Ondarza (Adelsgeschlecht)
Ondarza ist der Name eines alten spanischen Adelsgeschlechts aus der Provinz Guipuzcoa, das 1896 in den deutschen Adel aufgenommen wurde.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Familie Ondarza ist ein Adelsgeschlecht (infanzona), dessen Name bereits im Zusammenhang mit der Schlacht am Río Guadalete (19.–26. Juli 711) erwähnt wird, die durch den Tod des Gotenkönigs Roderich den Untergang des Westgotenreiches markiert.[1]
Im Kantabrischen Gebirge fand ein Teil des westgotischen Adels, darunter die Ondarza, Zuflucht. Ihren ursprünglichen Stammsitz hat die Familie in dem baskischen Ort Gipuzkoa (Bergara, span. Vergara) in der Nähe des Flusses Deba. Darauf bezieht sich auch der Name Ondarza, der in der baskischen Sprache „sandige Gegend“ bedeutet.[1] Ein weiterer Stammsitz lag in der Ortschaft Zualda in der Provinz Bizkaia, von wo aus die Familie weitere Stammhäuser in anderen Orten Navarras und der baskischen Provinzen gründete. Das goldene Kreuz auf grünem Grund im Wappen der Familie Ondarza wurde ihr in Anerkennung der militärischen Leistung zweier Brüder aus der Familie bei der Eroberung Granadas verliehen. An der Wende zum 17. Jahrhundert ist Miguel de Ondarza hervorzuheben, Sekretär und Truppenbefehlshaber unter König Philipp III. (1598–1621).[1]
Der Weg nach Deutschland wurde durch Ulpiano de Ondarza (1832–1893) gelegt. Don Ulpiano war Reeder, erst in Bilbao dann in Hamburg, und verheiratet mit der deutschen Kaufmannstochter Augusta Melosch. In Deutschland beginnt das Geschlecht seine Stammreihe mit Manuel Antonio de Ondarza (urkundl. 1835). Dessen Sohn Ramon de Ondarza (* 1874, † 1950) wurde am 14. Dezember 1896 als Offizier in den preußischen Adelsstand erhoben. Seine Brüder Herbert (* 1878, † 1971, Offizier) bekamen am 6. September 1907 und der älteste Bruder Manuel (* 1872, † 1950, Pastor) am 8. Juni 1909 die mecklenburgisch-schwerinsche Adelsanerkennung.
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Wappen von 1896 zeigt in Grün ein von vier goldenen Jakobsmuscheln bewinkeltes, durchbrochenes goldenes Lilienkreuz. Auf dem Helm mit grün–goldenen Helmdecken fünf abwechseln goldene und grüne Straußenfedern.
Bekannte Familienmitglieder
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Herbert von Ondarza (1878–1971), Generalleutnant der Wehrmacht
- Henning von Ondarza (* 1933), deutscher Offizier
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Genealogisches Handbuch des Adels, ISSN 0435-2408
- Adelige Häuser B, Band XXI, Band 108 der Gesamtreihe GHdA, C. A. Starke, Limburg an der Lahn 1995, S. 422–430
- Adelslexikon Band X, Band 119 der Gesamtreihe GHdA, C. A. Starke, Limburg an der Lahn 1999, S. 24
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Diese und weitere Informationen zur Familie Ondarza sind entnommen der ausführlichen Nobilitätsbescheinigung des Königl. Span. Wappenkönigs und Chronisten Don Luis Vilar y Vilar, ausgestellt in Madrid am 2.1.1895, beurkundet ebendort vom Notar Virgilio Guillen y Andres am 7.1.1895, vom Kaiserlich Deutschen Konsul beglaubigt in Madrid am 15.1.1895 und amtlich ins Deutsche übersetzt in Hamburg am 28. Mai 1907