OSC Lille

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
OSC Lille
Vorlage:Infobox Fußballklub/Wartung/Kein Bild
Basisdaten
Name Lille Olympique Sporting Club
Sitz Lille, Frankreich
Gründung 1902 (als Olympique Lillois)
23. September 1944 (Fusion zum Lille OSC)
Farben rot-marineblau-weiß
Präsident Olivier Létang
Website losc.fr
Erste Fußballmannschaft
Cheftrainer Bruno Génésio
Spielstätte Decathlon Arena Stade Pierre Mauroy
Plätze 50.083
Liga Ligue 1
2023/24 4. Platz
Heim
Auswärts
Ausweich

Der Lille Olympique Sporting Club, kurz Lille OSC, LOSC Lille oder einfach nur LOSC, im deutschen Sprachraum allgemein bekannt als OSC Lille, ist ein Fußballverein aus der nordfranzösischen Stadt Lille. Sein Spitzname in Frankreich lautet Les Dogues (deutsch „Die Doggen“)[1]; seit den 1980er Jahren schmückt ein entsprechender Hund auch das Vereinswappen.

Gegründet wurde er 1902 als Olympique Lillois. Die Vereinsfarben sind Rot und Blau. Da das 1974 errichtete und inzwischen abgerissene Stade Grimonprez-Jooris neu gebaut werden sollte, spielte der OSC Lille seit 2004 im 18.090 Zuschauer fassenden Stadium Lille Métropole der Nachbarstadt Villeneuve-d’Ascq. Inzwischen ist die sportliche Heimat das neue, 2012 fertiggestellte Stade Pierre-Mauroy (anfangs: Grand Stade Lille Métropole, heute: Decathlon Arena Stade Pierre-Mauroy), das über eine Gesamtkapazität von 50.083 Zuschauern verfügt.

Ligazugehörigkeit

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das an der Grenze zu Belgien gelegene nordfranzösische Bergbaurevier rund um Lille, Tourcoing, Roubaix und Valenciennes gehört zu den ganz frühen Hochburgen des französischen Fußballs; aus Lille selbst spielten außer Olympique Lillois auch der Iris Club Lillois und der SC Fives eine wichtige Rolle im vor dem Ersten Weltkrieg noch in fünf unterschiedliche Verbände aufgespaltenen Ballsport jenseits des Rheins. Mit diesen beiden Vereinen fusionierte Olympique 1941 bzw. 1944 und nahm dann den Namen Lille Olympique Sporting Club an.

Absolut dominierend war Lille in dem Jahrzehnt nach Ende des Zweiten Weltkriegs: außer zwei Meister- und fünf Pokaltiteln stand die Mannschaft auch noch in zwei weiteren Pokalendspielen und wurde zusätzlich viermal Vizemeister Frankreichs.

In der höchsten Spielklasse war der OSC Lille von 1902 bis 1914 und (nach Einführung der landesweiten Division 1, 2002 in Ligue 1 umbenannt) 1932–1939, 1941–1943, 1945–1956, 1957–1959, 1964–1968, 1971/72, 1974–1977, 1978–1997 und wieder seit 2000 vertreten. Dazwischen (1969/70) war der Klub sogar bis in den Amateurbereich abgerutscht.

