Oberbüchlein
Oberbüchlein Stadt Stein
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Koordinaten: | 49° 24′ N, 10° 57′ O |
Höhe: | 350–370 m ü. NHN |
Einwohner: | 54 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 90547 |
Vorwahl: | 09127 |
Oberbüchlein (fränkisch: Bejgla[2]) ist ein Gemeindeteil der Stadt Stein im Landkreis Fürth (Mittelfranken, Bayern).[3] Oberbüchlein liegt in der Gemarkung Gutzberg.[4]
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durch das Dorf fließt der Grundbach, der ein linker Zufluss der Rednitz ist. Im Norden grenzt das Ansbacher Wegfeld an, im Süden das Waldgebiet Im Loch. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Sichersdorf (0,9 km westlich) jeweils zur Kreisstraße FÜ 14 bzw. nach Unterbüchlein (0,7 km östlich).[5] An Oberbüchlein verläuft der Fränkische Marienweg vorbei.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Würzburger Lehenbuch von 1303 wurde „Büchelein“ erstmals urkundlich erwähnt, womit wohl Oberbüchlein gemeint war. 1316 wurden im Gültbuch des Nürnberger Klarissenklosters beide Orte als „Bvchelin, Nidernbuch“ erwähnt. Im Jahr 1413 wurde der Ort erstmals als „Obernpuchleins“ bezeichnet. Dem Ortsnamen liegt ein gleichlautender Flurname zugrunde, der sich vom mittelhochdeutschen Wort „buoch“ (=Buche) mit Diminutivsuffix ableitet und demnach kleiner Buchenwald bedeutet.[6] Der Ort gehörte zum burggräflichen Amt Roßtal, mit grundherrschaftlichen Rechten Nürnberger Bürger. Im Jahr 1418 bestand das Dorf aus drei Höfen, dem Nürnberger Spitalhof Nr. 1/2, dem Schwabacher Spitalhof Nr. 3/4 und dem Hallerhof Nr. 4/5.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Oberbüchlein 6 Anwesen. Das Hochgericht und die Dorf- und Gemeindeherrschaft übte das brandenburg-ansbachische Richteramt Roßtal aus. Grundherren waren das Kastenamt Cadolzburg (1 Hof, 1 Halbhof, Hirtenhaus), das Spital Schwabach (1 Hof), das Spitalamt Nürnberg (1 Hof) und der Nürnberger Eigenherr von Haller (1 Hof).[7]
Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Cadolzburg. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Oberbüchlein dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Großweismannsdorf zugeordnet. Es gehörte der im selben Jahr gegründeten Ruralgemeinde Gutzberg an. 1 Anwesen unterstand in der freiwilligen Gerichtsbarkeit von 1823 bis 1835 dem Patrimonialgericht Nemsdorf.[8]
Am 1. Juli 1972 kam Oberbüchlein mit der Gemeinde Gutzberg zu Stein.
Baudenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Haus Nr. 1: erdgeschossiges, breit lagerndes Wohnstallhaus aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts; Traufseite zum Hof mit Rundbogentüre sowie dreigeschossiger Ostgiebel mit stattlichem Fachwerk (geschweifte Andreaskreuze, Mannfigur mit geschweiften Kopfbändern); direkt zu vergleichen mit dem Fachwerk von Haus Nr. 1 im nahe gelegenen Sichersdorf; im übrigen Sandsteinquader[9]
- Haus Nr. 3: Wohnstallhaus mit Nebengebäude und Scheunenanbau
- Haus Nr. 5: im Hof ehemaliges Hofhaus, einfaches Fachwerk, vermutlich noch 17. Jahrhundert; Türsturz verkröpft; Sandsteinpfeiler an der Straße bezeichnet „1770“.[9]
- Haus Nr. 7: Wohnstallhaus mit Scheune
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 34 | 57 | 50 | 48 | 29 | 36 | 33 | 51 | 51 | 51 | 54 |
Häuser[10] | 8 | 8 | 9 | 7 | 7 | 8 | 9 | 17 | |||
Quelle | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [1] |
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Laurentius (Roßtal) gepfarrt.[7] Die Einwohner römisch-katholischer Konfession waren ursprünglich nach St. Sebald (Schwabach) gepfarrt,[19] jetzt ist die Pfarrei St. Albertus Magnus (Stein) zuständig.[21]
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Linie 713 verbindet den Ort mit den Nürnberger U-Bahnhöfen Röthenbach und Hohe Marter, Stein, Roßtal und anderen Orten entlang der B 14 sowie dem Gymnasium Stein.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Kaspar Bundschuh: Oberbüchlein. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 4: Ni–R. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753101, Sp. 158 (Digitalisat).
- Johann Kaspar Bundschuh: Obernbüchlein. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 4: Ni–R. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753101, Sp. 205 (Digitalisat).
- August Gebeßler: Stadt und Landkreis Fürth (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 18). Deutscher Kunstverlag, München 1963, DNB 451450957, S. 134–135.
- Hanns Hubert Hofmann: Nürnberg-Fürth (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1954, DNB 452071224, S. 153–154 (Digitalisat). Ebd. S. 229 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Ober-Büchlein. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 357–358 (Digitalisat).
- Werner Sprung: Rund um Stein – Die Geschichte der eingemeindeten Ortschaften, Schriftenreihe der Altnürnberger Landschaft Nr. 31. Nürnberg: Korn & Berg, 1983, 262 S., ISBN 3-87432-093-6
- Wolfgang Wiessner: Stadt- und Landkreis Fürth (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1963, DNB 455524629, S. 18–19.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- oberbuechlein.de
- Ortsteile > Oberbüchlein. In: stadt-stein.de. Abgerufen am 17. Juli 2023.
- Oberbüchlein in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 22. November 2021.
- Oberbüchlein in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 21. September 2019.
- Oberbüchlein im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Fußnoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 337 (Digitalisat).
- ↑ W. Wiessner: Stadt- und Landkreis Fürth, S. 18. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „beigla“.
- ↑ Gemeinde Stein, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 17. Juli 2023.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 9. Oktober 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 17. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ W. Wiessner: Stadt- und Landkreis Fürth, S. 18 f.
- ↑ a b H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 153 f.
- ↑ H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 229.
- ↑ a b A. Gebeßler: Stadt und Landkreis Fürth, S. 134 f. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 65 (Digitalisat).
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 66 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1030, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1195, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1126 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1194 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1231 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1062 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 780 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 174 (Digitalisat).
- ↑ Pfarrverband Nürnberg-Südwest/Stein. In: bistum-eichstaett.de. Abgerufen am 13. Juni 2023.