Oberndorf (Oste)

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Wappen Deutschlandkarte
Oberndorf (Oste)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Oberndorf hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 53° 45′ N, 9° 9′ OKoordinaten: 53° 45′ N, 9° 9′ O
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Cuxhaven
Samtgemeinde: Land Hadeln
Höhe: 1 m ü. NHN
Fläche: 32,71 km2
Einwohner: 1365 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 42 Einwohner je km2
Postleitzahl: 21787
Vorwahlen: 04771, 04772, 04778
Kfz-Kennzeichen: CUX
Gemeindeschlüssel: 03 3 52 042
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Marktstraße 21,
21762 Otterndorf
Website: www.oberndorf-oste.de
Bürgermeister: Anne Cunow (SPD)
Lage der Gemeinde Oberndorf im Landkreis Cuxhaven
KarteNordseeSchleswig-HolsteinBremerhavenLandkreis OsterholzLandkreis Rotenburg (Wümme)Landkreis StadeLandkreis WesermarschArmstorfArmstorfBelumBeverstedtBülkauCadenbergeCuxhavenGeestlandHagen im BremischenHechthausenHemmoorHollnsethIhlienworthLamstedtLoxstedtMittelstenaheNeuenkirchen (Land Hadeln)Neuhaus (Oste)NordledaOberndorf (Oste)OdisheimOsten (Oste)OsterbruchOtterndorfSchiffdorfSteinau (Niedersachsen)StinstedtStinstedtWannaWingstWurster Nordseeküste
Karte

Oberndorf (niederdeutsch Öberndörp) ist eine Gemeinde an der Oste in der Samtgemeinde Land Hadeln im Landkreis Cuxhaven in Niedersachsen. Zu dem links der Oste gelegenen Hauptort Oberndorf gehört ebenfalls das rechts der Oste gelegene Bentwisch. Oberndorf ist als Preisträger mit der Goldmedaille des Europäischen Dorferneuerungspreises.

Oberndorf von Westen gesehen

Nachbargemeinden

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Cadenberge Balje
Landkreis Stade
Oederquart
Landkreis Stade
Wingst Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt
Hemmoor Osten (Oste)

Gemeindegliederung

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Die Gemeinde Oberndorf ist ein Ferienort und besteht auf der einen Seite der Oste aus den Ortsteilen Oberndorf, Laak, Braak, Ahrensflucht und Ahrensfluchter Moor. Auf der anderen Seite der Oste liegen die Gemeindeteile Bentwisch, Zollbaum, Hasenfleet, Niederstrich, Niederstricher Deich, Moordeich, Moorstrich und Schwarzenmoor.

1316 wurde Oberndorf als Overdorpe das erste Mal urkundlich erwähnt. Wahrscheinlich fand die Eindeichung an der Elbe und Oste seit der Mitte des 12. Jahrhunderts statt und Siedlungen entstanden. Die St. Georgskirche nahe am Ostedeich wurde 1379 erstmals urkundlich erwähnt. Der noch bestehende niedrige Turm und die erste Kirche sind wahrscheinlich um 1300 entstanden. 1653 wurde die heutige Kirche an die Stelle des gotischen Vorgängerbaus erstellt. Der hohe Turmhelm entstand 1717.

Die Siedler in den Marschen waren freie Bauern, die ihre Richter und Landgeschworenen selbst wählten. Von 1502 bis 1511 schloss Oberndorf mit dem Kirchspiel Geversdorf ein Bündnis mit dem Land Kehdingen. Die Herren von Brobergen besaßen in Oberndorf das Bürgergericht bestehend aus Schulzen, Schöppen und Rathmannen. Nach der Ansiedlung von Handwerkern, Kaufleuten und Schiffern wurde Oberndorf im 17. Jahrhundert ein Flecken. Der Tonabbau in der Flussmarsch führte im 19. Jahrhundert zum Aufbau der Ziegelindustrie.

