Nach einem Bericht der Weser-Zeitung vom 16. November 1845 wurde die Oldenburg zusammen mit dem Dampfer Hanseat unter Führung des Ingenieurs Henri Gache in der Zeit vom 4. Oktober bis zum 14. November von Paris abgehend über nordfranzösische Kanäle, Cambrai, Gent, Kampen, die Zuiderzee und die Nordsee nach Bremerhaven überführt. In der ersten Dienstzeit waren auf dem Dampfer noch französische Maschinisten tätig.
Am 18. November traf das Schiff in Oldenburg ein, wo das rauchende „Ungeheuer“, so ein zeitgenössischer Pressebericht, großes Aufsehen erregt. Als Anlegeplatz diente eine Anlegebrücke am Stau gegenüber dem Öljestrich. Der erste Kapitän des Dampfers war Wilhelm Stühmer aus Oldenburg. Am 19. November wurde eine Probefahrt unternommen, bei der sich auch GroßherzogAugust, der Erbgroßherzog Peter, Hofbeamte und Mitglieder des Stadtmagistrats an Bord befanden.
Da die Oldenburg offenbar nicht als See-, sondern als Binnenschiff registriert wurde, erscheint sie nicht in der amtlichen Liste der Seeschiffe. Die bislang einzig bekannte Abbildung der Oldenburg stammt von einem AquarellTheodor Presuhns, das den Dampfer mit der blau-roten oldenburgischen Staatsflagge zeigt.
Hans Szymanski: Die alte Dampfschiffahrt in Niedersachsen und in den angrenzenden Gebieten von 1817 bis 1867. Hannover (Wirtschaftswissenschaftliche Gesellschaft zum Studium Niedersachsens e. V.) 1958, S. 69–74, 98.
Emil Pleitner: Oldenburg im 19. Jahrhundert. Oldenburg 1899, Bd. 1, S. 398f.
Der Beobachter (Oldenburg) vom 21. November 1845.
Der Beobachter (Oldenburg) vom 24. November 1845.
Fr[iedrich]. A[nton]. Strackerjan (Hg.): Schifffahrts-Handbuch. Eine Sammlung der Schifffahrts-Gesetze und Verordnungen Oldenburgs. Oldenburg (Verlag der Schulzeschen Buchhandlung) 1860.