommissionsvorsitzender leistete er lange Widerstand gegen die Einführung der Dampflokomotiven der von Wacław Łopuszyński konstruierten Baureihe E.
Nach der Oktoberrevolution war Schtschukin Vorsitzender der Mechanik-Sektion der Kommission für den Eisenbahnfahrzeugbestand und die Werkstätten. Er leitete ab 1922 den technischen Rat für den Bau der Diesellokomotive nach dem System Jakow Gakkels (Baureihe Schtschel).[1][2][4]
Schtschukin war mit der Harfenistin des Mariinski-Theaters Marija Karlowna Stange deutscher Herkunft verheiratet und hatte zwei Söhne.[4]
Schtschukin starb am 2. Juni 1924 in Leningrad und wurde auf dem dortigen Nowodewitschi-Friedhof begraben.[4] Vorsitzender der Mechanik-Sektion der Kommission für den Eisenbahnfahrzeugbestand und die Werkstätten wurde Ludwig Lewi.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Katalog der Russischen Nationalbibliothek: Щукин, Николай Леонидович
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d Biografija.Ru: Щукин Николай Леонидович (abgerufen am 25. März 2023).
- ↑ a b c d Российские универсальные энциклопедии Брокгауз-Ефрон и Большая Советская Энциклопедия объединенный словник: Щукин Николай Леонидович (abgerufen am 25. März 2023).
- ↑ a b c Заслуги изобретателей, инженеров и ученых в создании вагонных конструкций и науки о вагонах. In: Железнодорожные вагоны. Введение в дисциплину "Общий курс железных дорог". ([1] [abgerufen am 25. März 2023]).
- ↑ a b c d e f g h Брюховецкий Р. И.: ЩУКИН Николай Леонидович (abgerufen am 25. März 2023).
Personendaten | |
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NAME | Schtschukin, Nikolai Leonidowitsch |
ALTERNATIVNAMEN | Щукин, Николай Леонидович (russisch) |
KURZBESCHREIBUNG | russisch-sowjetischer Eisenbahningenieur und Hochschullehrer |
GEBURTSDATUM | 25. April 1848 |
STERBEDATUM | 2. Juni 1924 |
STERBEORT | Leningrad |