O Palmenbaum

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Film
Titel O Palmenbaum
Produktionsland Österreich, Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 2000
Länge 90 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Xaver Schwarzenberger
Drehbuch Ulrike Schwarzenberger
Produktion Teamfilm Produktion GmbH
Musik Arthur Lauber
Kamera Xaver Schwarzenberger
Schnitt Helga Borsche
Besetzung

O Palmenbaum ist ein deutsch-österreichischer Spielfilm des Regisseurs Xaver Schwarzenberger aus dem Jahr 2000. Die Weihnachtskomödie basiert auf einem Drehbuch von Ulrike Schwarzenberger und ist eine Fortsetzung der drei Jahre zuvor veröffentlichten Produktion Single Bells (1997). Der Film erzählt erneut von dem Wiener Paar Kati und Jonas, dargestellt von Martina Gedeck und Gregor Bloéb, das nach einem Streit im Vorjahr beschließt, sich in aller Abgeschiedenheit zum Weihnachtsfest im entfernten Mauritius trauen zu lassen – ohne dabei jedoch mit Katis Familie gerechnet zu haben.

Hergestellt wurde O Palmenbaum von der Teamfilm Produktion in Koproduktion mit dem ORF und dem BR. Die Dreharbeiten fanden im Frühjahr 2000 unter anderem in Wien und auf Mauritius statt. Neben Gedeck und Bloéb versammelte sich mit Erwin Steinhauer, Mona Seefried, Inge Konradi und Johanna von Koczian erneut die Besetzung des Vorgängers vor der Kamera. Die Erstausstrahlung erfolgte am 27. Dezember 2000 sowohl auf ORF eins als auch im Ersten.

Wien im Dezember: Nach den Turbulenzen des Vorjahres haben sich Kati und Jonas dazu durchgerungen, dieses Jahr dem Weihnachtstrubel definitiv zu entfliehen. Bei dem nachgeholten Urlaub auf Mauritius soll auch gleich geheiratet werden. Ganz romantisch, stressfrei und ohne Familienangehörige. Dies unterbreiten beide bei einem Essen Katis Schwester Luiserl, die selbstverständlich nicht davon angetan ist, die Hochzeit ihrer Schwester zu verpassen. Schließlich einigt man sich, die Familie der Schwester doch mitzunehmen. Unter allen Umständen muss aber vermieden werden, dass die Eltern davon erfahren.

Doch noch am selben Abend verplappert sich Luiserl bei Jos Mutter („Omama“) und ruft diese dadurch natürlich sofort auf den Plan. Am Flughafen kommt plötzlich Jonas’ Mutter, die Kati nicht mag, zum Verabschieden, weil Jonas nicht geschwiegen hat. Danach tauchen beim Einchecken auch noch die Mütter Lilibet und Omama auf, nicht nur zum Verabschieden, sondern um die Kinder zur Hochzeit zu begleiten. Wie zu erwarten, beginnen bereits im Flugzeug die ersten Auseinandersetzungen.

Auf Mauritius übernimmt Lilibet das Kommando und organisiert gegen den Willen der anderen Hubschrauberflug, Zimmereinteilung, Essen und Einkleidung der Brautleute. Während Jonas und Gregor einen Tauchkurs machen, unternimmt sie eine Besichtigungstour mit Sissi, die wieder damit endet, dass das Kind betrunken vom Stuhl fällt. Sonst bleibt die Familie im Ressort und am Strand beim Baden. Dabei gesteht Luise ihrer Schwiegermutter, dass sie trotz fortgeschrittenen Alters noch einmal schwanger ist. Die Hochzeit von Kati und Jonas fällt beinahe wegen einer Windpockeninfektion (Schafblattern) des Bräutigams aus, die nun, wie eher als Gag gedacht mit ihr im Sari und ihm im Turban stattfindet, ganz ohne die ausgeschlossenen Lilibet und Omama, die allein Weihnachten unter einem Palmenbaum feiern.

Am Ende des Films verlängern Lilibet und Omama ihren Aufenthalt „um ein paar Wochen“, auch um ihren Verdruss über jenen Hochzeitsausschluss kundzutun.

O Palmenbaum wurde von der Teamfilm Produktion in internationaler Koproduktion mit dem auftraggebenden Österreichischen Rundfunk (ORF) und der Telepool für ORF und den Bayerischen Rundfunk (BR) realisiert.[1] Der Spielfilm war eine weitere Kooperation der damaligen Eheleute Ulrike und Xaver Schwarzenberger, die im Rahmen eines Exklusivvertrags mit dem ORF entstand, aus dem eine Reihe an österreichischen Fernsehfilmen hervorging, für deren Realisierung sich das Paar verantwortlich zeigte.[2] Die Idee zu einer Fortsetzung ihres kommerziell sehr erfolgreichen Weihnachtsfilms Single Bells (1997) war vom ORF an die Eheleute herangetragen worden.[3] Ulrike Schwarzenberger, die erneut das Drehbuch zum Spielfilm verfasste, lehnte zunächst ab, die Arbeiten an einem zweiten Teil aufzunehmen, den sie „überhaupt nicht wollte“.[3] Laut Xaver Schwarzenberger hat die Autorin „sich lange bitten lassen“ ehe sie einwilligte.[3]

