Oklahoma Panhandle
Der Oklahoma Panhandle (wörtlich „Pfannenstiel von Oklahoma“) ist der westliche Zipfel des US-amerikanischen Bundesstaates Oklahoma. Die Region besteht mit dem Cimarron, dem Texas und dem Beaver County aus drei in west-östlicher Richtung nebeneinander liegenden Countys.
Bei der Volkszählung im Jahr 2020 hatte das Gebiet 28.729 Einwohner, was eine Verringerung um 22 Einwohner im Vergleich zum Jahr 2010 bedeutet.[1]
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Oklahoma Panhandle ist 267 Kilometer (166 Meilen) lang und 60 Kilometer (37 Meilen) breit. Er nimmt eine Fläche von 15.908 Quadratkilometern ein (rund 8 Prozent der Fläche Oklahomas) und ist damit größer als der Staat Connecticut. An den Oklahoma Panhandle grenzen im Norden Colorado und Kansas, im Westen New Mexico, im Süden Texas und im Osten der übrige Teil von Oklahoma.
Der Oklahoma Panhandle befindet sich im Great Plains, welches durch trockene Prärielandschaften geprägt ist.
Die größte Stadt der Region ist Guymon, der Verwaltungssitz des Texas County.
Die Black Mesa, ein bis 1.737 Meter hoher Tafelberg an der Schnittstelle der drei Staaten Colorado, New Mexico und Oklahoma, erreicht im Nordwesten des Cimarron County eine Höhe von 1.516 Metern und ist der höchste Punkt Oklahomas.
Der größte Fluss, der den Oklahoma Panhandle durchfließt, ist der Cimarron River, ein Nebenfluss des Arkansas.
Städte und Gemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wichtigste Städte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Beaver (Verwaltungssitz des Beaver County)
- Boise City (Verwaltungssitz des Cimarron County)
- Goodwell (Sitz der Oklahoma Panhandle State University)
- Guymon (Verwaltungssitz des Texas County und größte Stadt des Oklahoma Panhandle)
- Hooker
- Texhoma
Weitere Orte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Panhandle ist Teil der Great Plains und hatte lange Zeit keine permanente Besiedlung. Die Ostgrenze des Gebiets ist der 100. westliche Längengrad, der nach dem Adams-Onís-Vertrag die Grenze zwischen Neuspanien und den Vereinigten Staaten in dieser Region war. Westlich dieses Längengrades bildete sich 1836 die Republik Texas, die umfangreicher war als der heutige Bundesstaat und mit der gemeinsam das Gebiet an die Vereinigten Staaten kam. Nach dem Kompromiss von 1850 wurde die texanische Nordgrenze mit dem Breitengrad 36° 30' festgelegt, der nach dem Missouri-Kompromiss als Nordgrenze für die Sklavenhaltung festgelegt war. Ebenfalls 1850 war mit der Formierung des New-Mexico-Territoriums die Westgrenze festgelegt worden. 1854 im Kansas-Nebraska Act wurde das Kansas-Territorium geschaffen, dessen Südgrenze wiederum mit 37° festgelegt wurde, um das Siedlungsgebiet der Cherokee im Nordosten des heutigen Oklahoma nicht zu verkleinern.
Der dadurch entstandene Streifen zwischen der Nordgrenze von Texas und der Südgrenze von Kansas (bzw. später auch des Colorado-Territoriums) hatte keinerlei politische Organisation oder Verwaltung und galt auch nicht als Teil des Indianerterritoriums, zumal der Cherokee Outlet den 100. Längengrad als Westgrenze hatte. Er wurde als Public Land Strip, No Man’s Land oder Neutral Strip bekannt.
Nachdem das Gebiet lange Zeit im Wesentlichen unbeachtet geblieben war, wurde das Land ab den 1870ern mehr und mehr von Ranchern und Viehzüchtern, aber auch „Squattern“ (illegalen Siedlern) genutzt. Die Rechtsunsicherheit, die der Mangel einer politischen Zugehörigkeit mit sich brachte, insbesondere auch die Unmöglichkeit, die Besiedelung des Areals zu legalisieren, führten zu Bestrebungen, einen Territorialstatus zu erreichen oder sich an benachbarte Gebiete anzuschließen.[2] 1887 wurde versucht, in Beaver eine eigenständige Territorialregierung unter dem Namen Cimarron Territory zu etablieren. Dieses Vorhaben scheiterte aber am Kongress, der es vorzog, das Gebiet in das Oklahoma-Territorium einzugliedern, was 1890 geschah.[3]
Innerhalb des Oklahoma-Territoriums wurde sogleich eine Lokalverwaltung eingerichtet, das Beaver County mit Sitz in Beaver, das zunächst das gesamte Gebiet enthielt. Es wurde 1907, zeitgleich mit dem Entstehen des Staates Oklahoma, in drei Teile geteilt und so wurden die noch heute existierenden Countygrenzen im Oklahoma Panhandle errichtet.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Harry E. Christman: Fifty Years on the Owl Hoot Trail: The First Sheriff of No Man’s Land, Oklahoma Territory. Originalmanuskript von Jim Herron. Sage Books, Chicago 1969.
- Richard Lowitt: American Outback: The Oklahoma Panhandle in the Twentieth Century. Texas Tech University Press, 2006, ISBN 0-89672-558-8.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ QuickFacts – Cimarron County, Oklahoma; Beaver County, Oklahoma; Texas County, Oklahoma. In: census.gov. United States Census Bureau, 1. April 2021, abgerufen am 9. Juli 2023 (Addition der Zahlen aller drei Countys).
- ↑ Eintrag No Man’s Land in der Enzyklopädie der Oklahoma Historic Society
- ↑ Encyclopedia.com - Territory of Cimarron Abgerufen am 8. Dezember 2011.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Oklahoma article at HighBeam Encyclopedia.com ( vom 10. Dezember 2006 im Internet Archive)
- Oklahoma Panhandle was formerly called Cimarron Territory
- Cimarron Council of the Boy Scouts of America
- Oklahoma History Center: Education Programs
- Encyclopedia of Oklahoma History and Culture - Cimarron Territory
- T. E. Beck: Cimarron Territory. In: Chronicles of Oklahoma. 7, 2, Juni 1929, S. 168–169.
- Counties of the Oklahoma Panhandle United States Census Bureau
- Morris L. Wardell: The History of No-Man’s Land, or Old Beaver County. In: Chronicles of Oklahoma. 1, 1, Januar 1921, S. 60–89.
Koordinaten: 36° 45′ 0″ N, 101° 30′ 0″ W