Oberachdorf

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Oberachdorf
Koordinaten: 49° 0′ N, 12° 23′ OKoordinaten: 48° 59′ 47″ N, 12° 23′ 19″ O
Höhe: [1] 324 m ü. NHN
Einwohner: 417 (2020)[2]
Eingemeindung: 1. April 1971
Postleitzahl: 93086
Vorwahl: 09482
Oberachdorf (Bayern)
Oberachdorf (Bayern)
Lage von Oberachdorf in Bayern
Oberachdorf – Ortsteil von Wörth a.d.Donau
Oberachdorf – Ortsteil von Wörth a.d.Donau

Oberachdorf (bairisch: Oudorf) ist ein Dorf und Ortsteil der Oberpfälzer Stadt Wörth an der Donau im Landkreis Regensburg in Bayern.

Geografische Lage

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Oberachdorf, südlich von Wörth gelegen, ist von der Stadt nur durch eine Autobahnbrücke der Bundesautobahn 3 getrennt. Der Ort liegt am nördlichen Rand des Gäubodens und ist etwa zwei Kilometer von der Donau entfernt.

Kriegergedächtniskapelle Oberachdorf

Im Jahr 1134 schenkte der Regensburger Bischof Heinrich Graf von Wolfratshausen dem Kloster Prüll die Zehntrechte in Oberachdorf. 1392 siegelte der Richter Friedrich der Miethnacher eine Weingartenverleihung in Oberachdorf. Zu jener Zeit war der Ort also bereits vorhanden. Sein Name leitet sich vom Mittelhochdeutschen Ach ab. Dies war eine Bezeichnung für einen Bach oder ein Wildwasser. Die vorbeifließende Wiesent dürfte zu dieser Zeit Ach geheißen haben.

Das Dorf war über Jahrhunderte eine eigenständige Ortschaft und kam, von der US-amerikanischen Militärregierung veranlasst, zwischen 1945 und 1948 vorübergehend zum Markt Wörth. Von 1948 bis zur Gebietsreform 1971 war der Ort wieder eine eigenständige Gemeinde. Ursprünglich bestand die Landgemeinde nur aus dem Dorf Oberachdorf. Vom 23. März 1949 bis zu ihrer Auflösung bestand die Gemeinde aus den beiden Ortsteilen Dorf Oberachdorf und Einöde Wörthhof (vorher Gemeinde Wiesent). Oberachdorf hat sich in den 1960er und 1970er Jahren stark vergrößert. Neue Siedlungen wurden geschaffen. Letzter Bürgermeister war Franz Himmelstoß, seine Vorgänger waren Johann Weig, Xaver Röhrl und Johann Knott.

Einwohnerentwicklung

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Jahr 1840[3] 1861[3] 1871[4] 1885[5] 1900[6] 1925[7] 1950[8] 1961[9] 1970[10] 1987[11]
Einwohner Gemeinde Oberachdorf 194 205 222 237 246 206 295 219 241 _
Einwohner Dorf Oberachdorf 194 205 222 237 246 206 284 214 239 346

Seit der Gebietsreform vom 1. April 1971 gehört Oberachdorf als Ortsteil zur Stadt Wörth an der Donau.

Die Stadt erschloss 1973 die Siedlung "Straßenacker" und 2014 ein neues Baugebiet an der Ahornstraße.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Im Ort befindet sich kein Kirchenbau. Die nächstgelegene Kirche ist die Stadtpfarrkirche St. Petrus in Wörth an der Donau. Oberachdorf gehört seit jeher zur dortigen katholischen Pfarrei und seit der Bildung von Standesamtsbezirken im Jahre 1876 zum Standesamt Wörth.

Kriegergedächtniskapelle

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Kriegergedächtniskapelle in Oberachdorf, Innenaufnahme.

An der Dorfstraße liegt die 1920/21 erbaute Kriegergedächtniskapelle. Sie wurde von der Gemeinde Oberachdorf zum Gedenken an die Gefallenen des Ersten Weltkriegs errichtet. Am 1. Mai 1921 wurde sie eingeweiht, das Herz Jesu wurde als Titulus bestimmt. Vormals stand hier eine ehemalige Pestkapelle. Heute ist diese Kapelle ein Mahnmal für die Gefallenen Oberachdorfs beider Weltkriege. Im Ersten Weltkrieg verloren dreizehn, im Zweiten Weltkrieg zehn Männer ihr Leben, neun werden vermisst.

Alle Baudenkmäler

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Siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Oberachdorf

1871 wurde die Freiwillige Feuerwehr Oberachdorf gegründet. Sie sorgt für den Brandschutz und die allgemeine Hilfe.

Regelmäßige Veranstaltungen

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Jährlich findet ein durch die Freiwillige Feuerwehr organisiertes Dorffest statt.

Unmittelbar südwestlich des Dorfes liegt der Oberachdorfer Weiher, der im Sommer zum Baden einlädt.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Die wirtschaftliche Struktur des Ortes hat sich in den letzten Jahrzehnten stark gewandelt. Waren früher nur landwirtschaftliche Vollerwerbsbetriebe anzutreffen, so überwiegen heute Handwerksbetriebe und Nebenerwerbslandwirte. In Oberachdorf gibt es zahlreiche Gewerbebetriebe; so waren im Jahr 2008 28 Gewerbetreibende angemeldet. Überdies siedelte sich das Bayerische Rote Kreuz mit einer Rettungswache an, und die Stadt Wörth errichtete den Städtischen Bauhof in Oberachdorf.

