Nordfriedhof (Hildesheim)
Der Nordfriedhof, ehemals Zentralfriedhof, ist einer der großen Friedhöfe in Hildesheim. Die Anlage an der Peiner Straße in der Hildesheimer Nordstadt wurde 1890 noch „quasi am Rande der Stadt“ angelegt, nahe dem damaligen Industrie- und Arbeiterviertel.[1]
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Neben einem separaten Feld für jüdische Bürgerinnen und Bürger gibt es Bestattungsbereiche für muslimische Mitbürgerinnen und Mitbürger sowie verschiedene Grabfelder für Sinti, für Roma und andere Ethnien. Verschiedene Bereiche wie die Ehrenfriedhöfe widmen sich dem Gedenken von Opfern beider Weltkriege, darunter ein Grabfeld für Bombenopfer. Ein eigenes Grabfeld wurde den italienischen Kriegsgefallenen und Kriegsgefangenen eingerichtet. Neben dem Kindergrabfeld gibt es einen weiteren Bereich für die sogenannten „Sternenkinder“.[1]
Die parkähnlich gestaltete Anlage mit altem Baumbestand und etlichen denkmalgeschützten Grabmälern, darunter für Hildesheimer Ehrenbürger, dient zudem als eine der "grünen Lungen" für die Stadt, insbesondere für die Nordstädter.[1]
Mit der Indienststellung eines weiteren, des Südfriedhofs, erhielt der Nordfriedhof seinen heutigen Namen.[1]
Besondere Grabstätten (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Neben bedeutenden Persönlichkeiten finden sich auf dem Nordfriedhof auch herausragende Stätten der Sepulkralkultur, darunter:
- Abteilung V 1: Familiengrab von Wilhelm Schwemann[2]
- Abt. V 2: Die mit den Schwemanns verwandte Kaufmannsfamilie von Wilhelm Brauns ließ sich ein Pylonendenkmal aus Wesersandstein errichten. Die halbplastische Figur einer Trauernden goss Paul Stotz nach der Modellierung von Georg Küsthardt.[2]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Günther Hein (Red.), Regina Fischer et al.: Hildesheimer Friedhöfe im Wandel der Zeit. Ergebnisse eines Kurses der Hildesheimer Volkshochschule in den Jahren 1989 und 1990. Begleitbuch zur Ausstellung "100 Jahre Hildesheimer Zentralfriedhof" in der Stadtgeschichtlichen Sammlung des Roemer-Museums im Knochenhaueramtshaus (= Veröffentlichungen der Hildesheimer Volkshochschule zur Stadtgeschichte Hildesheims, Heft 3), Hrsg.: Hildesheimer Volkshochschule e.V. in Zusammenarbeit mit dem Museumspädagogischen Dienst des Roemer- und Pelizaeus-Museums, Hildesheim: Lax, 1990, ISBN 978-3-7848-6253-8 und ISBN 3-7848-6253-5; Inhaltsverzeichnis
- Carolin Krumm: Der Hildesheimer Zentralfriedhof. Todesrezeption und Todesgedenken im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert (= Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen, Bd. 17), Führer, Hrsg.: Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege, Hameln: Niemeyer, 1998, ISBN 978-3-8271-8017-9 und ISBN 3-8271-8017-1
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Nordfriedhof mit Anreise- und weiteren Informationen auf der Seite der Stadt Hildesheim
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d Nordfriedhof mit Anreise- und weiteren Informationen auf der Seite der Stadt Hildesheim [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 18. August 2023
- ↑ a b Carolin Krumm: Der Hildesheimer Zentralfriedhof. Todesrezeption und Todesgedenken im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert ( = Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen, Bd. 17), Führer, Hrsg.: Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege, Hameln: Niemeyer, 1998, ISBN 978-3-8271-8017-9 und ISBN 3-8271-8017-1, S. 48f.