Von Lilles Vizemeistertitel 2005 erhofften sich die Fans in einer wirtschaftlich im Umbruch befindlichen Region den Beginn einer neuen „großen Fußballzeit“. In diesem Jahr qualifizierte der Verein sich für die Champions League, in der die Mannschaft in der Gruppenphase vor Manchester United den dritten Platz belegte, der gleichbedeutend mit der Qualifikation für das Sechzehntelfinale des UEFA-Cups war. In diesem Wettbewerb schied der LOSC im Achtelfinale gegen den späteren Titelträger FC Sevilla aus. In der Europa League 2010/11 brachte er es bis ins Sechzehntelfinale. Schließlich feierten die Dogues 2011 mit dem französischen Pokal den ersten Titel seit 56 Jahren und gewannen nur Wochen später auch den ersten französischen Meistertitel seit 1954. Im Jahr 2012 bestätigte LOSC seinen Platz an der Spitze des nationalen Fußballs mit der erneuten Qualifikation für den prestigeträchtigsten europäischen Vereinswettbewerb, die Champions League in der Saison 2012/13. Nachdem der Klub in dieser Saison nur knapp die UCL-Plätze verfehlt hatte, wechselte Garcia zur Roma, während der ehemalige Montpellier-Trainer René Girard zum neuen Trainer von Lille ernannt wurde. Nach zwei Jahren an der Spitze des Klubs trat Girard im gegenseitigen Einvernehmen von seiner Rolle als Cheftrainer zurück. Neben ihm verließen auch seine Assistenten Gerard Bernadet und Nicolas Girard den Verein. Im Mai 2015 wurde der Nationaltrainer der Elfenbeinküste, Hervé Renard, zum neuen Trainer ernannt. Am 11. November 2015 wurde Renard als Trainer entlassen und durch Frederic Antonetti ersetzt. Am 23. November 2016, ein Jahr nach seiner Ernennung, löste Lille Antonettis Vertrag auf, da der Verein auf dem vorletzten Platz der Tabelle lag. Im März 2017 ernannte Lille Marcelo Bielsa zum neuen Trainer des Vereins. Im November 2017 wurde Bielsa von Lille nach einer unerlaubten Reise nach Chile suspendiert, nachdem der Verein erneut auf dem letzten Tabellenplatz lag und nur drei Siege aus den ersten 14 Saisonspielen einfahren konnte. Am 23. Dezember 2017 wurde Bielsa von Lille entlassen und durch den ehemaligen Saint-Etienne-Trainer Christophe Galtier ersetzt. Nach einer schwierigen Saison 2017/18 konnte Lille den Abstieg in die Ligue 2 durch einen 3:2-Sieg gegen Toulouse im vorletzten Spiel der Saison vermeiden. In der Ligue-1-Saison 2018/19 qualifizierte sich Lille als Zweiter für die Gruppenphase der UEFA Champions League 2019/20 und kehrte damit nach sieben Jahren Abwesenheit in diesen Wettbewerb zurück. Zwei Spielzeiten später, in der Saison 2020/21, gewann Lille unter der Leitung von Christophe Galtier den ersten Titel in der Ligue 1 seit zehn Jahren und den vierten insgesamt in der Vereinsgeschichte.[2]

Vereinswappenhistorie

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sportliche Erfolge

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kader der Saison 2024/25

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nr. Nat. Name Geburtsdatum im Verein seit Vertrag bis
Torhüter
01 ItalienItalien Vito Mannone 2. März 1988 2023 2025
16 FrankreichFrankreich Marc-Aurèle Caillard 12. Mai 1994 2024 2025
30 FrankreichFrankreich Lucas Chevalier 6. Nov. 2001 2020 2027
FrankreichFrankreich Lisandru Olmeta 21. Juli 2005 2023 2028
Abwehrspieler
02 Algerien Aïssa Mandi 22. Okt. 1991 2024 2026
04 Brasilien Alexsandro 9. Aug. 1999 2022 2028
05 SchwedenSchweden Gabriel Gudmundsson 29. Apr. 1999 2021 2026
12 Belgien Thomas Meunier 12. Sep. 1991 2024 2026
13 Algerien Akim Zedadka 30. Mai 1995 2022 2025
14 FrankreichFrankreich Samuel Umtiti 14. Nov. 1993 2023 2025
18 FrankreichFrankreich Bafodé Diakité 6. Jan. 2001 2022 2028
20 NiederlandeNiederlande Mitchel Bakker 20. Juni 2000 2024 2025
22 Portugal Tiago Santos 23. Juli 2002 2023 2029
28 Portugal Rafael Fernandes 28. Juni 2002 2024 2028
31 Brasilien Ismaily 11. Jan. 1990 2022 2025
36 FrankreichFrankreich Ousmane Touré 18. Feb. 2005 2024 2028
Mittelfeldspieler
06 Algerien Nabil Bentaleb 24. Nov. 1994 2023 2026
07 Island Hákon Arnar Haraldsson 10. Apr. 2003 2023 2028
08 EnglandEngland Angel Gomes 31. Aug. 2000 2020 2025
10 FrankreichFrankreich Rémy Cabella 8. März 1990 2022 2025
17 Kongo Demokratische Republik Ngal'ayel Mukau 3. Nov. 2004 2024 2028
21 FrankreichFrankreich Benjamin André 3. Aug. 1990 2019 2026
23 Kosovo Edon Zhegrova 31. März 1999 2022 2026
26 Portugal André Gomes 30. Juli 1993 2024 2026
29 FrankreichFrankreich Ethan Mbappé 29. Dez. 2006 2024 2027
32 FrankreichFrankreich Ayyoub Bouaddi 2. Okt. 2007 2023 2027
Stürmer
09 Kanada Jonathan David 14. Jan. 2000 2020 2025
11 Marokko Osame Sahraoui 11. Juni 2001 2024 2029
19 Belgien Matias Fernandez-Pardo 3. Feb. 2005 2024 2029
27 Guinea-a Mohamed Bayo 4. Juni 1998 2022 2027
Stand: 13. Dezember 2024[3]

