Normale Familie
In der Mathematik sind normale Familien vor allem in der Funktionentheorie und der komplexen Dynamik von Bedeutung.
Allgemeine Definition
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seien und vollständige metrische Räume. Eine Menge stetiger Funktionen
ist eine normale Familie, wenn jede Folge in eine kompakt konvergente Teilfolge mit (dann automatisch stetiger) Grenzfunktion enthält.
Es hat also jede Folge in eine Teilfolge mit
für alle kompakten Teilmengen .
Normale Familien in der Funktionentheorie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Funktionentheorie wählt man im Allgemeinen als Definitionsbereich ein Gebiet in und als Zielraum die Riemannsche Zahlenkugel, versehen mit der chordalen Metrik. Aus dem Weierstraßschen Konvergenzsatz folgt, dass der Grenzwert einer kompakt konvergenten Folge holomorpher Funktionen wieder holomorph oder konstant gleich ist.
Der kleine Satz von Montel besagt, dass eine lokal gleichmäßig beschränkte Familie holomorpher Funktionen normal ist. Nach dem großen Satz von Montel ist eine Familie holomorpher Funktionen normal, wenn es mit gibt, so dass keine Funktion der Familie einen der Werte oder annimmt.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Paul Montel: Sur les familles normales des fonctions analytiques, Ann. ENS 33, 233-302 (1916).
- Joel Schiff: Normal families. Springer, 1993, ISBN 978-1-4612-0907-2
- Reinhold Remmert, Georg Schumacher: Funktionentheorie 2. 3. Auflage. Springer, 2007, ISBN 3540404325