Oedingen (Remagen)

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Oedingen
Stadt Remagen
Koordinaten: 50° 36′ N, 7° 9′ OKoordinaten: 50° 36′ 27″ N, 7° 9′ 27″ O
Höhe: 215 m ü. NHN
Einwohner: 1034 (30. Juni 2020)[1]
Eingemeindung: 7. Juni 1969
Postleitzahl: 53424
Vorwahl: 02642
Oedingen (Rheinland-Pfalz)
Oedingen (Rheinland-Pfalz)
Lage von Oedingen in Rheinland-Pfalz
Oedingen, Luftaufnahme (2017)
Oedingen, Luftaufnahme (2017)

Oedingen ist einer von sechs Ortsbezirken und zugleich einer von acht Ortsteilen[2] der verbandsfreien Stadt Remagen im Landkreis Ahrweiler im Norden von Rheinland-Pfalz.

Urkundlich erwähnt wurde Oedingen erstmals im Jahre 853. Vom Mittelalter bis zur Neuzeit gehörte Oedingen zur Reichsritterschaft Landskron. Sogar nach dem Einmarsch der Franzosen in das Rheinland 1794 und dem Frieden von Campo Formio vom 17. Oktober 1797 ließ sich Freiherr vom Stein 1798 als Mitbesitzer der Herrschaft Landskron in Oedingen huldigen.

Auf Grund seiner Grenzlage ordneten anschließende Verwaltungszuordnungen Oedingen immer neu zu. Die Franzosen schlugen Oedingen der Mairie Heimersheim im Kanton Remagen im Arrondissement de Bonn (Rhein-Mosel-Département) zu, unter Preußen wurde es 1815 zunächst der Bürgermeisterei Gelsdorf (heute: Gemeinde Grafschaft) und spätestens 1817 der Bürgermeisterei Remagen zugeordnet.

Bis Ende der 1960er Jahre wurde das im Tagebauverfahren abgebaute Kaolin mittels einer Seilbahn von Oedingen durch den Wald über mehrere Kilometer bis zum Rheinufer in Oberwinter transportiert. Dort wurde das Kaolin gewaschen und mit der Bahn weiter transportiert. Der Betrieb der Seilbahn war mit zunehmenden Kraftverkehr nicht mehr wirtschaftlich, daher wurde im weiteren Verlauf der Transport mit LKW von Oedingen nach Oberwinter sichergestellt.

Bis weit in die 1970er Jahre arbeiteten in der Grube mehrere Dutzend Arbeiter. Mit zunehmender Automatisierung (elektrisch angetriebener Steinbrecher, Förderband, Bagger) wurde die Belegschaft der Fa. Erbslöh zuletzt auf wenige Arbeiter reduziert. Die Grube wird seit den 1980er Jahren auch als beliebtes Motocross-Gelände genutzt.

Der Ortsbezirk Oedingen wird durch einen Ortsbeirat und einem Ortsvorsteher vertreten.[2]

Am 7. Juni 1969 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Oedingen (damals Ödingen) in die Stadt Remagen eingegliedert.[3]

Der Ortsbeirat besteht aus sieben Mitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsvorsteher als Vorsitzendem.

Die Sitzverteilung im Ortsbeirat:

Wahl SPD CDU Grüne AfD FBL WGR Gesamt
2024 1 5 1 0 7 Sitze[4]
2019 1 4 1 1 7 Sitze[5]
2014 1 4 1 1 7 Sitze[6]
2009 1 4 1 1 7 Sitze[7]
  • FBL = Freie Bürgerliste Remagen e. V.
  • WGR = WählerGruppe Remagen e. V.