Am Fuße des Le Morne Brabant entstand ein Großteil der Außenaufnahmen des Films.[1]

Die Dreharbeiten fanden im Frühjahr 2000 im Raum Wien sowie auf Mauritius statt, wo das im Jahr 1997 erbaute Luxus-Resort Les Pavillons am Fuße des Le Morne Brabant, in welchem die Familie im Film untergebracht ist, auch als Hauptdrehort des Films diente.[4] Ulrike Schwarzenberger war maßgeblich von ihrem Privatleben zur Rahmenhandlung von O Palmenbaum inspiriert worden; gemeinsam mit ihren Kindern hatten Xaver Schwarzenberger und sie in den späten 1990er Jahren des Öfteren das Weihnachtsfest auf der im Südwesten des Indischen Ozeans gelegenen Insel verbracht.[3] Dem Paar gelang es, erneut das gesamte Ensemble aus Single Bells zu versammeln. Neu zur Besetzung hinzu stießen Elisabeth Orth, Stephan Paryla-Raky sowie Monica Bleibtreu, die einen Cameo-Auftritt hat.[3] Proschat Madani, die bereits in Single Bells als Flughafenangestellte auftrat, ist in O Palmenbaum als Flugbegleiterin zu sehen.[1]

O Palmenbaum feierte am 27. Dezember 2000 zur Hauptsendezeit in ORF eins und im Ersten Erstausstrahlung.[5] In Österreich verfolgten 1.339.000 Zuschauer die Fortsetzung. Damit erzielte die Produktion überdurchschnittliche Werte von 50 Prozent Marktanteil sowie 19,9 Prozent Reichweite.[6] Wie schon Single Bells gehört der Film seit seiner Erstausstrahlung zu einer Reihe deutschsprachiger Weihnachtsfilme, die senderübergreifend – mitunter durch die Dritten Programme – mehrfach in der Weihnachtszeit im Fernsehen ausgestrahlt werden.[7] In der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen konnte O Palmenbaum in den Jahren 2018 und 2019 – rund 20 Jahre nach Veröffentlichung – so noch einmal über 20 Prozent Marktanteil erzielen.[8][9]

Die Geschichten um die Familie Moor haben dabei inzwischen Kultstatus erreichen können, wie die Österreich 2008 titulierte: „Wer diese beiden Satiren noch nie gesehen hat, ist selbst schuld, denn kein österreichischer Weihnachtsfilm wird jemals in Punkto Humor und Witz an Single Bells und auch dessen würdige Fortsetzung O Palmenbaum herankommen. Richtig kultverdächtig und wunderbar böse sind die Schwarzenberger-Komödien“.[7] Im selben Jahr platzierte auch die Heute den Film gemeinsam mit seinem Sequel O Palmenbaum in ihrer Liste der Top-Weihnachtsfilme und befand, dass beide Spielfilme „für Freunde heimischer Produktionen an den Weihnachtsfeiertagen nicht fehlen“ dürften.[10]

Einzelnachweise

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  1. a b c ORF-Schwarzenberger-Weihnachtskomödien im Doppelpack: "O Palmenbaum": "Single Bells" in Mauritius. In: ots. Abgerufen am 10. Oktober 2018.
  2. orf.at - Kreativduo Ulli und Xaver Schwarzenberger (Memento des Originals vom 20. April 2015 im Webarchiv archive.today)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/kundendienst.orf.at
  3. a b c d e Julia Pfligl: Regisseur Xaver Schwarzenberger verrät die Geheimnisse um "Single Bells". In: Kurier. 20. Dezember 2020, abgerufen am 22. Dezember 2020.
  4. Utopie der Strandliege. In: Der Standard. Abgerufen am 10. Oktober 2018.
  5. O Palmenbaum. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.
  6. 1.339.000 sahen ORF-Schwarzenberger-Weihnachtssatire "O Palmenbaum" im ORF. In: ots. Abgerufen am 10. Oktober 2018.
  7. a b Ultra-Spaß: "Single Bells" und "O Palmenbaum" sind TV-Kult. Österreich, 11. Dezember 2008, abgerufen am 10. Dezember 2018.
  8. Christoph Silber: Der Sport lässt die TV-Quoten kopfstehen. Kurier.at, 21. Dezember 2018, abgerufen am 27. Dezember 2020.
  9. ORF im Jahr 2019: 31,8 Prozent Marktanteil für Sendergruppe. ots.at, abgerufen am 27. Dezember 2020.
  10. Das sind die schönsten Weihnachtsfilme. Heute, 5. Dezember 2015, archiviert vom Original am 21. Dezember 2015; abgerufen am 10. Dezember 2018.