Oberleitungsbus Budapest

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Oberleitungsbus vom Typ Solaris Trollino 18

Der Oberleitungsbus Budapest ist das Oberleitungsbus-System der ungarischen Hauptstadt Budapest. Es ist das größte und älteste des Landes und wird von der Aktiengesellschaft Budapesti Közlekedési (BKV) betrieben. Das Netz ging 1933 beziehungsweise 1949 in Betrieb und ergänzt seither die 1866 eröffnete Straßenbahn Budapest, die 1896 eröffnete Metró Budapest, die Vorortbahn Budapesti Helyiérdekű Vasút sowie den städtischen Autobusverkehr.

Die erste Obuslinie war 2,7 Kilometer lang und führte ab dem 16. Dezember 1933 durch den Stadtteil Óbuda rechts der Donau. Sie verband die Endstelle Vörösvári út – wo heute die Straßenbahnlinien 1 und 17 enden – mit dem Óbudaer Friedhof. Am Verknüpfungspunkt mit der Straßenbahn befand sich auch ein kleines Depot für die anfänglich drei Oberleitungsbusse. Die Route wurde bereits am 5. Juni 1927 als Autobuslinie 7 eröffnet und anfänglich auch beim elektrischen Betrieb so bezeichnet. Erst 1935 erfolgte die Umbenennung in Linie T, abgeleitet von der ungarischen Bezeichnung trolibusz. Am 21. September 1944 wurde diese erste Obusanlage kriegsbedingt zerstört und anschließend nicht mehr wieder aufgebaut. Das für den Obus zuständige Unternehmen war anfangs die Straßenbahngesellschaft BSzK, während der Autobusverkehr seinerzeit noch unter Regie des Unternehmens SzAÜ stand.

Als erste Strecke des heutigen Netzes im Stadtteil Pest, das heißt links der Donau, ging am 21. Dezember 1949 die Linie 70 in Betrieb. Wiederum erfolgte der Betrieb durch die Straßenbahngesellschaft – die Fővárosi Villamos Közlekedési Vállalat (FVKV), die schließlich ab 1. Januar 1951 unter Fővárosi Villamosvasút (FVV) firmierte – erst zum 1. Januar 1968 wurden alle städtischen Verkehrsmittel unternehmerisch vereinigt. Der Obusbetrieb wurde in der Nachkriegszeit sukzessive ausgebaut, wenngleich die Donau bis heute nicht vom Oberleitungsbus überquert wird. Eine Sonderstellung nimmt die isolierte Linie 83 im Süden der Stadt ein, sie ist nur durch eine Betriebsstrecke mit dem übrigen Netz und dem Depot Pongrác verbunden.

Liniennetz
Das in Budapest übliche Trolleybussymbol

Das Budapester Oberleitungsbusnetz besteht heute aus folgenden 15 Linien. Die beiden Linien mit dem Zusatzbuchstaben „A“ verkehren nur auf einem Teilstück der entsprechenden Partnerlinie ohne Buchstabe, wobei auch die A-Linie die Hauptlinie sein kann, wie bei den Linien 82/82A:

Linie Strecke
70 Erzsébet királyné útja, aluljáró – Kossuth Lajos tér M
72 Zugló vasútállomás (Hermina út) – Orczy tér
73 Keleti pályaudvar M – Nyugati pályaudvar M
74 Csáktornya park – Károly körút (Astoria M)
74A Csáktornya park – Mexikói út M
75 Puskás Ferenc Stadion M – Jászai Mari tér
76 Keleti pályaudvar M – Jászai Mari tér
77 Puskás Ferenc Stadion M – Öv utca / Egressy út
78 Keleti pályaudvar M (Garay utca) – Kossuth Lajos tér M
79 Keleti pályaudvar M – Dagály utcai lakótelep
80 Keleti pályaudvar M – Örs vezér tere M+H
81 Fischer István utca → Örs vezér tere M+H
82 Örs vezér tere M+H – Mexikói út M
82A Örs vezér tere M+H – Uzsoki Utcai Kórház
83 Népliget M – Fővám tér M
Nummern Stück Hersteller Elektrik Typ Art Lieferung Bemerkungen
T100, T471 002 Ganz Solowagen 1933 T100 später in T 470 umnummeriert, beide 1955 ausgemustert
T472 001 MÁVAG BBC Solowagen 1933 später in T480 umnummeriert, 1955 ausgemustert
T100–T152 053 Sawod imeni Urizkogo MTB-82 Solowagen 1949–1952 zwischen 1956 und 1967 ausgemustert
T200–T356 157 Ikarus Ganz IK-60T Solowagen 1952–1956 zwischen 1967 und 1975 ausgemustert
TP000–TP054, 955–958 059 ÁMG Székesfehérvár Anhänger 1960–1963 zwischen 1965 und 1968 ausgemustert
T400 001 Ikarus Ganz IK-60TCS Gelenkwagen 1961 Prototyp mit doppelter Hinterachse, umgebaut aus Solowagen T-283 und einem Soloautobus, 1967 ausgemustert
401–453 053 Ikarus Ganz IK-60TCS Gelenkwagen 1962–1964 letzte 1976 ausgemustert
500–599 100 Sawod imeni Urizkogo ZiU-5 Solowagen 1966–1969 zwischen 1975 und 1982 ausgemustert, Wagen 573 museal erhalten
600 001 Ikarus Ganz 260T Solowagen 1976 Prototyp des Baujahrs 1974, bis 1995 im Einsatz, museal erhalten
800–972 173 Sawod imeni Urizkogo ZiU-682 Solowagen 1975–1984 letzte im Dezember 2012 ausgemustert[1]
100–178 079 Ikarus Ganz 280T Gelenkwagen 1976–1978 zwischen 1986 und 1995 ausgemustert
300 001 Ikarus Ganz 280T Gelenkwagen 1981 zweimotoriger Prototyp mit Voith-Getriebe,
198 001 Ikarus / Strømberg Ganz 284T Gelenkwagen nach 1990 Baujahr 1983/84, dreitüriger Prototyp mit Heckmotor
350–364 15 MAN / Gräf & Stift Kiepe NGE 152 M17
NGE 152 M18
Gelenkwagen 2011–2012 Frühling 2023 ausgemustert, gebraucht vom Oberleitungsbus Eberswalde übernommen, Baujahre 1993–1994
300–314 15 Ikarus Kiepe 435T Gelenkwagen 1994–1996 Frühling 2023 ausgemustert
Nummern Stück Hersteller Elektrik Typ Art Lieferung niederflurig Bemerkungen
199–282 84 Ikarus Ganz 280T Gelenkwagen 1987–1990 nein Prototyp 199 später in 283 umnummeriert
400 1 Ikarus Kiepe 411T Solowagen 2001 ja Prototyp des Baujahrs 1995, ursprünglich Vorführwagen des Herstellers
700–714 15 Ikarus Kiepe 412T Solowagen 2002 ja
601–616 16 Solaris Ganz / Škoda Transportation Trollino 12 Solowagen 2005–2007 ja
8000–8019 20 Solaris / Škoda Transportation Škoda Transportation Trollino 12 Solowagen 2015 ja
9000–9015 16 Solaris / Škoda Transportation Škoda Transportation Trollino 18 Gelenkwagen 2015 ja
Commons: Oberleitungsbusse in Budapest – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Letzter Einsatz der ZiU im Linienverkehr. In: trolleymotion.ch. 31. Dezember 2012, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 12. April 2013.@1@2Vorlage:Toter Link/www.trolleymotion.ch (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)