Nuno Maulide
Nuno Maulide (* 17. Dezember 1979 in Lissabon[1]) ist ein portugiesischer Chemiker. Seit 2013 ist er Professor für Organische Synthese an der Universität Wien. Vom Klub der Bildungs- und Wissenschaftsjournalisten wurde er als österreichischer Wissenschafter des Jahres 2018 ausgezeichnet.[2][3]
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nuno Maulide begann 1998 ein Chemiestudium am Instituto Superior Técnico in Portugal. Später studierte er an der belgischen Université catholique de Louvain[4] und der École polytechnique in Paris. Parallel absolvierte er ein Klavierstudium.[2] 2003 beendete er sein Studium als Master of Science, danach absolvierte er ein Doktoratsstudium an der Katholieke Universiteit Leuven, wo er 2007 promovierte. 2007/08 folgte ein Aufenthalt an der Stanford University als Postdoktorand bei Barry M. Trost. Ab 2009 forschte er mit seiner eigenen Forschungsgruppe am Max-Planck-Institut für Kohlenforschung in Mülheim an der Ruhr.
Im Juli 2013 habilitierte er sich auf dem Gebiet der Organischen Chemie an der Ruhr-Universität Bochum, anschließend wurde er als Nachfolger von Johann Mulzer als ordentlicher Professor an die Universität Wien berufen. 2018 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) ernannt, seit Herbst 2018 forscht er auch am Forschungszentrum für Molekulare Medizin (CeMM) der ÖAW als Adjunct Principal Investigator.[5] Im Jänner 2020 wurde er Leiter des neu eröffneten Christian Doppler Labors für Entropieorientiertes Drug Design an der Universität Wien.[6] 2021 wurde er zum wirklichen Mitglied der ÖAW gewählt.[7]
Maulide forscht auf dem Gebiet der Stereoselektiven Synthese organischer Verbindungen und beschäftigt sich mit der Totalsynthese biologisch aktiver Moleküle.[8] Er entwickelte unter anderem eine neue Synthesemethode für 1,4-Dicarbonyle, die in der Entwicklung der Krebstherapie eine Bedeutung haben.[9]
Auszeichnungen (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2012: Starting Grant des Europäischen Forschungsrates (ERC)[8]
- 2013: Heinz-Maier-Leibnitz-Preis[8]
- 2016: Consolidator Grant des ERC[2]
- 2019: Wissenschafter des Jahres 2018 des Klubs der Bildungs- und Wissenschaftsjournalisten[2][3]
- 2019: Lieben-Preis 2018[10][11]
- 2020: Novartis Chemistry Lectureship 2020/21[12]
- 2021: Wirkliches Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften[7]
- 2021: Guthikonda Lectureship der Stanford University[13]
- 2023: ERC Proof of Concept (PoC) Grant[14][15]
- 2024: ERC Advanced Grant[16][17]
- 2024: Korrespondierendes Mitglied im Ausland der Akademie der Wissenschaften von Lissabon[18]
Publikationen (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- mit Dainis Kaldre und Immo Klose: Stereodivergent synthesis of 1,4-dicarbonyls by traceless charge–accelerated sulfonium rearrangement. In: Science. Vol. 361, Nr. 6403, 17. Aug 2018, S. 664–667.
- mit Tanja Traxler: Die Chemie stimmt! Eine Reise durch die Welt der Moleküle. Residenz Verlag, Salzburg/ Wien 2020, ISBN 978-3-7017-3505-1.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Nuno Maulide im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- The Maulide Group Universität Wien
- Informationen zu und akademischer Stammbaum von Nuno Maulide bei academictree.org
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ CV Maulide. In: Journées de Chimie Organique. Abgerufen am 7. Jänner 2019 (PDF; 70 kB).
- ↑ a b c d orf.at: Chemiker und Pianist Nuno Maulide. Artikel vom 7. Jänner 2019, abgerufen am 7. Jänner 2019.
- ↑ a b Nuno Maulide ist "Wissenschafter des Jahres". Artikel vom 7. Jänner 2019, abgerufen am 7. Jänner 2019.
- ↑ Univ.-Prof. Dr. Nuno Maulide Seite von Nuno Maulide auf der Homepage der Universität Wien, abgerufen am 23. Januar 2021.
- ↑ Österreichische Akademie der Wissenschaften: Nuno Maulide ist Wissenschafter des Jahres. Abgerufen am 7. Jänner 2018.
- ↑ Neues Christian Doppler Labor an der Universität Wien: Neuer Ansatz bei der Medikamentenentwicklung. In: idw-online.de. 27. Januar 2020, abgerufen am 27. Januar 2020.
- ↑ a b ÖAW wählte 31 neue Mitglieder. In: oeaw.ac.at. 21. Mai 2021, abgerufen am 21. Mai 2021.
- ↑ a b c CV Nuno Maulide. Abgerufen am 7. Jänner 2019.
- ↑ Neue Reaktion soll Krebsmittel verbessern. auf Science orf.at.
- ↑ derStandard.at: Chemiker Nuno Maulide erhält weitere hohe Auszeichnung. Artikel vom 28. Jänner 2019, abgerufen am 29. Jänner 2019.
- ↑ Nuno Maulide: Ignaz L. Lieben-Preis 2018. Abgerufen am 29. Jänner 2019.
- ↑ Preise und Auszeichnungen im April 2020. In: univie.ac.at. 30. April 2020, abgerufen am 5. Mai 2020.
- ↑ Preise und Auszeichnungen im Juni 2021. In: univie.ac.at. 30. Juni 2021, abgerufen am 30. Juni 2021.
- ↑ ERC Proof of Concept Grant für Wissenschafter der Universität Wien. In: univie.ac.at. 5. Mai 2023, abgerufen am 5. Mai 2023.
- ↑ Zwei „Proof of concept“-Förderpreise nach Österreich. In: ORF.at. 5. Mai 2023, abgerufen am 5. Mai 2023.
- ↑ Sechs ERC Advanced Grants für die Universität Wien. In: univie.ac.at. 11. April 2024, abgerufen am 11. April 2024.
- ↑ Zwölf Forscher in Österreich erhalten "Advanced Grants" vom ERC. In: science.apa.at. 11. April 2024, abgerufen am 11. April 2024.
- ↑ Preise und Auszeichnungen im Juni und Juli 2024. In: univie.ac.at. 9. Juli 2024, abgerufen am 11. Juli 2024.
Personendaten | |
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NAME | Maulide, Nuno |
KURZBESCHREIBUNG | portugiesischer Chemiker |
GEBURTSDATUM | 17. Dezember 1979 |
GEBURTSORT | Lissabon |