Niob(IV)-chlorid

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Kristallstruktur
Strukturformel von Niob(IV)-chlorid
_ Nb4+ 0 _ Cl
Kristallsystem

monoklin

Raumgruppe

C2/m (Nr. 12)Vorlage:Raumgruppe/12

Gitterparameter

a = 1232 pm
b = 682 pm
c = 821 pm
β = 134°

Allgemeines
Name Niob(IV)-chlorid
Andere Namen

Niobtetrachlorid

Verhältnisformel NbCl4
Kurzbeschreibung

schwarzer Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 13569-70-5
PubChem 83583
Wikidata Q6343237
Eigenschaften
Molare Masse 234,72 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

3,14 g·cm−3[2]

Schmelzpunkt

275 °C (Sublimation)[1]

Siedepunkt

800 °C (Zersetzung)[1]

Löslichkeit

reagiert mit Wasser[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[3]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Niob(IV)-chlorid ist eine anorganische chemische Verbindung des Niobs aus der Gruppe der Chloride.

Gewinnung und Darstellung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Niob(IV)-chlorid kann durch Reaktion von Niob(V)-chlorid mit Niob gewonnen werden.[2]

Anstelle von Niob lässt sich Niob(V)-chlorid auch mit Eisen, Aluminium (Abdestillieren von Aluminium(III)-chlorid im Vakuum) oder Wasserstoff reduzieren.[2]

Niob(IV)-chlorid liegt in Form braunschwarzer, glänzender Nadeln vor, die bei Druck zerfasern. Es ist diamagnetisch, sehr luftempfindlich und in wenig Wasser oder verdünnter Salzsäure mit tiefblauer Farbe löslich. Es besitzt eine monokline Kristallstruktur mit der Raumgruppe C2/m (Raumgruppen-Nr. 12)Vorlage:Raumgruppe/12, a = 1232 pm, b = 682 pm, c = 821 pm, β = 134°.[2] Die Verbindung liegt in Form von kantenverknüpften Oktaedern NbCl2Cl4/2 vor.[4] In den Ketten wechseln sich kurze (303 pm) und lange (379 pm) Nb–Nb-Abstände ab. Die kurzen Abstände deuten auf einen gewissen kovalenten Bindungsanteil der Nb(IV)-Atome (Elektronenkonfiguration d1) hin.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c d W. M. Haynes (Hrsg.): CRC handbook of chemistry and physics. A ready-reference book of chemical and physical data. Begründet von David R. Lide. 93. Auflage. CRC Press, Boca Raton 2012, ISBN 978-1-4398-8049-4, S. 4–78 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. a b c d Georg Brauer (Hrsg.) u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band III, Ferdinand Enke, Stuttgart 1981, ISBN 3-432-87823-0, S. 1444.
  3. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  4. Ralf Alsfasser, Erwin Riedel, H. J. Meyer: Moderne Anorganische Chemie. Walter de Gruyter, 2007, ISBN 3-11-019060-5, S. 349 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).