Olymp Bezner

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Olymp Bezner KG

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Rechtsform Kommanditgesellschaft
Gründung 1951
Sitz Bietigheim-Bissingen, Deutschland
Leitung
  • Eberhard Bezner, Beiratsvorsitzender
Mitarbeiterzahl 890[1]
Umsatz 295,9 Mio. EUR[2]
Branche Bekleidungsindustrie
Website www.olymp.com
Stand: 31. Dezember 2018

Die Olymp Bezner KG (Eigenschreibung OLYMP) ist ein deutscher Bekleidungshersteller mit Sitz in Bietigheim-Bissingen, der auf Hemden spezialisiert ist. Das inhabergeführte Familienunternehmen ist laut Marktforschungsinstitut GfK der Marktführer bei Herrenoberhemden in Deutschland.[3]

Die Olymp Bezner KG wurde im Jahre 1951 von dem Textilunternehmer Eugen Bezner (1901–1960) gegründet.[4] Er begann damals, nach Heimkehr aus der Kriegsgefangenschaft, mit sechs Mitarbeitern in der Waschküche seines Wohnhauses in Bietigheim mit der Produktion von Herrenoberhemden, die zunächst noch aus vorhandenen Militärstoffen und Fallschirmseide gefertigt wurden. Der Absatz dieser Hemden verlief erfolgreich; das Unternehmen expandierte bald. Die Zahl der Beschäftigten, meist Näherinnen, wuchs sehr schnell und die erste Produktionsstätte in Großingersheim (Kreis Ludwigsburg) konnte kontinuierlich erweitert werden.

Mit dem „Original-Bezner-Kragen“, einer Erfindung des Unternehmensgründers, erwies sich bereits das ursprüngliche Olymp-Hemd als sehr haltbar. Eugen Bezner wählte den Markennamen „Olymp“ in Anlehnung an das gleichnamige griechische Bergmassiv und den mythologischen Sitz der Götter.

Nach dem plötzlichen Tod von Eugen Bezner 1960, im Alter von 59 Jahren, wurde sein Sohn Eberhard (* 1935) Geschäftsführer des Unternehmens. Eberhard Bezner erweiterte das väterliche Unternehmen in Bietigheim seither regelmäßig.

Mark Bezner (* 1963), der Enkel des Firmengründers Eugen Bezner und Sohn des Mitgesellschafters Eberhard Bezner, arbeitet seit 1990 im Familienunternehmen und hat die Produktpalette seitdem weiter ausgebaut. Er machte im Jahr 2001 einen Relaunch der Marke Olymp. Von 1995 bis 2010 führte Eberhard Bezner und Mark Bezner die Olymp Bezner KG gemeinsam. Seit dem Jahr 2010 ist Eberhard Bezner der Vorsitzende des Unternehmensbeirats.[5]

In den 1990er Jahren erwarb Eberhard Bezner, der Oldtimer-Fan ist, die Marke Maybach für die Warengruppe Bekleidung für „bloß ein paar tausend Euro“, wie er selbst erzählte. Seit die Marke wiederbelebt wurde, zeigte damals Daimler-Chrysler wiederholt Interesse daran, die Markenrechte zu übernehmen. Olymp behielt die Rechte. Seit 2002 gibt es Maybach-Hemden in einigen wenigen Olymp-Läden; sie werden nicht im großen Stil verkauft. Mark Bezner sagte 2016, Maybach sei eine reizvolle Marke, der Einstieg ins Luxussegment würde aber viel Know-how und Kapital binden.[6]

Im Mai 2010 übernahm die Olymp Bezner KG den Strickwarenhersteller Maerz München AG, der inzwischen als Maerz München KG ein selbständiges Unternehmen innerhalb der Olymp-Unternehmensgruppe ist.[7]

Das Unternehmen produziert Hemden, Strickwaren, Krawatten und Polohemden für Geschäftskleidung, Business und Casual.

