Oberamt Straßberg
Das Oberamt Straßberg war ein Verwaltungsbezirk im Süden des heutigen deutschen Bundeslandes Baden-Württemberg. Es bestand unter wechselnden Herrschaften bis 1854, zuletzt ab 1850 als preußisches Oberamt in den Hohenzollernschen Landen.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 1803 hob der Reichsdeputationshauptschluss das Reichsstift Buchau auf und teilte dessen Besitzungen, unter ihnen die Herrschaft Straßberg, dem Haus Thurn und Taxis zu, das in Straßberg ein Oberamt errichtete. Als die Herrschaft 1806 per Rheinbundakte zugunsten Hohenzollern-Sigmaringens mediatisiert wurde, behielt Thurn und Taxis als Standesherr gewisse Rechte, so die niedere Gerichtsbarkeit und das Jagdrecht. Fortan bestand das Oberamt Straßberg als Patrimonialamt und hohenzollerisches Oberamt unter der Landeshoheit der Fürsten in Sigmaringen. 1836 verkaufte Thurn und Taxis die Herrschaft, rückwirkend auf den 1. Juli 1835, an den Sigmaringer Erbprinzen Karl Anton. Obwohl dem neuen Eigentümer ebenfalls die Rechte eines Standesherrn übertragen wurden, war damit der Weg frei, um den bislang nur drei Orte umfassenden Bezirk im Jahr 1840 zu vergrößern. Nach dem Übergang der Souveränität an Preußen 1850 bestand das Oberamt als preußische Behörde weiter, bis es durch Verordnung vom 18. Januar 1854 aufgehoben wurde. Die Gemeinden verteilte man auf die Oberämter Sigmaringen und Gammertingen.
Zugehörige Orte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zunächst umfasste das Oberamt nur die Dörfer Straßberg, Kaiseringen und Frohnstetten. Um das Jahr 1820 zählte der Bezirk rund 1500 Einwohner auf einer Fläche von 40 Quadratkilometern. Durch Erlass vom 15. Oktober 1840 kamen vom aufgelösten Obervogteiamt Jungnau die Orte Blättringen, Storzingen, Oberschmeien, Unterschmeien und Thiergarten hinzu, außerdem vom Oberamt Gammertingen die Orte Benzingen und Harthausen auf der Scher.
Amtsvorsteher
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bis 1814: Berner
- 1814–1830: Hepp
- 1832–1834: Carl von Sallwürk (als Amtsverweser)
- 1834–1840: Karl Jakob Schiessle (als Amtsverweser)
- 1841–1844: Mainrad Brucker
- 1844Hermann von Schüz (als Amtsverweser) :
- 1844–1852: Benedikt Stehle
- 1834–1840: Adolph Custodis (kommissarisch)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ulrike Redecker: Verwaltungsgliederung in Baden, Württemberg und Hohenzollern 1815–1857. In: Karl Heinz Schröder (Hrsg.): Historischer Atlas von Baden-Württemberg. Karte VII,4. Stuttgart 1976, ISBN 3-921201-10-1.
- Wolfram Angerbauer (Red.): Die Amtsvorsteher der Oberämter, Bezirksämter und Landratsämter in Baden-Württemberg 1810 bis 1972. Herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft der Kreisarchive beim Landkreistag Baden-Württemberg. Theiss, Stuttgart 1996, ISBN 3-8062-1213-9, S. 145.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bestand FAS DS 55 des Staatsarchivs Sigmaringen (Akten und Bände des Oberamts Straßberg)
- Bestand Ho 200 des Staatsarchivs Sigmaringen (Akten des Oberamts Straßberg)
- Bestand Ho 208 des Staatsarchivs Sigmaringen (Akten des Thurn- und Taxisschen Oberamts Straßberg)