Olaf Wulf (CDU) wurde bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 mit einem Stimmenanteil von 68,14 % für fünf Jahre zum Ortsvorsteher von Oedingen gewählt.[8] Am 20. August 2019 trat er sein Amt an.[9] Bei der Direktwahl am 9. Juni 2024 wurde er als einziger Bewerber mit 94,5 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[10]

Wulfs Vorgänger Jürgen Meyer (CDU) hatte das Amt seit 2009 ausgeübt, war 2019 aber nicht erneut angetreten.[9][11]

Sehenswürdigkeiten

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„Kapelle“ St. Gertrudis
Pfarrkirche St. Gertrudis

Die ehemalige Pfarrkirche und heutige Friedhofskapelle St. Gertrudis ist ein einschiffiger romanischer Bau, dessen Baustil und Innenbemalung (Fresken) auf das 14. Jahrhundert als Bauzeit verweisen. Die Hauptarbeit einer um 1960 erfolgten Renovierung war die aus der Mitte des 15. Jahrhunderts stammende Freilegung der teils vierfach übermalten Gemälde im Chor.[12][13]

Die heutige neugotische Pfarrkirche St. Gertrudis wurde 1903–1909 nach Plänen des Bonner Architekten Jakob Stumpf errichtet und am 11. Juli 1911 von Karl Ernst Schrod, Weihbischof in Trier konsekriert.

Der als „Kaolingrube Oedingen“ bezeichnete Tagebau liegt auf Wachtberger Gemeindegebiet und ist ein als Biotop der Gelbbauchunke ausgewiesenes Naturschutzgebiet.

In den Gehweg eingelassene Gedenktafel in der heutigen Burgstraße.

Am 17. März 1945 schlug eine V2-Rakete im Ort ein und zerstörte mehrere Wohnhäuser; sechs Menschen starben. Die nördlich von Hellendoorn abgeschossene Rakete sollte die Brücke von Remagen treffen.[14]

  • Hermann Comes: Altehrwürdige Kapelle im neuen Gewand. In: Heimatjahrbuch Kreis Ahrweiler. 1963, S. 95 (online [abgerufen am 24. Mai 2017]).
  • Bentivolius Heinrich Marxen: Die alte Pfarrkirche St. Gertrud in Remagen-Oedingen. In: Heimatjahrbuch Kreis Ahrweiler. 1990, S. 64 (online [abgerufen am 24. Mai 2017]).
Commons: Oedingen – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. ohne Nebenwohnsitze; Quelle: Einwohnerstatistik der Stadt Remagen
  2. a b Hauptsatzung der Stadt Remagen. (PDF) § 2 und 3. Stadtverwaltung Remagen, 24. Juni 2019, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. Juli 2020; abgerufen am 25. Juli 2020.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.remagen.de
  3. Amtliches Gemeindeverzeichnis (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 407). Bad Ems Februar 2016, S. 176 (PDF; 2,8 MB).
  4. Wahl zum Ortsbeirat Oedingen 2024. Stadt Remagen, abgerufen am 15. September 2024.
  5. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Ortsbeiratswahl 2019 Oedingen. Abgerufen am 25. Juli 2020.
  6. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Ortsbeiratswahl 2014 Oedingen. Abgerufen am 25. Juli 2020.
  7. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Ortsbeiratswahl 2009 Oedingen. Abgerufen am 25. Juli 2020.
  8. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 25. Juli 2020 (siehe Remagen, verbandsfreie Gemeinde, vierte Ergebniszeile).
  9. a b Niederschrift über die Sitzung des Ortsbeirats Oedingen der Stadt Remagen vom 14.08.2019. Stadt Remagen, 14. August 2019, abgerufen am 25. Juli 2020.
  10. Wahl zur Ortsvorsteherin/zum Ortsvorsteher Oedingen 2024. Stadt Remagen, abgerufen am 15. September 2024.
  11. CDU Oedingen: Olaf Wulf kandidiert als Ortsvorsteher. Pressemitteilung. In: Blick Aktuell. Krupp Verlags GmbH, Sinzig, 22. Januar 2019, abgerufen am 25. Juli 2020.
  12. Hermann Comes: Altehrwürdige Kapelle. In: Heimatjahrbuch. 1963.
  13. Bentivolius Heinrich Marxen: Die alte Pfarrkirche St. Gertrud. In: Heimatjahrbuch. 1990, S. 64.
  14. Sebastian Schäfer: Deutsche Vergeltungswaffe (V2-Rakete) schlug 1945 in Oedingen ein. Erinnerung an den Einmarsch der Amerikaner und die Raketenexplosion in Oedingen am 17. März 1945 (= Landkreis Ahrweiler [Hrsg.]: Heimatjahrbuch). 2010, S. 215–217 (online [PDF; 1,1 MB]).