Im Jahre 1996 wurde die bügelfreie Hemdenlinie „Olymp Luxor“ auf dem Markt lanciert. Aufgrund des Erfolges erweiterte Olymp 2005 das Segment der bügelfreien Hemden um die schlankere Linie „Olymp Luxor slim line“, die zum Herbst 2012 in „Olymp Luxor modern fit“ umbenannt wurde. Hinzu kommt die bügelfreie Galahemden-Linie „Olymp Luxor Soirée“. Um den modischen Veränderungen des Hemdenmarktes gerecht zu werden, nahm die Olymp Bezner KG im Jahre 2008 die Hemdenlinie „Olymp Level Five“ ins Produktprogramm mit auf, die sich durch ihre taillierte Passform kennzeichnet.

Nach der Übernahme der Maerz München AG im Mai 2010 produzierte Olymp erstmals zur Saison Herbst/Winter 2011 eine eigene Strickkollektion[8], die ein Jahr später um „Olymp Level Five Strick“ erweitert wurde. Hinzu kommen Seidenkrawatten in normaler und in schmaler Breite. Im Casual-Bereich bietet Olymp Freizeithemden, Strickwaren, Polo-Shirts und T-Shirts an. Unter dem Markennamen „Marvelis“ bietet Olymp auch eine Hemdenlinie im unteren Preisbereich an.

Olymp vertreibt seine Produkte sowohl über normale Bekleidungsgeschäfte als auch über eigene Mono-Label-Stores, den sogenannten „Olymp Stores“ (2012 waren es 60 Geschäfte in 54 Städten).[9] Darüber hinaus verkauft Olymp im Direktvertrieb und über den Fachhandel auch Dienst- und Unternehmensbekleidung.

Während der Covid-19-Pandemie sanken die Absätze. Ein Trend zum Arbeiten im Home-Office und geänderte Kleidungsgewohnheiten im Berufsleben haben den Markt für Businesshemden schrumpfen lassen (Mitte der 1990er Jahre waren es mehr als 100 Millionen Stück, 2022 waren es gut 30 Millionen Stück).[10]

Geschäftszahlen

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Olymp machte im Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz von 229,0 Millionen Euro[11] und beschäftigte 900[12] Mitarbeiter. Wichtigster Absatzmarkt war Deutschland, die Exportquote betrug 2015 etwa 34,4 Prozent; die Produkte des Unternehmens wurden in über 40 Ländern vertrieben.[13]

Alle Hemden lässt Olymp in Asien fertigen, beispielsweise in Bangladesch. Die Zulieferer werden vom Unternehmen öffentlich zugänglich gemacht.[14] Die Bezahlung dort liege laut Olymp 20 % über dem lokalen Mindestlohn.[15] Im Zeitraum von 1969 bis 2020 ließ Olymp zusätzlich in Pozega in Kroatien produzieren[16]. Während dieses Zeitraums gab es Vorwürfe, dass systematisch Löhne den Arbeiterinnen vorenthalten wurden. Olymp bestreitet dies im Generellen und räumte ein, dass es in Einzelfällen zu Verzögerungen kam[17]. Im Zuge der geringeren Nachfrage im Rahmen der Corona-Pandemie entzog Olymp dem Werk sämtliche Aufträge, das durch den Wegfall des einzigen Großabnehmers insolvent wurde. Abfindungen an die Arbeitnehmerinnen wurden seitens Olymp nicht gezahlt.[18]

Zertifizierungen

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Olymp-Partnerbetriebe verfügen über das Zertifikat SA8000:2001, das die Erfüllung von sozialen Mindeststandards unabhängig überprüft. Ergänzend hat sich die Firma durch die Mitgliedschaft in der Business Social Compliance Initiative (BSCI) zusätzlich zur Einhaltung von weiteren Sozialstandards bei der Herstellung seiner Produkte verpflichtet.[19]

Soziales und kulturelles Engagement

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Die Olymp-Bezner-Stiftung wurde 2008 mit einem Stiftungsvermögen von einer Million Euro gegründet[20], was zu diesem Zeitpunkt 0,9 % des Firmenumsatzes entsprach[21]. Aus den Erträgen dieser Stiftung werden Projekte gefördert, die der Erziehung, Gesundheit und Bildung von Kindern dienen, indem sie Tagesstätten, Wohnheime und Kliniken finanziell unterstützt.[22]

