Norbert Singer
Norbert Singer (* 16. November 1939[1] in Eger (Böhmen)) ist ein deutscher Diplom-Ingenieur des Maschinenbaus, der Luft- und Raumfahrttechnik sowie Kraftfahrzeugtechnik und ehemaliger Ingenieur, Projektleiter und Einsatzleiter bei Porsche.[2]
Zu seinen herausragenden Leistungen zählen die 16 Gesamtsiege beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans, die er als Renningenieur bei Porsche zwischen 1970 und 1998 erreichte.[1][3][4]
Karriere
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Norbert Singer studierte an der Technischen Universität München und schloss das Studium als Maschinenbau-Ingenieur mit der Spezialisierung in Luft- und Raumfahrttechnik[5] sowie Kraftfahrzeugtechnik ab.
Am 1. März 1970 begann er bei Porsche in der Rennabteilung seine berufliche Laufbahn. Dort arbeitete er im Le-Mans-Projekt an der Getriebebelüftung des 917, der später auch den ersten Le-Mans-Gesamtsieg für Porsche einfuhr.[2][5] Danach leitete Singer das Entwicklungsprojekt Porsche 911 Carrera RSR Turbo 2.1, mit dem Porsche beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1974 den zweiten Platz in der Gesamtwertung erreichte.
Bekannt wurde er durch die Entwicklung der beiden Porsche-Rennwagen 935 und 936, die von Mitte der 1970er bis Anfang der 1980er Jahre in der Sportwagen-Weltmeisterschaft, IMSA-GT-Meisterschaft und in Le Mans sehr erfolgreich waren und viele Siege und Meisterschaftstitel gewannen.[2]
Mit den Gruppe-C-Fahrzeugen 956 und dem Nachfolger 962 führte Singer erstmals bei Porsche-Rennwagen ein Aluminium-Monocoque ein. Ebenfalls neu war die Nutzung des sogenannten Bodeneffekts (ground effect) bei Sportwagen-Prototypen durch eine besondere Gestaltung des Fahrzeugunterbodens. Diese Rennwagen dominierten die Rennen, in denen sie eingesetzt wurden, und Porsche gewann mit den Wagen von 1982 bis 1994 sieben Le-Mans-Rennen, fünf 24-Stunden-Rennen in Daytona und erreichte sechs Weltmeistertitel in der Fahrerwertung und fünf in der Herstellerwertung. In der US-IMSA-Serie gewannen der 962 vier Meistertitel.[2]
Seinen 16. und letzten Gesamtsieg in Le Mans als Renningenieur erreichte Singer 1998 mit dem Porsche 911 GT1 ’98.[2][1]
Nach 2004 beendete er seine Tätigkeit bei Porsche.[2] Seit 2011 berät er den Automobile Club de l’Ouest (ACO) unter anderem beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans[5] und ist noch regelmäßig Besucher von Rennveranstaltungen.[4]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Norbert Singer, Wilfried Müller: Norbert Singer - Porsche Rennsport 1970–2004. Sportfahrer Verlag, 2020, ISBN 978-3-945390-06-1
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Speedweek – Internetseite: Herzlichen Glückwunsch Norbert Singer. Auf: www.speedweek.com, 16. November 2009, abgerufen am 14. Juli 2018.
- ↑ a b c d e f Porsche – Internetseite: 2004 - Norbert Singer. Auf: porsche.at, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 14. Juli 2018; abgerufen am 14. Juli 2018.
- ↑ Stuttgarter-Zeitung – Internetseite: Porsche-Renningenieur Norbert Singer – Lebende Legende. Auf: www.stuttgarter-zeitung.de, 6. Juni 2014, abgerufen am 14. Juli 2018.
- ↑ a b Superstreetonline – Internetseite: Viewpoint – Norbert Singer on the 2017 Le Mans. Auf: www.superstreetonline.com, 5. September 2017, abgerufen am 14. Juli 2018.
- ↑ a b c Stuttgarter-Zeitung – Internetseite: Porsche-Renningenieur Norbert Singer – Von der Raumfahrt zum Motorsport. Auf: www.stuttgarter-zeitung.de, 6. Juni 2014, abgerufen am 14. Juli 2018.
Personendaten | |
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NAME | Singer, Norbert |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Ingenieur |
GEBURTSDATUM | 16. November 1939 |