Liste der Vereinspräsidenten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Name im Amt
FrankreichFrankreich Louis Henno 1944 bis 1959
FrankreichFrankreich Pierre Kles 1959 bis 1962
FrankreichFrankreich Jean Denis 1962 bis 1966
FrankreichFrankreich Robert Barbieux 1966 bis 1970
FrankreichFrankreich Max Pommerolle 1970 bis 1973
FrankreichFrankreich Paul-Mary Delannoy 1973 bis 1977
FrankreichFrankreich Jacques Amyot / FrankreichFrankreich Roger Deschodt 1977 bis 1980
FrankreichFrankreich Jacques Dewailly 1980 bis 1990
FrankreichFrankreich Pierre Balay / FrankreichFrankreich Guy Lefort 1990 bis 1991
FrankreichFrankreich Claude Guedj 1991
FrankreichFrankreich Paul Besson 1991 bis 1993
FrankreichFrankreich Marc Devaux 1993 bis 1994
FrankreichFrankreich Bernard Lecomte 1994 bis 2000
FrankreichFrankreich Luc Dayan 2000 bis 2001
FrankreichFrankreich Francis Graille 2001 bis 2002
FrankreichFrankreich Michel Seydoux 2002 bis 2017
SpanienSpanien / Luxemburg Gérard Lopez 2017 bis 2020
FrankreichFrankreich Olivier Létang seit 2020

Liste der Trainer

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Klammern: Anzahl der Amtszeiten[4]