Die Gemeinden Bülkau und Oberndorf schlossen sich mit Wirkung vom 1. Januar 1970 der Samtgemeinde Am Dobrock an, die 2016 in der Samtgemeinde Land Hadeln aufging. Seit 1977 ist die Flussquerung über eine Brücke möglich, die die alte Fährverbindung ablöste. 2010 wurde Oberndorf in das Programm zur Dorferneuerung erneut aufgenommen. Die Gemeinde Oberndorf wurde 2021 mit dem Europäischen Dorferneuerungspreis 2020 in Gold für eine ganzheitliche, nachhaltige und mottogerechte Dorfentwicklung von herausragender Qualität ausgezeichnet.[2]

Ausgliederungen

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Am 1. Januar 1972 wurde ein Gebiet mit damals etwa 50 Einwohnern an die Nachbargemeinde Hemmoor abgetreten.[3]

Einwohnerentwicklung

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Jahr 1910 1925 1933 1939 1950 1961 1970 1987 1992 1997 2002 2010 2015 2017
Einwohner 2370 2075 1910 1833 3057 2243 2089 1671 1666 1572 1588 1444 1359 1352

(Quellen: 1910,[4] 1925–1939,[5] 1950,[6] 1961 am 6. Juni, 1970 am 27. Mai, jeweils Volkszählungsergebnisse[3]; ab 1987 jeweils am 31. Dezember[7])

Der Rat der Gemeinde Oberndorf besteht aus 11 Mitgliedern.[8] Elf Ratsmitglieder sind die festgelegte Anzahl für die Mitgliedsgemeinde einer Samtgemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 1001 und 2000 Einwohnern.[9] Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1. November 2021 und endet am 31. Oktober 2026.

Die letzte Kommunalwahl am 12. September 2021 ergab das folgende Ergebnis:[10]

Partei Anteilige Stimmen Anzahl Sitze Veränderungen zu 2016[11]
SPD 51,49 % 6 −1
Bürgerliste Oberndorf (BLO) 32,48 % 4 +1
Die Grünen 8,09 % 1 +1
AfD 4,56 % 0 −1

Die Wahlbeteiligung bei der Kommunalwahl 2021 lag mit 58,06 %[10] über dem niedersächsischen Durchschnitt von 57,1 %.[12]

Der Gemeinderat wählte das Gemeinderatsmitglied Anne Cunow (BLO) zur ehrenamtlichen Bürgermeisterin, nachdem Detlef Horeis im Dezember 2023 verstorben ist. Ihr Stellvertreter ist Oliver Elsen (SPD).[8][13]

Der Entwurf des Kommunalwappens von Oberndorf stammt von dem Heraldiker und Wappenmaler Albert de Badrihaye, der zahlreiche Wappen im Landkreis Cuxhaven erschaffen hat.[14]

Wappen von Oberndorf
Wappen von Oberndorf
Blasonierung: „Erhöht geteilt; oben in Grün ein silbernes (weißes) Wellenband; unten im Zimmenschnitt gespalten von Rot und Silber (Weiß).“[14]
Wappenbegründung: Das Wellenband versinnbildlicht die Oste, welche die in der grünen Ostemarsch liegende Gemeinde teilt. Der untere Wappenteil wurde dem Wappen des Adelsgeschlechts von Brobergen entlehnt, das in Oberndorf Besitz hatte.
00Hissflagge: „Die Flagge ist grün-schwarz geteilt mit dem aufgelegten Wappen in der Mitte.“

Gemeindepartnerschaften

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Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Bauwerke und Baudenkmale

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St. Georg
  • Heimatmuseum (geldgeschichtliche Objekte sowie vorgeschichtliche Exponate)

Regelmäßige Veranstaltungen

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  • Herbstregatta mit großer Segelregatta, Matchrace und Zeltfete, Mitte September
  • Schützenfeste: Oberndorf, Bentwisch und Niederstrich
  • Maiwanderung
  • Fußballturnierwoche
  • Zeltfete
  • Laternelaufen
  • St. Georgsfest
  • Weihnachtsmarkt: am ersten Adventswochenende
  • Feuerwehrball
  • Deich- und Wiesenfest mit Kanurennen
  • Osterfeuer
  • Reiterball
  • Kombüse 53° Nord

Wirtschaft und Infrastruktur

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In der Nähe des Ortes verläuft die Bundesstraße 73, die Verkehrsanbindung Richtung Cuxhaven sowie Stade und Hamburg bietet. 1977 wurde die Fähre durch eine Klappbrücke ersetzt.