Der Ort liegt an der Kreisstraße R 7. Das Bundesfernstraßennetz wird über die zwei Kilometer entfernte Anschlussstelle 104a „Wörth an der Donau/Wiesent“ der Bundesautobahn 3 erreicht.

Bei Oberachdorf führt der Donauradweg vorbei.

Fähre Oberachdorf – Pfatter etwa um 1900

Ehemalige Donaufähre

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Lange Zeit verkehrte bei Stromkilometer 2350,7[12] [1] eine Rollfähre über die Donau und verband Oberachdorf mit dem am rechtsseitig gelegenen Pfatter. Eigner der Fähre war die Gemeinde Pfatter. Die Fähre hatte große wirtschaftliche Bedeutung. 1945, vor dem Einmarsch der Amerikaner wurde sie gesprengt, nach dem Krieg wieder in Betrieb genommen. Im Juni 1964, vor der Einweihung der damals „Längsten Donaubrücke Deutschlands: Wörth – Pfatter“, stellte sie ihren Betrieb ein. Ehedem waren die nächsten Donaubrücken in Straubing und Donaustauf.[13]

Flutpolder Wörthhof

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Da der Ortsteil Oberachdorf, neben anderen Teilen der Stadt, unmittelbar von dem vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz geplanten gesteuerten Flutpolder "Wörthhof" betroffen wäre, hat sich die Stadt Wörth an der Donau einstimmig und mit Nachdruck gegen die Pläne der Bayerischen Staatsregierung ausgesprochen. Auch die Landrätin des Landkreises Regensburg Tanja Schweiger zeigt sich skeptisch. Eine seit Jahren herrschende Grundwasserproblematik, hervorgerufen durch die Donau, und die Gefährdung der Trinkwasserversorgung der Stadt Wörth, die sich ebenfalls in unmittelbarer Nähe zu den geplanten Flutpoldern befindet, spräche deutlich dagegen.[14] Es ist eine starke Protestbewegung namens «IG-Polder»[15] von zahlreichen Landwirten und Bürgern entstanden.

Am 11. April 2015 besuchte die CSU-Bezirksvorsitzende und Sozialministerin Emilia Müller den Ortsteil Kiefenholz um sich mit der Problematik Flutpolder vertraut zu machen.[16]

Durch den nach der Landtagswahl vom 14. Oktober 2018 in Bayern zwischen den Freien Wählern und der CSU geschlossenen Koalitionsvertrag wird das Flutpolderkonzept im Landkreis Regensburg nicht weiter verfolgt. Dies war eine Kernforderung der Freien Wähler. Die frei werdenden finanziellen Mittel sollen in den dezentralen Hochwasserschutz entlang der Donau und aller Zuläufe investiert werden.[17]

Geschichte der Donau bei Wörth: Siehe auch Wörth und die Donau

Zur Gemarkung Oberachdorf zählen die Ortsteile Oberachdorf und Wörthhof.

  • Ludwig Schindler: Großgemeinde Stadt Wörth in Vergangenheit und Gegenwart. Wörth a. d. Donau 2001, OCLC 166027622
  • Ludwig Schindler: Stadtführer Wörth. Verlag Attenkofer, Straubing 2008, ISBN 978-3-936511-52-9.

Einzelnachweise

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  1. a b BayernAtlas der Bayerischen Staatsregierung (Hinweise)
  2. Leben in Wörth – Stadt Wörth a.d. Donau. In: stadt-woerth.de. 14. September 2020, abgerufen am 25. November 2020.
  3. a b Bayern 1840–1952: Historisches Gemeindeverzeichnis. Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952. In: Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192. München 1953, S. 120 (Digitalisat).
  4. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 923, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  5. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 884 (Digitalisat).
  6. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 922 (Digitalisat).
  7. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 931 (Digitalisat).
  8. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 805 (Digitalisat).
  9. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 593 (Digitalisat).
  10. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 137 (Digitalisat).
  11. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 274 (Digitalisat).
  12. Bayerisches Landesvermessungsamt (Hrsg.): Topographische Karte 7040 Pfatter. München 1955 (bayern.de [PDF; 8,1 MB]).
  13. Donaufähre Wörth − Pfatter: Wagenfähren über die Donau - Inn - Isar, abgerufen am 27. Mai 2016.
  14. Christof Seidl: Neue Argumente gegen die Flutpolder. Gutachter Professor Andreas Malcharek sieht einen Zusammenhang zwischen Donauwasser und Grundwasser bei Pfatter. Die Bürger misstrauen den Behörden. Mittelbayerischer Verlag KG, 9. Oktober 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. Dezember 2014; abgerufen am 28. November 2014.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mittelbayerische.de
  15. Interessensgemeinschaft: Gegen Flutpolder, abgerufen am 10. Februar 2015.
  16. Sebastian Schmid: Poldergegner heizten der Ministerin ein. Die CSU-Spitze hatte Emilia Müller auf den Kiefenholzer Damm geladen, um ihr die Argumente nahezubringen. Es gab Gelächter. Mittelbayerischer Verlag KG, 13. April 2015, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 26. Juni 2015; abgerufen am 8. Juni 2015.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mittelbayerische.de
  17. Polderbau im Landkreis Regensburg: Flutpolder gestoppt, abgerufen am 30. Dezember 2018.