OPAL (Lernplattform)
OPAL | |
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Basisdaten
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Entwickler | BPS Bildungsportal Sachsen GmbH |
Aktuelle Version | 13.10 (8. Februar 2023) |
Betriebssystem | Windows, Linux, macOS, Solaris, FreeBSD und andere Unix-Varianten (basiert auf Java) |
Kategorie | Lernplattform |
Lizenz | Apache-Lizenz 2.0 |
deutschsprachig | ja |
https://www.bps-system.de/opal-lernplattform/ |
OPAL (Online-Plattform für Akademisches Lehren und Lernen) ist eine hochschulübergreifende Informationstechnik-Plattform für E-Learning. OPAL wird an 21 sächsischen Bildungseinrichtungen eingesetzt und wird von mehr als 80.000 Personen genutzt. OPAL wird zentral durch die BPS Bildungsportal Sachsen GmbH verwaltet. Basis der Software ist das Open-Source-Lernmanagement-System OLAT-Campus, welches 1999 an der Universität Zürich entwickelt wurde.
Entwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Januar 2001 startete das Verbundprojekt „Bildungsportal Sachsen“, als eine Initiative der Universitäten Leipzig, Dresden und Chemnitz sowie der Fachhochschule Mittweida. Die Förderung erfolgte durch das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst (SMWK). Ziel dieses Projektes war die Konzeption, der prototypische Aufbau und die Evaluation eines Bildungsportals für Sachsen. Dieses Bildungsportal sollte für die wissenschaftliche Aus- und Weiterbildung entwickelt werden und allen sächsischen Hochschulen zur freien Nutzung offenstehen. Ein Ergebnis dieser Initiative ist die Implementierung der Lernplattform OPAL an 11 sächsischen Hochschulen im Jahr 2006. Die wichtigsten historischen Meilensteine der Lernplattform OPAL sind:
- Januar 2001: Start des Verbundprojektes „Bildungsportal Sachsen“
- 2001–2004: Betrieb des Lernmanagement-Systems „Saba“
- 2004/ 2005: Evaluation etablierter Open-Source Lernmanagement-Systeme
- November 2004: Gründung der Betreibergesellschaft „BPS Bildungsportal Sachsen GmbH“ durch elf sächsische Hochschulen
- September 2005: Pilotbetrieb des Lernmanagement-Systems „OLAT“ (Online Learning And Training)
- März 2006: Produktivbetrieb des Lernmanagement-Systems „OLAT“ unter dem Namen „OPAL“
- seit 2007: systematische Weiterentwicklung/ Anpassung von OPAL im Rahmen von landesweiten Projektinitiativen
- 2014–2015: Relaunch der Lernplattform OPAL mit dem Fokus auf Mobilfähigkeit, Usability und zeitgemäße Funktionalität und Design
Anwendung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]OPAL wird aktuell an fünf Universitäten, vier Fachhochschulen, drei Kunsthochschulen, Teilen der Berufsakademie Sachsen, einer Berufsschule und der sächsischen Landesbibliothek von den Mitarbeitern und Studenten gemeinsam als zentrales Lernmanagement-System genutzt. Zu diesen sächsischen Bildungseinrichtungen gehören:
- Berufsakademie Sachsen – Staatliche Studienakademie Dresden
- Berufsakademie Sachsen – Staatliche Studienakademie Glauchau
- Berufsakademie Sachsen – Staatliche Studienakademie Leipzig
- Berufsakademie Sachsen – Staatliche Studienakademie Plauen
- Berufsakademie Sachsen – Staatliche Studienakademie Riesa
- Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig
- Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden
- Hochschule Mittweida
- Hochschule Zittau/Görlitz
- Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden
- Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig
- Internationales Hochschulinstitut Zittau
- SLUB Dresden
- Staatliche Studienakademie Bautzen
- Sächsische Verwaltungs- und Wirtschafts-Akademie
- Technische Universität Bergakademie Freiberg
- Technische Universität Chemnitz
- Technische Universität Dresden
- Universität Leipzig
- Westsächsische Hochschule Zwickau
- Palucca – Hochschule für Tanz Dresden
- VHO der BPS Bildungsportal Sachsen GmbH
Ca. 100.000 Studierende und Lehrkräfte dieser Bildungseinrichtungen setzen diese Plattform in der Lehre und im Studium ein. Die Plattform enthält ca. 35.000 Online-Kurse.
