Olympische Winterspiele 2002/Shorttrack – 5000 m Staffel (Männer)

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Olympische Ringe
Sportart Shorttrack
Disziplin 5000 m Staffel
Geschlecht Männer
Teilnehmer 36 Athleten aus 8 Ländern
Wettkampfort Salt Lake Ice Center
Wettkampfphase 13. Februar 2002 (Halbfinale)
23. Februar 2002 (Finale)
Siegerzeit 6:51,579 min
Medaillengewinner
Kanada Kanada
Italien Italien
China Volksrepublik China
1998 2006
Wettbewerbe im Shorttrack bei den
Olympischen Winterspielen 2002
500 m Frauen Männer
1000 m Frauen Männer
1500 m Frauen Männer
3000 m Staffel Frauen
5000 m Staffel Männer

Der Wettkampf in der 5000-Meter-Shorttrack-Staffel der Männer bei den Olympischen Winterspielen 2002 wurde am 13. und am 23. Februar im Salt Lake Ice Center ausgetragen. Olympiasieger wurde die kanadische Staffel um Éric Bédard, Marc Gagnon, Jonathan Guilmette, François-Louis Tremblay und Mathieu Turcotte vor den Teams aus Italien und China. Die mitfavorisierte südkoreanische Staffel schied im Halbfinale aus.

Vor den Olympischen Spielen handelten amerikanische Medien insbesondere Südkorea als Titelfavoriten im Staffelrennen: Sowohl die Journalisten der Associated Press als auch die der Washington Post tippten auf einen koreanischen Sieg, während Sports Illustrated die kanadische Staffel (vor der südkoreanischen) vorne sah.[1] Die Los Angeles Times wies darauf hin, dass Shorttrack-Staffeln „traditionell das Wildeste vom Wilden“ seien und jedes gute Team – genannt wurden die USA, China, Südkorea, Kanada und Japan – gewinnen könne.[2]

Das Staffelfinale fand am Abend des vierten und letzten Wettkampftages der olympischen Shorttrack-Wettbewerbe von Salt Lake City statt. Unmittelbar zuvor hatte der Kanadier Marc Gagnon die Goldmedaille im 500-Meter-Rennen vor seinem Teamkollegen Jonathan Guilmette und dem US-Amerikaner Rusty Smith gewonnen. Der 1500-Meter-Olympiasieger Apolo Anton Ohno, der unter besonderer Aufmerksamkeit der (amerikanischen) Presse und des Publikums stand, war im 500-Meter-Halbfinale disqualifiziert worden und damit bei seinem dritten Auftritt in Salt Lake City zum ersten Mal ohne Medaille geblieben.

Die zum Staffelwettbewerb zählenden Rennen verteilten sich auf zwei Wettkampftage: Die Halbfinalläufe fanden am Mittwoch, den 13. Februar 2002, statt, das A- und das B-Finale am Samstag, den 23. Februar 2002. Zum Wettbewerb traten insgesamt acht Staffeln an, zunächst in zwei Halbfinalrennen mit jeweils vier Teams, von denen sich die beiden besten für das A-Finale qualifizierten. Die Finalrennen wurden am Samstagabend ab 20:47 Uhr gelaufen.[3]

Den während der Olympischen Winterspiele 2002 gültigen Weltrekord hielt die kanadische Staffel mit einer Zeit von 6:43,730 Minuten (aufgestellt am 14. Oktober 2001). Der von der japanischen Staffel 1998 gelaufene olympische Rekord lag bei 7:01,660 Minuten, wurde aber bereits im Vorlauf vom kanadischen Team um mehr als 16 Sekunden unterboten.

Im ersten Halbfinale setzten sich die Teams aus Kanada und China gegen die japanische und die belgische Staffel durch. Im zweiten Halbfinale versuchte der südkoreanische Läufer Min Ryoung, den US-Amerikaner Rusty Smith innen zu überholen. Smith wehrte den Überholversuch mit Einsatz seines Ellenbogens ab, woraufhin Min mit dem Italiener Nicola Rodigari kollidierte. Das Rennen wurde abgebrochen und ohne die disqualifizierte südkoreanische Staffel erneut gestartet.[4] Das US-amerikanische und das italienische Team qualifizierten sich für das A-Finale. Min Ryoung zog sich bei dem Sturz Prellungen zu und startete bei keinem weiteren olympischen Wettkampf.[5]

Im A-Finale fuhren die Kanadier Mathieu Turcotte, François-Louis Tremblay, Marc Gagnon und Jonathan Guilmette zu einem ungefährdeten Sieg, nachdem es bei allen anderen Teams zu Stolperern und Stürzen gekommen war.[6] Die US-Amerikaner hielten am längsten mit den Kanadiern mit, ehe Rusty Smith zur Hälfte des Rennens über eine Bahnmarkierung fiel. Mit mehr als zwölf Sekunden Rückstand belegte die US-Staffel Rang vier hinter Italien und China, wobei alle Abstände am Ende deutlich waren. Für Marc Gagnon war das Staffelgold seine insgesamt fünfte Medaille bei Olympischen Winterspielen (seine dritte in Salt Lake City), womit er zu einem der erfolgreichsten Shorttracker der olympischen Geschichte aufstieg.[7]