Mini-Luftschiff als Werbeträger beim Olymp Final4 2022

Olymp ist im Bereich Sport als Hauptsponsor der heimischen Vereine SG BBM Bietigheim (Handball 1. Bundesliga Frauen und 2. Bundesliga Herren) und SC Bietigheim-Bissingen Steelers (Eishockey 2. Bundesliga) tätig.[23] Im kulturellen Bereich engagiert sich Olymp in Form eines jährlich auf dem Firmengelände stattfindenden „Jazz im Olymp“-Festivals, dessen Einnahmen aus den Eintrittsgeldern an die Olymp-Bezner-Stiftung gehen.

Olymp ist seit Oktober 2015 offizieller Partner und Ausstatter von Borussia Dortmund.[24]

Commons: Olymp Bezner – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. „Das Hemd für jede Lebenslage“, auf www.welt.de, abgerufen am 15. August 2019
  2. Olymp und Maerz steigern Jahresumsätze, auf www.fashionunited.de, abgerufen am 15. August 2019
  3. Stefan Merx: So tickt der Hemden-Hersteller Olymp. In: Creditreform, 1. Juni 2016, abgerufen am 2. Juli 2017.
  4. Eberhard Bezner – seit 50 Jahre der Mann im Olymp (Pressemitteilung). (PDF, 344 kB) Olymp Bezner, 1. Februar 2010, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 27. Dezember 2010.@1@2Vorlage:Toter Link/www.olymp.com (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  5. Olymp: In nur 60 Jahren von der Idee zur internationalen Marke. Archiviert vom Original am 1. November 2013; abgerufen am 16. Oktober 2012.
  6. Unternehmen hat noch ein Ass im Ärmel: „Das Hemd ist unser Held“. Abgerufen am 2. Oktober 2016.
  7. Olymp übernimmt Strickspezialisten März. Archiviert vom Original am 2. April 2015; abgerufen am 16. Oktober 2012.
  8. Jetzt auch in Strick. Textile Network, archiviert vom Original am 8. November 2014; abgerufen am 16. Oktober 2012.
  9. Olymp Stores. Abgerufen am 16. Oktober 2012.
  10. Oliver Schmale / FAZ: „Produktion in Europa ist keine Alternative“ (faz.net vom 13. Juni 2023)
  11. Umsatz von Olymp Bezner bis 2023. Abgerufen am 24. Juni 2024.
  12. Olymp. Abgerufen am 24. Juni 2024.
  13. Olymp behauptet sich 2015 in schwierigem Marktumfeld. In: familienunternehmer-news.de. Abgerufen am 6. Juni 2016.
  14. Lieferkette, Transparenz, Partnerschaft. Abgerufen am 24. Juni 2024.
  15. Johannes Schweikle: Mark Bezner: Ihm platzt kein Kragen. Abgerufen am 1. Januar 2019.
  16. Kroatische Näherinnen fordern Abfindung von Olymp. 29. Oktober 2023, abgerufen am 24. Juni 2024.
  17. Olymp-Hemden: Hochwertig, modisch, nachhaltig? 25. August 2020, abgerufen am 24. Juni 2024.
  18. Kroatische Näherinnen fordern Abfindung von Olymp. 29. Oktober 2023, abgerufen am 24. Juni 2024.
  19. Sozialkompetenz. Archiviert vom Original am 1. November 2013; abgerufen am 16. Oktober 2012.
  20. OLYMP-Bezner-Stiftung Hilfsprojekte für Kinder und Jugendliche weltweit Stiftungszweck. Abgerufen am 24. Juni 2024.
  21. Umsatz von Olymp Bezner bis 2023. Abgerufen am 24. Juni 2024.
  22. Olymp-Bezner-Stiftung. Abgerufen am 16. Oktober 2012.
  23. Olymp - Sponsoring. Archiviert vom Original am 1. November 2013; abgerufen am 16. Oktober 2012.
  24. fashionnetwork.com