Obama ladislavii
Obama ladislavii | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Obama ladislavii, dorsale Ansicht, Kopfseite oben | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Obama ladislavii | ||||||||||||
(Graff, 1899) |
Obama ladislavii ist eine Art der Landplanarien (zu den Plattwürmern gehörende Strudelwürmer). Häufige Fundorte sind von Menschen veränderte Lebensräume im südlichen Brasilien. Artspezifisch ist die Grünfärbung des Rückens.[1]
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Obama ladislavii ist eine mittelgroße Landplanarie mit einem lanzenförmigen Körper. Individuen erreichen eine Körperlänge von ungefähr 100 Millimetern. Die Rückenfärbung ist grün, variiert dabei von leuchtenden bis bräunlichen Grüntönen. Die Bauchseite zeigt eine gelbliche Färbung.[2]
Viele Augen, ca. 800, von O. ladislavii sind auf den ersten Millimetern am Rand des Körpers verteilt, sie können als kleine schwarze Punkte erkannt werden. Weiter hinten befinden sich Augen vor allem auf der Rückenseite, wo sie die Mittellinie besetzen. Die Augen am Rücken umgibt ein Bereich ohne Farbpigmente, sodass diese unter Vergrößerung als kleine, helle Punkte erkennbar sind.[2]
Bei adulten Tieren sind in der vorderen Körperhälfte zwei unregelmäßige Reihen dunkelgrün gefärbter Flecken erkennbar, hierbei handelt es sich um Testikel, die durch die Körperoberfläche scheinen.
Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Obama ladislavii kommt in südlichen Bundesstaaten Brasiliens vor, Santa Catarina und Rio Grande do Sul. Die Lebensräume sind sowohl anthropogen veränderte Lebensräume, wie Gärten und Plantagen, als auch unberührte Umgebungen, beispielsweise feuchte Wälder.[1] Zu den Waldgebieten, in denen O. ladislavii nachgewiesen wurde, gehören Wälder der Brasilianischen Araukarie, Atlantische Regenwälder und Wälder, in denen die Bäume teilweise saisonal ihr Laub abwerfen.[1][3]
Ernährung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wie die meisten Landplanarien ist O. ladislavii ein Räuber. In Laborversuchen fing und fraß O. ladislavii kleine Schnecken, unter anderem landwirtschaftliche Schädlinge, wie Bradybaena similaris, Gefleckte Weinbergschnecken und Wasserschnegel. Die Jäger können die Schleimspur von Schnecken wahrnehmen und verfolgen.[1]
Sobald die Landplanarie ein Beutetier findet, wird dieses durch Muskelkraft festgehalten und sie stülpt bei erfolgreicher Jagd den Pharynx über kleine Schnecken, um diese komplett zu verzehren. Bei großen Schnecken dringt O. ladislavii mit dem Pharynx in den Körper des Beutetiers ein und saugt das Innere aus, nachdem Verdauungsenzyme in den Leib injiziert wurden.[1]
Etymologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit dem Artepitheton ladislavii wurde der Botaniker Ladislau de Souza Mello Netto, der von 1874 bis 1893 Direktor des Museu Nacional da Universidade Federal do Rio de Janeiro war, posthum geehrt.[4]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e Piter Kehoma Boll, Ana Maria Leal-Zanchet: Predation on invasive land gastropods by a Neotropical land planarian. In: Journal of Natural History. 49. Jahrgang, Nr. 17–18, 2014, ISSN 0022-2933, S. 983–994, doi:10.1080/00222933.2014.981312.
- ↑ a b Marta Álvarez-Presas, Silvana V. Amaral, Fernando Carbayo, Ana M. Leal-Zanchet, Marta Riutort: Focus on the details: morphological evidence supports new cryptic land flatworm (Platyhelminthes) species revealed with molecules. In: Organisms Diversity & Evolution. 15. Jahrgang, Nr. 2, 2015, ISSN 1439-6092, S. 379–403, doi:10.1007/s13127-014-0197-z.
- ↑ Israel Alberto Fick, Ana Maria Leal-Zanchet, Emerson Monteiro Vieira: Community structure of land flatworms (Platyhelminthes, Terricola): comparisons between Araucaria and Atlantic forest in Southern Brazil. In: Invertebrate Biology. 125. Jahrgang, Nr. 4, 2006, ISSN 1077-8306, S. 306–313, doi:10.1111/j.1744-7410.2006.00062.x.
- ↑ Blogeintrag von Piter Kehoma Boll, einem (Co-)Autor einiger Veröffentlichungen über Landplanarien. Abgerufen am 30. Juni 2020.