  • seit 2018 ist im Oberndorfer Schulgebäude eine freie Grund- und Oberschule angesiedelt.[16]

Persönlichkeiten

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Söhne und Töchter der Gemeinde

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Personen, die mit der Gemeinde in Verbindung stehen

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  • Paul Johann Thimann, später Tiedemann (1782–1837), Landwirt, Müller, Pächter der damaligen Bentwischer Mühle[17]
  • Theodor Herrmann (1881–1926), Maler und Zeichner
  • Werner Nöfer (* 1937), Maler und Grafiker, lebt in Oberndorf

Sagen und Legenden

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  • Der Schatz in der Oberndorfer Kirche[18]
  • Die unrechte Mühle (Laack, zu Geversdorf)[19]
Commons: Oberndorf – Sammlung von Bildern und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2023 (Hilfe dazu).
  2. LANDWIRTSCHAFTSMINISTERIN BARBARA OTTE-KINAST: Oberndorf holt Gold beim Europäischen Dorferneuerungspreis. In: Nds. Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Nds. Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, 12. Oktober 2021, abgerufen am 19. August 2024.
  3. a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 243 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  4. Ulrich Schubert: Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 – Landkreis Neuhaus an der Oste. Angaben vom 1. Dezember 1910. In: www.gemeindeverzeichnis.de. 3. Februar 2019, abgerufen am 14. April 2019.
  5. Michael Rademacher: Siehe unter 41. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  6. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Endgültige Ergebnisse nach der Volkszählung vom 13. September 1950. Band 33. W. Kohlhammer Verlag, Stuttgart/Köln 1950, S. 49, Sp. 32 (Landkreis Land Hadeln) (Digitalisat [PDF; 26,4 MB; abgerufen am 21. April 2019] S. 58).
  7. Landesamt für Statistik Niedersachsen. Abgerufen am 21. April 2019.
  8. a b Gemeinderat Oberndorf. In: Internetseite der Samtgemeinde Land Hadeln. Abgerufen am 5. Mai 2022.
  9. § 46 NKomVG
  10. a b Gemeinde Oberndorf – Gesamtergebnis Gemeinderatswahl 2021. In: Internetseite Zweckverband Kommunale Datenverarbeitung Oldenburg (KDO). 17. September 2021, abgerufen am 5. Mai 2022.
  11. Gewinne und Verluste 2021 zu 2016: KDO-Wahlpräsentation. Abgerufen am 5. Mai 2022.
  12. Kommunalwahl 2021: Wahlbeteiligung höher als vor fünf Jahren. In: Internetseite NDR. 27. September 2021, abgerufen am 5. Mai 2022.
  13. Ratsmitglieder Gemeinde Oberndorf. In: Internetseite der Gemeinde Oberndorf/Oste. Abgerufen am 5. Mai 2022.
  14. a b Rudolf Lembcke: Kreis Land Hadeln. Geschichte und Gegenwart. Hrsg.: Kreis Land Hadeln. Buchdruckerei Günter Hottendorff, Otterndorf 1976, OCLC 469399292, S. 53 (296 S., eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 10. Februar 2022] Wappenteil).
  15. Andreas Schoener: Oberndorfer in Gedanken bei Partnerstadt Owrutsch in der Ukraine In: nordsee-zeitung.de, 25. Februar 2022, abgerufen am 20. April 2023
  16. Niklas Keck: Freie Schule in Niedersachsen. Dein Lehrer, der Verschwörungstheoretiker? spiegel.de, 18. August 2023.
  17. Gisela Tiedemann: Aus der Geschichte einer Müllerfamilie an der Oste. Mitglieder der Familie Tiedemann (Tiemann) in Mühlen an der Unterelbe. In: Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung e. V. (Hrsg.): Niederdeutsches Heimatblatt. Nr. 795. Nordsee-Zeitung GmbH, Bremerhaven März 2016, S. 1–2 (Digitalisat [PDF; 1,1 MB; abgerufen am 8. August 2019]).
  18. Eberhard Michael Iba, Heide Gräfing-Refinger: Hake Betken siene Duven. Das große Sagenbuch aus dem Land an Elb- und Wesermündung. Hrsg.: Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung (= Neue Reihe der Sonderveröffentlichungen des Heimatbundes der Männer vom Morgenstern. Band 16). 3. Auflage. Eigenverlag, Bremerhaven 1999, ISBN 3-931771-16-4, S. 108.
  19. Eberhard Michael Iba, Heide Gräfing-Refinger: Hake Betken siene Duven. Das große Sagenbuch aus dem Land an Elb- und Wesermündung. Hrsg.: Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung (= Neue Reihe der Sonderveröffentlichungen des Heimatbundes der Männer vom Morgenstern. Band 16). 3. Auflage. Eigenverlag, Bremerhaven 1999, ISBN 3-931771-16-4, S. 109.