Obletter
Obletter ist ein 1825 von Josef Obletter in München gegründetes Spielwaren-Fachgeschäft.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit der Eröffnung des ersten Geschäftes am Marienplatz in München begründete Josef Obletter, dessen Familie aus Gröden in Südtirol stammt, das älteste und größte Spielwarengeschäft in München. Obletter war auch königlicher Hoflieferant. Später zog das Unternehmen auf den Karlsplatz, im Volksmund auch Stachus genannt. Dort erstreckte sich das Geschäft über zwei Häuser.
Das Unternehmen war bis ungefähr 1972 in Familienbesitz und hatte zu dieser Zeit das Hauptgeschäft am Stachus, eine Filiale in München-Schwabing und eine weitere am Marienplatz. Um diese Zeit wurde das Unternehmen an Franz Carl Weber in Zürich verkauft. Ab da führte die Firma das Logo „rotes Feld mit weißem Schaukelpferd“ statt des ursprünglichen „Teddybärs mit Ball“. Dieses Logo wurde 1970 aufgegeben und die Wortmarke „Obletter“ eingeführt. Entworfen wurde dieses Logo von dem Grafiker Rudolf Schwarzbeck, München. Die Firma FCW Zürich erwarb noch mehrere Familienunternehmen in Deutschland und gründete auch neue Geschäfte unter dem Namen Obletter.
Zu der Firmengruppe gehörten circa 30 Einzelhandelsgeschäfte, als im Jahr 1984 Probleme auftraten. Teilweise wurden Geschäfte geschlossen oder verkauft, zum Beispiel am Olympia-Einkaufszentrum Eine kleinere Gruppe mit dem Hauptgeschäft am Stachus wurde von Investoren weitergeführt. Dieser Bestand wurde 1997 von der Drogeriekette Müller aus Ulm übernommen.
Die Bayerische Hausbau bestätigte der Münchener Abendzeitung, dass die Müller Handels GmbH & Co. KG, zu der Obletter seit 1997 gehört, den Mietvertrag am Karlsplatz nicht verlängern wolle. Dieser laufe zum 31. Januar 2023 aus[1]. Im März 2022 wurde der Mietvertrag allerdings doch verlängert[2].
Aufkauf durch Müller
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit 1997 ist Obletter ein Unternehmen der Müller-Gruppe. Da die meisten Müller-Geschäfte ebenfalls über eigene Spielwarenabteilungen verfügen, begann Müller nach der Übernahme einen Großteil der Obletter-Filialen zu schließen oder an kleine Unternehmer weiterzuverkaufen. In zahlreichen Kleinstädten existieren Spielwarengeschäfte mit dem Namen Obletter, die aber nichts mehr mit Müller zu tun haben.
Am 1. März 2007 schloss die letzte Filiale außerhalb Münchens in der Nürnberger Innenstadt. Von ehemals zwölf Niederlassungen, die Müller übernahm, existiert heute nur noch die am Münchner Stachus.
Heute ist Obletter am Stachus vor allem ein beliebtes Ladenlokal. Mit rund 16.000 Artikeln auf zwei Etagen baut Obletter nach wie vor auf klassisches Spielzeug, das man sonst selten findet, wie Schaukelpferde, Holzspielzeug, Brettspiele, Marionetten und Dampfmaschinen.
Statistik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | Beschäftigte |
---|---|
2007 | 69 |
2006 | 72 |
2005 | 123 |
2004 | 250 |
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Abendzeitung Germany: Traditionsladensterben in München geht weiter – Obletter schließt Anfang 2023. 10. Dezember 2021, abgerufen am 11. Dezember 2021.
- ↑ "Obletter" am Münchner Stachus bleibt doch erhalten. Bayerischer Rundfunk, 21. März 2022, abgerufen am 21. März 2022.