Technische Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der technologische Kern der Lernplattform OPAL ist das von der Universität Zürich 1999 entwickelte Open-Source-Lernmanagement-System (LMS) OLAT, welches als Web-Applikation verschiedene Formen von webbasiertem Lernen, Lehren und Moderieren ohne große didaktische Einschränkungen unterstützt. Zusätzlich zu den bei OLAT und anderen E-Learning-Plattformen bekannten typischen Elementen verfügt OPAL über die Authentifizierungs- und Autorisierungskomponente „Shibboleth“. Diese ermöglicht es, dass über Single-Sign-On sämtliche Nutzerdatenbanken aller beteiligten Bildungseinrichtungen miteinander verbunden, spezifische Layouts erstellt und Schnittstellen zu weiteren an den Bildungseinrichtungen eingesetzten Informationstechnologien (z. B. HISPOS, S-PLUS) gekoppelt werden können.
Funktionsbereiche
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Funktionsbereiche von OPAL lassen sich in die Hauptaspekte Studium, Organisation und Kommunikation unterscheiden:
Studium
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mittels geeigneter Werkzeuge können Lerninhalte online bereitgestellt und deren Zugriff gesteuert werden, um so ein angeleitetes (Selbst-)Studium zu ermöglichen. Zu den Werkzeugen der Wissensvermittlung gehören:
- Web-Seiten
- Wikis
- SCORM-Inhalte
- IMS-CP-Inhalte
- Videos
- Tests
- Fragebögen
- Links
- Texte / Bilder
- Skripte
Organisation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für die Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung von Lehrveranstaltungen wurden in dieser Lernplattform verschiedene Werkzeuge integriert. Die wichtigsten OPAL-Funktionen zur Unterstützung der organisatorischen Aufgaben sind:
- Gruppenverwaltung
- Kurserstellung
- Bewertungen
- Projektgruppen
- Kalender
- Datenarchivierung
- Evaluationen
- Einschreibungen
Kommunikation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zu den in OPAL integrierten Werkzeugen zur Unterstützung kommunikativer und kollaborativer Aufgaben gehören unter anderen folgende Kommunikationsmittel:
- Dateiaustausch
- Online-Communities
- Internetforen
- Wikis
- Visitenkarten
- Mailinglisten
- Chat
- Steckbrief
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- H. Fischer, T. Köhler, J. Schwendel: Effizienz durch Synergien im E-Learning. Zentrale Strukturen und einrichtungsübergreifende Kooperationen an den sächsischen Hochschulen. In: N. Apostolopoulos, H. Hoffmann, V. Mansmann, A. Schwill (Hrsg.): E-Learning 2009. Lernen im digitalen Zeitalter. Waxmann Verlag, Münster 2009, ISBN 978-3-8309-2199-8, S. 400–409.
- H. Fischer, J. Schulz, K. Brennecke, T. Köhler, V. Saupe, J. Schwendel: Die E-Learning-Länderinitiative Bildungsportal Sachsen. Zentrale Strukturen und hochschulübergreifende Kooperationen. In: C. Bremer, M. Göcks, P. Rühl, J. Stratmann (Hrsg.): Landesinitiativen für E-Learning an deutschen Hochschulen. Waxmann Verlag, Münster 2010, ISBN 978-3-8309-2393-0, S. 137–151.
- F. Richter, S. Morgner: OPAL. Die Lernplattform sächsischer Hochschulen. In: H. Fischer, J. Schwendel (Hrsg.): E-Learning an sächsischen Hochschulen. Strukturen – Projekte – Einsatzszenarien. TUDpress, Dresden 2009, ISBN 978-3-941298-04-0, S. 163–173