Name im Amt
EnglandEngland George Berry 1944 bis 1946
FrankreichFrankreich André Cheuva 1946 bis 1958
FrankreichFrankreich Jacques Delepaut Apr. 1959 bis 1959 (interim)
FrankreichFrankreich Jules Vandooren 1959 bis 1961
FrankreichFrankreich Jean Baratte 1961 bis 1962
FrankreichFrankreich Jean Van Gool 1962 (interim)
FrankreichFrankreich Guy Poitevin 1962 bis 1963
FrankreichFrankreich Jules Bigot 1963 bis 1966
FrankreichFrankreich Jean Van Gool (2) 1966 (interim)
FrankreichFrankreich Daniel Langrand 1966 bis 1969
FrankreichFrankreich Joseph Jadrejak 1969 bis 1970
FrankreichFrankreich René Gardien 1970 bis 1973
FrankreichFrankreich Georges Peyroche 1973 bis Nov. 1976
FrankreichFrankreich Charles Samoy Nov. 1976 bis 1977 (interim)
FrankreichFrankreich José Arribas 1977 bis 1982
FrankreichFrankreich Arnaud dos Santos 1982 bis 1984
Belgien Georges Heylens 1984 bis 1989
FrankreichFrankreich Jacques Santini 1989 bis 1992
FrankreichFrankreich Bruno Metsu 1992 bis Feb. 1993
Polen Henryk Kasperczak Feb. 1993 bis Juni 1993
FrankreichFrankreich Pierre Mankowski 1993 bis 1994
FrankreichFrankreich Jean Fernandez 1994 bis Aug. 1995
FrankreichFrankreich Jean-Michel Cavalli Aug. 1995 bis Mär. 1997
FrankreichFrankreich Hervé Gauthier / FrankreichFrankreich Charles Samoy (2) Mär. 1997 bis 1997
FrankreichFrankreich Thierry Froger 1997 bis Sep. 1998
Bosnien und Herzegowina Vahid Halilhodžić Sep. 1998 bis Dez. 2001
FrankreichFrankreich Bruno Baronchelli Dez. 2001 bis Jan. 2002 (interim)
Bosnien und Herzegowina Vahid Halilhodžić Jan. 2002 bis Juni 2002
FrankreichFrankreich Claude Puel 2002 bis 2008
FrankreichFrankreich Rudi Garcia 2008 bis 2013
FrankreichFrankreich René Girard 2013 bis 2015
FrankreichFrankreich Hervé Renard 2015 bis Nov. 2015
FrankreichFrankreich Patrick Collot Nov. 2015 (interim)
FrankreichFrankreich Frédéric Antonetti Nov. 2015 bis Nov. 2016
FrankreichFrankreich Patrick Collot (2) Nov. 2016 bis Feb. 2017
FrankreichFrankreich Franck Passi Feb. 2017 bis 2017
FrankreichFrankreich Marcelo Bielsa 2017 bis Nov. 2017
Portugal João Sacramento Nov. 2017 bis Dez. 2017 (interim)
FrankreichFrankreich Christophe Galtier Dez. 2017 bis Mai 2021
FrankreichFrankreich Jocelyn Gourvennec Juli 2021 bis Juni 2022
Portugal Paulo Fonseca Juli 2022 bis Juni 2024
FrankreichFrankreich Bruno Genesio Juli 2024 -

Bekannte ehemalige Spieler

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit Mitte 2015 gehört erstmals auch eine Frauenfußballabteilung zum Verein. Diese entstand durch den Übertritt der Frauen des benachbarten FF Templemars-Vendeville, dessen Startplatz in der zweiten Liga Lille für die Saison 2015/16 übernommen hat. In der Saison 2017/18 traten die Frauen des LOSC zum ersten Mal in der höchsten französischen Spielklasse an.

  • Thierry Berthou, Collectif: Dictionnaire historique des clubs de football français. Pages de Foot, Créteil 1999 – Band 1 (A-Mo) ISBN 2-913146-01-5, Band 2 (Mu-W) ISBN 2-913146-02-3.
  • Jean Cornu: Les grandes équipes françaises de football. Famot, Genève 1978.
  • Paul Hurseau, Jacques Verhaeghe: Olympique Lillois – Sporting Club Fivois – Lille O.S.C. Alan Sutton, Joué-lès-Tours 1997, ISBN 2-84253-080-2.
  • Paul Hurseau, Jacques Verhaeghe: LOSC – 1944–2004, le soixantenaire. Alan Sutton 2004, ISBN 978-2-84910-112-4.
  • Patrick Robert: La grande histoire du Losc. Hugo Sport 2012, ISBN 978-2-7556-1089-5.
Commons: Lille OSC – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. #66 – Lille OSC : les Dogues. In: Footnickname. 13. Mai 2020, abgerufen am 6. September 2024 (französisch).
  2. Lille ist französischer Pokalsieger. In: spox.com. 14. Mai 2011, abgerufen am 22. April 2020.
  3. Effectif | LOSC. Abgerufen am 13. Dezember 2024.
  4. OSC Lille – Trainerhistorie. In: weltfussball.de. Abgerufen am 22. April 2020.