Olympische Sommerspiele 2012/Badminton (Qualifikation)
Für die Teilnahme an den Olympischen Sommerspielen 2012 im Badminton mussten die Athleten eine fast einjährige Qualifikation durchlaufen.
Qualifikationskriterien
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]172 Athleten nahmen an den Wettbewerben teil, paritätisch verteilt auf je 86 Frauen und Männer. In den Doppeln nahmen jeweils 16 Paare teil und in den Einzeln wurde von mindestens 38 Einzelstartern ausgegangen. Durch die angestrebte gleiche Anzahl von weiblichen und männlichen Startern für alle Disziplinen insgesamt und die vergebenen Wildcards erhöhte sich die Anzahl von Teilnehmern im Dameneinzel auf 46 und im Herreneinzel auf 40. Jedes NOK durfte pro Wettbewerb maximal drei Athleten im Einzel und zwei Doppelpaarungen an den Start bringen.
Entscheidend für die Qualifikation war die Weltrangliste der Badminton World Federation (BWF) in den einzelnen Disziplinen zum Stichtag 3. Mai 2012. Im Einzel konnte ein NOK drei Athleten stellen, wenn alle drei auf Platz eins bis vier der Weltrangliste standen, zwei Athleten, wenn beide bis Platz 16 notiert waren und einen Athleten, wenn dieser auf Platz 17 oder schlechter rangierte, bis alle Quotenplätze verteilt waren. Im Doppel konnte ein NOK zwei Paarungen stellen, wenn beide auf Platz eins bis acht der Weltrangliste standen und eine Paarung, wenn diese auf Platz neun oder schlechter rangierte, bis die 16 Startplätze aufgefüllt waren.
In allen Disziplinen sollte dabei mindestens ein Athlet aus jedem Kontinentalverband an den Wettbewerben teilnehmen, wobei ein NOK nur zweimal von dieser Regel profitieren durfte. In den Einzeln erhielt der bestplatzierte Athlet eines Kontinentalverbandes einen Quotenplatz, falls sich über die reguläre Qualifikation kein Athlet qualifizieren konnte. In den Doppeln galt gleiches Verfahren, allerdings musste die Paarung mindestens Platz 50 in der Weltrangliste einnehmen, damit ein Startplatz vergeben wurde.
Zwei Startplätze waren dem gastgebenden NOK garantiert. Die BWF, respektive die Tripartite Commission, konnte über Quotenplätze von drei Spielerinnen und drei Spielern frei entscheiden und diese per Einladung vergeben.[1]
Reserveliste
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für den Fall einer Nichtnominierung eines qualifizierten Athleten durch das NOK oder anderer Nichtberücksichtigungsgründe wie Verletzung wurde das Starterfeld in der Reihung der nächstplatzierten Sportler entsprechend der Qualifikationsrangliste aufgefüllt. Als Ersten betraf das Eric Pang aus den Niederlanden, der den Kriterien seines NOK unter den Top 16 der Welt hätte sein müssen, dieses Ziel mit Platz 40 der Qualifikationsrangliste aber weit verfehlte. Nachrücker wurde Scott Evans aus Irland.[2] Auch das neuseeländische NOK forderte mindestens die Chance auf Rang 16 bei Olympia, so dass Michelle Chan und James Eunson nicht nominiert wurden.[3] Nachrücker wurden Kerry-Lee Harrington und Petr Koukal. Der Tscheche Koukal profitierte von der Regelung, dass der australische Verband nicht dreimal einen Kontinentalstartplatz wahrnehmen durfte. Die Schweiz und Österreich nominierten Sabrina Jaquet und Simone Prutsch anstatt der besser platzierten Jeanine Cicognini und Claudia Mayer im Dameneinzel.[4][5] Indonesien nominierte im Dameneinzel Adriyanti Firdasari an Stelle von Maria Febe Kusumastuti. Für Anne Hald aus Griechenland rückte Sara Blengsli Kværnø aus Norwegen nach. China nominierte kurz vor Ablauf der Meldefrist Li Xuerui im Dameneinzel an Stelle der einen Platz vor ihr liegenden Wang Shixian.[6] Nachrücker Kerry-Lee Harrington musste kurz vor Registrierungsende ihren Platz für Thilini Jayasinghe aus Sri Lanka freimachen.[7] Nach dem finalen Meldeschluss am 9. Juli konnten keine weiteren Veränderungen vollzogen werden, so dass Ausfälle nur noch im Rahmen der IOC Late Replacement Policy bis zum 20. Juli kompensiert hätten werden können, was jedoch nicht der Fall war.
