Oberamt (Kurpfalz)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die Bezeichnung Oberamt hatte sich in der Kurpfalz bis zum Dreißigjährigen Krieg noch nicht als klare Unterscheidung und Überordnung über andere Ämter, Amt oder Unteramt bezeichnet, durchgesetzt. Erst danach bildete sich die hierarchische Struktur heraus, so dass von 1736 bis zum Ende der Kurpfalz 1803 neben den Stadtämtern Mannheim, Heidelberg und Frankenthal insgesamt 19 Oberämter existierten.[1]

Städte und ihre Einwohnerzahl im Jahr 1777

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Stadt Einwohnerzahl
Mannheim 14.161
Heidelberg 10.195
Frankenthal 3.461

Oberämter und ihre Einwohnerzahl im Jahr 1777

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Karte der Oberämter des westlichen Teils Pfalzbaierns um 1789:
1: Frankenthal, 2: Mannheim, 3, 17: Heidelberg
4: Alzey, 5: Bacharach, 6: Germersheim
7: Kreuznach, 8: Neustadt, 9: Lautern
10: Lauterecken, 11: Oppenheim, 12: Simmern
13: Stromberg, 14: Veldenz, 15: Boxberg
16: Bretten, 18: Ladenburg, 19: Lindenfels
20: Mosbach, 21: Otzberg, 22: Umstadt
Oberamt Einwohnerzahl
Oberamt Alzey 37.985
Oberamt Bacharach 4.959
Oberamt Boxberg 3.881
Oberamt Bretten 8.548
Oberamt Kreuznach 15.537
Oberamt Germersheim 24.458
Oberamt Heidelberg 41.152
Oberamt Ladenburg 4.277
Oberamt Lauterecken 4.019
Oberamt Lautern 19.670
Oberamt Lindenfels 4.170
Oberamt Mosbach 22.146
Oberamt Neustadt 29.447
Oberamt Oppenheim 10.540
Oberamt Otzberg 1.995
Oberamt Simmern 8.984
Oberamt Stromberg 4.850
Oberamt Umstatt ca. 5000[2]
Oberamt Veldenz 2.240

Die Gesamteinwohnerzahl betrug 276.681.

  • Winfried Dotzauer: Beiträge zur Statistik der kurpfälzischen Oberämter am Ausgang des Ancien Régime und der territorialen Nachfolgeinstanzen während der französischen Herrschaft. In: Geschichtliche Landeskunde (Veröffentlichungen des Instituts für geschichtliche Landeskunde an der Universität Mainz), Band 22, Wiesbaden 1982, S. 1–27.
  • Theodor Karst: Das kurpfälzische Oberamt Neustadt an der Haardt. (Phil. Diss. Mainz 1960) Speyer 1960.
  • Meinrad Schaab: Geschichte der Kurpfalz. Band 2, Neuzeit. Kohlhammer, Stuttgart 1992, ISBN 3-17-009877-2.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. vgl. Johann Goswin Widder: Versuch einer vollständigen Geographisch-Historischen Beschreibung der Kurfürstl. Pfalz am Rheine, Frankfurt und Leipzig, 1786, auch Mainzer Studien zur Neueren Geschichte: M. Müller: Die Entwicklung des Kurrheinischen Kreises in seiner Verbindung mit dem Oberrheinischen Kreis im 18. Jahrhundert, Vlg. Peter Lang GmbH, Intern. Verlag der Wissenschaften, Frankfurt 2008, S. 120, 1. Abschnitt
  2. nur als Hälfte im Kondominat Umstadt mit wechselnden Partnern im Kondominat, Einwohnerzahlen können nur geschätzt nach J. G. Widder und Steiner: Die Geschichte des Bachgaus