QA – Qualifikation für das A-Finale
QB – Qualifikation für das B-Finale
ADV – Advanced (aufgerückt)
Lauf Rang NOK Athleten Zeit (min) Anmerkungen
1 1 Kanada Kanada Éric Bédard
Marc Gagnon
François-Louis Tremblay
Mathieu Turcotte
6:45,455 QA, OR
2 China Volksrepublik China Li Jiajun
Feng Kai
Guo Wei
An Yulong
6:46,625 QA
3 Japan Japan Takafumi Nishitani
Satoru Terao
Naoya Tamura
Takehiro Kodera
6:50,925 QB
4 Belgien Belgien Pieter Gysel
Simon Van Vossel
Ward Janssens
Wim De Deyne
6:56,389 QB
2 1 Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten Ron Biondo
Apolo Anton Ohno
Rusty Smith
Daniel Weinstein
7:09,788 QA
2 Italien Italien Nicola Franceschina
Nicola Rodigari
Fabio Carta
Michele Antonioli
7:10,787 QA
3 Australien Australien Steven Bradbury
Alex McEwan
Andrew McNee
Stephen Lee
7:19,177 QB
NC Korea Sud Südkorea Kim Dong-sung
Min Ryoung
Lee Seung-jae
Oh Se-jong
DSQ
Rang NOK Athleten Zeit (min) Anmerkungen
1 Japan Japan Takafumi Nishitani
Satoru Terao
Yugo Shinohara
Takehiro Kodera
7:19,893
2 Australien Australien Alex McEwan
Stephen Lee
Steven Bradbury
Andrew McNee
7:45,271
NC Belgien Belgien Pieter Gysel
Simon Van Vossel
Ward Janssens
Wim De Deyne
DSQ
Rang NOK Athleten Zeit (min) Anmerkungen
1 Kanada Kanada Mathieu Turcotte
François-Louis Tremblay
Marc Gagnon
Jonathan Guilmette
6:51,579
2 Italien Italien Nicola Franceschina
Nicola Rodigari
Fabio Carta
Maurizio Carnino
6:56,327
3 China Volksrepublik China Li Jiajun
Feng Kai
Li Ye
Guo Wei
6:59,633
4 Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten Ron Biondo
Apolo Anton Ohno
Rusty Smith
Daniel Weinstein
7:03,926
Rang NOK Athleten Pkt. Beste Zeit (min)
1 Kanada Kanada Éric Bédard
Marc Gagnon
Jonathan Guilmette
François-Louis Tremblay
Mathieu Turcotte
A(1) 6:45,455 (OR)
2 Italien Italien Michele Antonioli
Maurizio Carnino
Fabio Carta
Nicola Franceschina
Nicola Rodigari
A(2) 6:56,327
3 China Volksrepublik China An Yulong
Feng Kai
Guo Wei
Li Jiajun
Li Ye
A(3) 6:46,625
4 Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten Ron Biondo
J. P. Kepka (DNS)
Apolo Anton Ohno
Rusty Smith
Daniel Weinstein
A(4) 7:03,926
5 Japan Japan Takehiro Kodera
Takafumi Nishitani
Yugo Shinohara
Naoya Tamura
Satoru Terao
B(1) 6:50,925
6 Australien Australien Steven Bradbury
Stephen Lee
Alex McEwan
Andrew McNee
Mark McNee (DNS)
B(2) 7:19,177
7 Belgien Belgien Wim De Deyne
Pieter Gysel
Ward Janssens
Simon Van Vossel
B(DSQ) 6:56,389
NC Korea Sud Südkorea Ahn Hyun-soo (DNS)
Kim Dong-sung
Lee Seung-jae
Min Ryoung
Oh Se-jong
0 DSQ

Einzelnachweise

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  1. And the Winners Will Be ...; From alpine to short-track, The Associated Press writers pick the following for medals at the Salt Lake City Winter Olympics. In: The Record [Kitchener, Ontario], 7. Februar 2002, S. F5. Abgerufen am 31. Dezember 2021 via ProQuest; Day 16 - Saturday, February 23, 2002; Alchemy of Speed, Sass May Turn Gold. In: The Washington Post, 8. Februar 2002, S. H16. Abgerufen am 1. Januar 2022 via ProQuest; Who'll Win: Can Jean Racine and Gea Johnson overcome controversy to take the first women's bobsledding gold? Will there be any big surprises? Here are SI's fearless medal picks. In: Sports Illustrated. 4. Februar 2002. Abgerufen am 31. Dezember 2021.
  2. Mike Kupper: WINTER OLYMPICS / PREVIEW; SHORT TRACK; Predictions. In: Los Angeles Times, 5. Februar 2002, S. U18. Abgerufen am 31. Dezember 2021 via ProQuest.
  3. Ergebnis des 1500-Meter-Wettkampfs im Official Results Book der Olympischen Winterspiele 2002 (S. 48–52). Abgerufen am 1. Januar 2022.
  4. Phil Sheridan: South Korea disqualified after crash: The short-track accident involving American Rusty Smith and Min Ryoung caused the disqualification. In: Philadelphia Inquirer, 14. Februar 2002, S. E8. Sowohl Rusty Smith als auch sein Mannschaftskollege Daniel Weinstein bewerteten Mins Überholmanöver als „schlecht“ (im Original: „bad pass“). Der Koreaner sei Smith noch nicht nahe genug gewesen. Auch der koreanische Trainer bewertete Berichten zufolge die Disqualifikation als fair, vgl. Slack, S. 138.
  5. Jeff Zillgitt: Spaniard skis to gold despite early spill. In: USA Today, 15. Februar 2002, S. D11. Abgerufen am 2. Januar 2022 via ProQuest.
  6. Medal haul puts Canada over the top. In: Calgary Herald, 24. Februar 2002, S. AA01. Abgerufen am 2. Januar 2022 via ProQuest.
  7. John Powers: Americans come up short: Ohno, relay team can't add to Haul. In: Boston Globe, 24. Februar 2002, S. F3. Abgerufen am 2. Januar 2022 via ProQuest.