Qualifizierte Athleten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Insgesamt konnten sich Athleten aus 51 verschiedenen NOKs qualifizieren. Acht Athletinnen und zwei Athleten qualifizierten sich in zwei verschiedenen Wettbewerben, so dass sich die Zahl der Startplätze im Einzel bei den Frauen auf 46 und bei den Männern auf 40 erhöhte, was zur geforderten gleichen Anzahl von männlichen und weiblichen Startern inklusive der zu vergebenden Wildcards führte. Diese Wildcards wurden beide im Herreneinzel an Virgil Soeroredjo aus Suriname (BWF 221) und Mohamed Ajfan Rasheed von den Malediven (BWF 226) erteilt.[8]
Teilnehmer nach NOK
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Qualifizierte Einzelspieler und Doppel nach NOK | ||||||
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Wettbewerb | Einzel | Doppel | Athleten Gesamt | |||
Frauen | Männer | Frauen | Männer | Mixed | ||
Ägypten | 1 | 1 | ||||
Australien | 1 | 1 | 1 | 5 | ||
Belgien | 1 | 1 | 2 | |||
Bulgarien | 1 | 1 | ||||
China | 3 | 3 | 2 | 2 | 2 | 17 |
Dänemark | 1 | 2 | 1 | 1 | 2 | 9 |
Deutschland | 1 | 1 | 1 | 1 | 6 | |
Estland | 1 | 1 | ||||
Finnland | 1 | 1 | 2 | |||
Frankreich | 1 | 1 | 2 | |||
Großbritannien | 1 | 1 | 1 | 4 | ||
Guatemala | 1 | 1 | ||||
Hongkong | 1 | 1 | 1 | 4 | ||
Indien | 1 | 1 | 1 | 1 | 5 | |
Indonesien | 1 | 2 | 1 | 1 | 1 | 9 |
Irland | 1 | 1 | 2 | |||
Island | 1 | 1 | ||||
Israel | 1 | 1 | ||||
Italien | 1 | 1 | ||||
Japan | 1 | 2 | 2 | 1 | 1 | 11 |
Kanada | 1 | 1 | 1 | 4 | ||
Litauen | 1 | 1 | ||||
Malaysia | 1 | 1 | 1 | 1 | 6 | |
Malediven | 1 | 1 | ||||
Mexiko | 1 | 1 | ||||
Niederlande | 1 | 1 | ||||
Norwegen | 1 | 1 | ||||
Österreich | 1 | 1 | 2 | |||
Peru | 1 | 1 | 2 | |||
Polen | 1 | 1 | 1 | 1 | 6 | |
Portugal | 1 | 1 | 2 | |||
Russland | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 6 |
Schweden | 1 | 1 | ||||
Schweiz | 1 | 1 | ||||
Singapur | 1 | 1 | 1 | 4 | ||
Slowakei | 1 | 1 | ||||
Slowenien | 1 | 1 | ||||
Spanien | 1 | 1 | 2 | |||
Sri Lanka | 1 | 1 | 2 | |||
Südafrika | 1 | 1 | 4 | |||
Südkorea | 2 | 2 | 2 | 2 | 1 | 12 |
Suriname | 1 | 1 | ||||
Taiwan | 2 | 1 | 1 | 1 | 1 | 8 |
Thailand | 1 | 1 | 1 | 1 | 6 | |
Tschechien | 1 | 1 | 2 | |||
Türkei | 1 | 1 | ||||
Uganda | 1 | 1 | ||||
Ukraine | 1 | 1 | 2 | |||
USA | 1 | 1 | 3 | |||
Vietnam | 1 | 1 | ||||
Weißrussland | 1 | 1 | ||||
Gesamt | 46 | 40 | 16 | 16 | 16 | 172 |
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ "Qualifikation London 2012" ( vom 4. Mai 2012 im Internet Archive) Webseite der BWF. Abgerufen am 15. Juni 2011 (englisch).
- ↑ Great Scott: Evans qualifies for Olympics
- ↑ sportingpulse.com
- ↑ Swiss Olympic selektioniert 13 weitere Athleten für «London 2012». Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 11. Mai 2012; abgerufen am 12. Mai 2012.
- ↑ laola1.at
- ↑ indiatimes.com
- ↑ island.lk
- ↑ "London 2012 Singles Qualification" ( vom 2. Juli 2012 im Internet Archive) Bekanntgabe der Qualifikanten durch den BWF. Abgerufen am 4. Mai 2012 (englisch).
- ↑ WOMENS SINGLES - Players invited to the London Olympic Games. Archiviert vom am 23. September 2015; abgerufen am 3. Mai 2012 (englisch).
- ↑ MENS SINGLES - Players invited to the London Olympic Games. Archiviert vom am 23. September 2015; abgerufen am 3. Mai 2012 (englisch).
- ↑ MENS DOUBLES - Players invited to the London Olympic Games. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 20. Dezember 2015; abgerufen am 3. Mai 2012 (englisch).