O&K Ct 400 PS
O&K Ct 400 PS / KDL 7 | |
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Zeche Alstaden 2
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Nummerierung: | Hibernia 30 C u. a. |
Anzahl: | O&K: bekannt 4 Franco Belge: etwa 50 |
Hersteller: | O&K Fabriknummer u. a. 10118, 10119, 10320, 13092; Franco Belge |
Baujahr(e): | 1922–1951 |
Ausmusterung: | bis 1972 |
Bauart: | C n2t |
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) |
Länge über Puffer: | 9350 mm / 9815 mm* |
Dienstmasse: | 45 t / 46,5 t* |
Reibungsmasse: | 45 t / 46,5 t* |
Radsatzfahrmasse: | 15 t / 15,5 t* |
Höchstgeschwindigkeit: | 40 km/h / 45 km/h* |
Indizierte Leistung: | 400 PS (294 kW) |
Anfahrzugkraft: | 103 kN / 97,5 kN* |
Treibraddurchmesser: | 1050 mm / 1100 mm* |
Steuerungsart: | Heusinger |
Zylinderanzahl: | 2 |
Zylinderdurchmesser: | 450 mm |
Kolbenhub: | 550 mm |
Kesselüberdruck: | 13 bar |
Rostfläche: | 1,5 m² |
Verdampfungsheizfläche: | 101 m² / 109,8 m²* |
Wasservorrat: | 4,8 m³ / 5 m³* |
Brennstoffvorrat: | 1,5 t |
Bremse: | urspr. Handbremse Indirekte Bremse Bauart Knorr |
* KDL 7 |
Die normalspurigen Tenderlokomotiven der Bauart O&K Ct 400 PS waren eine dreiachsige Industriebahntype des Herstellers Orenstein & Koppel (O&K). Sie wurden bevorzugt an Bergwerksbetriebe geliefert. Die genaue Stückzahl der hergestellten Lokomotiven ist nicht bekannt, vier Lokomotiven wurden in Bergwerksbetrieben im heutigen Nordrhein-Westfalen eingesetzt.
Die Lokomotive wurde als kriegswichtig eingestuft und unter der Bezeichnung KDL 7 von dem belgischen Unternehmen Franco Belge weitergebaut. Die Stückzahl dieser gefertigten Lokomotiven wird mit 50 angegeben.[1]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vorkriegsgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Typ war die von O&K durchgeführte Ableitung aus der Preußischen T 3 Musterblatt III-4p, wobei der wesentliche Unterschied die modernere Gestaltung mit dem hinter dem Führerhaus platzierten Kohlenkasten war. Als Industrielokomotive wurden die Maschinen mit Nassdampf aus Gründen der leichteren Unterhaltung gefertigt.
Nachkriegsgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zeche Hibernia
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Lokomotive mit der Fabriknummer O&K 10118/1923 wurde nach vorherigen Einsätzen bei anderen Bergwerksbahnen bei der Zeche Hibernia in Gelsenkirchen als 30 C bis 1965 verwendet und wurde dann ausgemustert und verschrottet.[2]
Grube Adolf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei der Grube Adolf in Herzogenrath wurde mit der Nummer 4 in Zweitbesetzung die Lokomotive mit der Fabriknummer O&K 13092/1932 bis zu ihrer Ausmusterung und Verschrottung 1972 eingesetzt.[3]
Zeche Alstaden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei der Zeche Alstaden in Oberhausen verkehrte mit der Nummer 2 in Zweitbesetzung die Lokomotive O&K 10119/1923. Sie war 1924 fabrikneu geliefert worden und war bis Mitte der 1960er Jahre eingesetzt, dann wurde sie verschrottet.[4]
Zeche Constanze
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei der Zeche Constanze in Bochum-Langendreer war die Lokomotive O&K 10320 aus dem Jahr 1922 in Betrieb. Sie kam nach Stilllegung der Zeche 1928 zur Peine-Ilseder Eisenbahn mit der Nummer VI, später 47,[5] und war beim Ilseder Hochofenwerk eingesetzt.[6] Das Ausmusterungsdatum der Lok ist mit 1956[6] oder 1964 angegeben.[5]
KDL 7
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Offiziell ist keine Lok der Bauart KDL 7 bekannt, die nach Deutschland geliefert wurde. Es sollen einige Maschinen als Leihlokomotiven in der deutschen Montanindustrie im Einsatz gestanden haben.[1] Ob diese nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland verblieben, ist nicht bekannt.
Konstruktion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es gab Lokomotivkonstruktionen, bei denen ein Unterschied zwischen den Ausführungen für Industriebahnen und für Privatbahnen bestand. Die technischen Daten des O&K Kleinbahntyp sind sehr ähnlich der O&K-Ct-400-PS-Lokomotiven, Unterschiede bestehen bei der Ausführung. So befanden sich beim Werkbahntyp O&K Ct 400 PS die Kohlebunker hinter dem Führerhaus, während der Kleinbahntyp eine glatte Rückwand besaß.
Von der alten T 3 hatten die Lokomotiven den Wasserkastenrahmen und das Laufwerk mit dem identischen asymmetrischen Achsstand. Gegenüber dieser Type wirkten die O&K Ct 400 PS wesentlich moderner, besonders durch die Heusinger-Steuerung, den kürzen Schornstein und die Aufbauten.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Alfred B. Gottwaldt: Deutsche Kriegsdampflokomotiven 1939 bis 1945. Transpress Verlag, Stuttgart 1998, ISBN 3-344-71032-X.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Joachim Leitsch, Harald Sydow: Bergbaudampflokomotiven in Nordrhein Westfalen. Arbeitsgemeinschaft Drehscheibe e. V., Köln 2011, ISBN 978-3-929082-30-2, S. 316.
- ↑ Joachim Leitsch, Harald Sydow: Bergbaudampflokomotiven in Nordrhein Westfalen. Arbeitsgemeinschaft Drehscheibe e. V., Köln 2011, ISBN 978-3-929082-30-2, S. 46.
- ↑ Joachim Leitsch, Harald Sydow: Bergbaudampflokomotiven in Nordrhein Westfalen. Arbeitsgemeinschaft Drehscheibe e. V., Köln 2011, ISBN 978-3-929082-30-2, S. 50.
- ↑ Joachim Leitsch, Harald Sydow: Bergbaudampflokomotiven in Nordrhein Westfalen. Arbeitsgemeinschaft Drehscheibe e. V., Köln 2011, ISBN 978-3-929082-30-2, S. 51.
- ↑ a b Joachim Leitsch, Harald Sydow: Bergbaudampflokomotiven in Nordrhein Westfalen. Arbeitsgemeinschaft Drehscheibe e. V., Köln 2011, ISBN 978-3-929082-30-2, S. 77.
- ↑ a b Carsten Watsack: Die Eisenbahnen der Ilseder Hütte. 2. Auflage. Carsten Watsack, Ilsede 2015, ISBN 978-3-00-051464-7, S. 241.