Ochsenbach (Leimen)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Ochsenbach
Stadt Leimen
Wappen von Ochsenbach
Koordinaten: 49° 20′ N, 8° 44′ OKoordinaten: 49° 20′ 17″ N, 8° 44′ 20″ O
Eingemeindung: 1. April 1937
Eingemeindet nach: Gauangelloch
Postleitzahl: 69181
Vorwahl: 06226
Blick auf Ochsenbach im Frühjahr
Blick auf Ochsenbach im Frühjahr

Ochsenbach ist ein Ortsteil von Leimen im Rhein-Neckar-Kreis südlich von Heidelberg.

Folgende Orte grenzen im Uhrzeigersinn beginnend im Norden an Ochsenbach: Lingental, Gauangelloch, Schatthausen und Maisbach.

Ochsenbach wird erstmals im Verzeichnis der speyerischen Leibeigenen um 1300 erwähnt.[1] Die eigentliche Besiedelung der Ortslage im engen Tal des Ochsenbaches beginnt 1389 von Gauangelloch aus ("Ausbauweiler von Gauangelloch").[2] Wie Maisbach, zählt das Dorf über lange Zeit zum Meckesheimer Zent.[Anm 1] Der Zehntablösungsvertrag für die Ochsenbacher Bauern erfolgt erst 1836.[3]

Ochsenbach, westlicher Ortseingang an der K 4157

Im Jahr 1522 erreicht Ochsenbach die Reformation, indem die regional herrschende Adelsfamilie von Bettendorff die Lutherische Lehre annimmt, und mit ihr der überwiegende Teil der Bevölkerung. Als Folge der religiösen Erneuerung wird die Gemeinde kirchlich fortan aus Schatthausen versorgt. 1771 wird Ochsenbach mit dem angrenzenden Hof Maisbach unter einem eigenen Stabhalter vereinigt. Diesem Gemeindeverbund folgt 1797 noch der Weiler Lingental. Der Verbund besteht bis 1935. Nachdem sie von 1935 bis 1937 zwangsweise eine eigenständige Verbandsgemeinde gebildet hatten, wurde per Verordnung am 1. April 1937 Lingental an Leimen, Maisbach an Nußloch und Ochsenbach an Gauangelloch verwaltungsgemäß angeschlossen.

Mit der am 1. Oktober 1973 erfolgten Verwaltungsreform Baden-Württemberg werden sowohl Gauangelloch als auch Ochsenbach der Stadt Leimen angegliedert.[4]

Ehemaliges Schul- und Rathaus von 1837 mit Glockenstuhl

Im Zentrum von Ochsenbach fußt das historische Schulhaus von 1837, das 1877 als Rathaus erweitert wurde. Seit 1993 befindet sich das Gebäude im Besitz der Bürgerschaft sowie die nachträglich erbaute Anlage des Lindenplatzes mit Lindenbrunnen. Auf Ochsenbacher Gemarkung befindet sich bei 49°20'12,22" nördliche Breite und 8°43'58,47" östliche Länge der Sender des für den Flugverkehr wichtigen NDB-Funkfeuers "Neckar" NKR.

Wichtigste Straße des Ortes ist die Kreisstraße 4157 von Nußloch über Maisbach nach Gauangelloch. In Richtung Süden zweigt die Kreisstraße nach Schatthausen ab. Die Buslinie 757 der BRN verkehrt nach Heidelberg und nach Schatthausen.

  • Karl Ludwig Bansbach: Aus der Geschichte von Gauangelloch und Ochsenbach. Stadt Leimen, Leimen 1996.
  • Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band V': Regierungsbezirk Karlsruhe. Kohlhammer Verlag, Stuttgart 1976, ISBN 3-17-002542-2.
  • Rüdiger Lenz: Territorialisierung einer vorterritorialen Grösse – Die Geschichte der Zent Meckesheim. In: Kraichgau. Beiträge zur Landschafts- und Heimatforschung Hrsg. Heimatverein Kraichgau. Bd. 20, 2007, S. 31–45.
  • Carl Wilhelm Friedrich Ludwig Stocker: Chronik von Gauangelloch und Ochsenbach. Heidelberg 1864.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. https://www.leimen.de/de/stadt-leimen/stadtgeschichte/ochsenbach
  2. leo.bw Ortsgeschichte
  3. Zehntablösevertrag Ochsenbach
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 487 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  1. Eine Zent ist eine historische Verwaltungseinheit für Recht und Steuerabgaben, meist in Form von landwirtschaftlichen Produkten und Naturalien.
Commons: Ochsenbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien