OpenDocument

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OpenDocument
Dateiendung: .od* (Dokumente)
 .ot* (Vorlagen)
 (siehe unten)
MIME-Type: application/vnd.oasis.opendocument.*
(siehe unten)
Entwickelt von: Sun Microsystems, OASIS, ISO/IEC JTC1/SC34[1][2]
Art: Office-Anwendungen
Erweitert von: XML, ZIP
Standard(s): OASIS Open Document Format
ISO/IEC 26300-1:2015
www.oasis-open.org/committees/office/


OASIS Open Document Format for Office Applications (Kurzform: OpenDocument, ODF – engl. „Offenes Dokumentformat für Büroanwendungen“) ist ein international genormter quelloffener Standard für Dateiformate von Bürodokumenten wie Texten, Tabellendokumenten, Präsentationen, Zeichnungen, Bildern und Diagrammen.

OpenDocument nutzt für das eigentliche Dokument eine XML-basierte Auszeichnungssprache, deren Elemente an den Standard HTML angelehnt sind. Für mathematische Formeln wird eine Untermenge von MathML und für Formatierungsangaben eine eigene XML-basierte Sprache benutzt. OpenDocument kann mit beliebigen weiteren XML-Sprachen ergänzt werden.

Es wurde ursprünglich von Sun Microsystems entwickelt, durch die Organisation OASIS als Standard spezifiziert und 2006 als internationale Norm ISO/IEC 26300 veröffentlicht.[3][4]

Ende 2002 wurde bei OASIS das Open Office XML Format Technical Committee gegründet, um ein offenes XML-basiertes Dateiformat für Office-Anwendungen auf Basis des Dateiformats von OpenOffice.org zu schaffen.[5] Das OpenDocument-Format wurde im Mai 2005 veröffentlicht.

Die Europäische Kommission empfahl 2004 im Rahmen ihres IDA-Programms (Interchange of Data between Administrations), unter anderem OASIS, OpenDocument einer offiziellen internationalen Standardisierungsbehörde wie etwa der ISO vorzulegen.[6] Eine offizielle Empfehlung für ein bestimmtes Format wurde jedoch von der Kommission nicht ausgesprochen.

Im Rahmen der internationalen Normung ist das OpenDocument-Format unter der Nummer ISO/IEC 26300 als Open Document Format for Office Applications (OpenDocument) v1.0 genormt.[4]

Die Normung der aktuellen Version 1.2[7] des OpenDocument-Formates, die unter anderem wesentliche Verbesserungen im Bereich digitaler Signaturen und in der Einführung von Formeldefinitionen in Tabellenkalkulationen (OpenFormula) mit sich bringt, wurde am 30. September 2011 als OASIS-Standard freigegeben.[8] Die Veröffentlichung von ODF 1.2 als ISO/IEC-Standard erfolgte am 17. Juni 2015.[9]

OpenDocument Format v1.3, das Verbesserungen für die Dokumentensicherheit enthält und Unterspezifikationen klärt, ist am 25. Dezember 2019 als OASIS-Standard genehmigt worden.[10]

Technische Beschreibung

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Eine OpenDocument-Datei ist entweder eine einzelne XML-Datei oder eine Sammlung verschiedener XML-Dateien und anderer Objekte (z. B. eingebundener Bilder), die zu einer Datei im ZIP-Format zusammengefasst werden. Als Dateiendung für OpenDocument-Dateien werden odt für Texte, ods für Tabellen, odp für Präsentationen und odg für Vektorgrafik verwendet. Diese Archivdateien enthalten spezielle Einträge, die sich an der Struktur des Java-Archive-Formats orientieren.

Damit sich der Dateityp auch unabhängig von der Dateiendung und ohne Dekomprimierungsprogramm (siehe Datenkompression) ermitteln lässt, ist der erste Archiv-Eintrag der MIME-Typ des Dateiinhaltes im Klartext und unkomprimiert.

Grundsätzlich enthält jede OpenDocument-Datei in dem Archiv den Ordner META-INF mit der Datei manifest.xml. Die manifest.xml listet alle weiteren Dateien in der OpenDocument-Datei mit den MIME-Typen auf. Alle weiteren Dateien in der OpenDocument-Datei sind üblicherweise komprimierte XML-Dateien, die eine Dokumentstruktur, den Dokumentinhalt, die Dokumentstile und Dokumenteinstellungen beschreiben. Des Weiteren werden Multimediadateien, wie zum Beispiel Bilder, Filme und Musikdateien mit ihrem Binärformat, gegebenenfalls komprimiert, in der OpenDocument-Datei gespeichert.

Eine OpenDocument-Textdatei

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Folgendes Beispiel visualisiert die Ordnerstruktur in einer OpenDocument-Textdatei:

Datei.odt
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
META-INF
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
manifest.xml
 
 
 
 
 
 
Thumbnails
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
thumbnail.png
 
 
 
 
 
 
Pictures
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
10000000000001E800000118B5A37F3F.png
 
 
 
 
 
 
mimetype
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
content.xml
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
styles.xml
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
meta.xml
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
settings.xml
 
 
 
 
 

Dabei ist die Datei mimetype innerhalb der Zip-Datei immer unkomprimiert, alle anderen Dateien können komprimiert sein. Im Ordner Pictures befindet sich, in diesem Beispiel, ein Bild im PNG-Format. Die Datei content.xml enthält die Textinhalte des Dokumentes. In styles.xml sind Formatierungen gespeichert. Die Datei meta.xml enthält Metadaten. Zum Beispiel, wie viele Seiten das Dokument enthält, wer der Autor ist und wann es angelegt und geändert wurde. Die Datei thumbnail.png im Ordner Thumbnails zeigt ein kleines Dokumentabbild der ersten Seite des Dokumentes. Dieses Abbild kann von einem Dateibetrachter als Vorschaubildchen verwendet werden. Die dokumentspezifischen Einstellungen finden sich in der settings.xml. Üblicherweise finden sich dort die Druckeinstellungen. Die manifest.xml listet alle Dateien mit Dateityp in diesem Archivformat auf.

In der mimetype-Datei steht der Typ der Datei (siehe Abschnitt Dateiendungen und MIME-Typ). In diesem Beispiel application/vnd.oasis.opendocument.text.

manifest.xml-Datei

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Die manifest.xml hat in diesem Beispiel folgenden Inhalt:

<?xml version="1.0" encoding="UTF-8"?>
<manifest xmlns="urn:oasis:names:tc:opendocument:xmlns:manifest:1.0">
  <file-entry media-type="application/vnd.oasis.opendocument.text" full-path="/"/>
  <file-entry media-type="application/vnd.sun.xml.ui.configuration" full-path="Configurations2/"/>
  <file-entry media-type="image/png" full-path="Pictures/10000000000001E800000118B5A37F3F.png"/>
  <file-entry media-type="" full-path="Pictures/"/>
  <file-entry media-type="text/xml" full-path="content.xml"/>
  <file-entry media-type="text/xml" full-path="styles.xml"/>
  <file-entry media-type="text/xml" full-path="meta.xml"/>
  <file-entry media-type="" full-path="Thumbnails/thumbnail.png"/>
  <file-entry media-type="" full-path="Thumbnails/"/>
  <file-entry media-type="text/xml" full-path="settings.xml"/>
</manifest>

An dem Beispiel der meta.xml Datei kann man sehen, welche Übersichtsinformationen in der OpenDocument-Datei gespeichert werden. Sie folgen teilweise dem Metadaten-Schema Dublin Core (Elemente im Namensraum dc).

<?xml version="1.0" encoding="UTF-8"?>
<office:document-meta
    xmlns:office="urn:oasis:names:tc:opendocument:xmlns:office:1.0"
    xmlns:meta="urn:oasis:names:tc:opendocument:xmlns:meta:1.0"
    xmlns:dc="http://purl.org/dc/elements/1.1/"
    xmlns:xlink="http://www.w3.org/1999/xlink"
>
	<office:meta>
		<meta:generator>OpenOffice.org/1.9.118$Win32 OpenOffice.org_project/680m118$Build-8936</meta:generator>
		<meta:initial-creator>Vorname Nachname</meta:initial-creator>
		<meta:creation-date>2005-09-27T16:53:48</meta:creation-date>
		<dc:creator>Vorname Nachname</dc:creator>
		<dc:date>2005-09-29T18:12:57</dc:date>
		<meta:printed-by>Vorname Nachname</meta:printed-by>
		<meta:print-date>2005-09-29T17:57:42</meta:print-date>
		<dc:language>de-DE</dc:language>
		<meta:editing-cycles>11</meta:editing-cycles>
		<meta:editing-duration>PT6H11M44S</meta:editing-duration>
		<meta:user-defined meta:name="Info 1"/>
		<meta:user-defined meta:name="Info 2"/>
		<meta:user-defined meta:name="Info 3"/>
		<meta:user-defined meta:name="Info 4"/>
		<meta:document-statistic
			meta:table-count="0"
			meta:image-count="4"
			meta:object-count="0"
			meta:page-count="5"
			meta:paragraph-count="92"
			meta:word-count="1460"
			meta:character-count="10405"/>
	</office:meta>
</office:document-meta>

Thumbnails/thumbnail.png-Datei

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Das folgende Bild zeigt die Miniaturansicht der ersten Seite des Beispieldokumentes.

eine kleine Vorschau des Beispieldokuments
Miniaturansicht

Dateiendungen und MIME-Typen

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Folgende Tabelle zeigt einige verwendete Dateiendungen für die unterschiedlichen OpenDocument-Dateien.

OpenDocument-Dateiformat Dateiendung MIME-Typ
Dokumente
Text .odt application/vnd.oasis.opendocument.text
Tabellendokument .ods application/vnd.oasis.opendocument.spreadsheet
Präsentation .odp application/vnd.oasis.opendocument.presentation
Zeichnung .odg application/vnd.oasis.opendocument.graphics
Diagramm .odc application/vnd.oasis.opendocument.chart
Formel .odf application/vnd.oasis.opendocument.formula
Bild .odi application/vnd.oasis.opendocument.image
Globaldokument .odm application/vnd.oasis.opendocument.text-master
Vorlagen
Textvorlage .ott application/vnd.oasis.opendocument.text-template
Tabellenvorlage .ots application/vnd.oasis.opendocument.spreadsheet-template
Präsentationsvorlage .otp application/vnd.oasis.opendocument.presentation-template
Zeichnungsvorlage .otg application/vnd.oasis.opendocument.graphics-template

Weitere Dateiendungen werden in dem OASIS-Standard (Seite 697 f.) aufgelistet.[11]

Generelles Standardisierungsproblem einer Auszeichnungssprache

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OpenDocument als Dokumentenformat, das auf einer Auszeichnungssprache basiert, enthält Metainformationen, die vom darstellenden Programm ausgewertet bzw. interpretiert werden müssen (engl. „Rendering“, siehe analog dazu HTML-Rendering). Dies geschieht in den verschiedenen Programmen auf unterschiedliche Weise. ODF ist ein noch junges Dateiformat und weniger historisch „gewachsen“ als HTML und die darauf basierenden Stylesheets. Außerdem sind Officedateien für ein feststehendes Papierformat und bestimmte Absatz- und Schriftmerkmale geschrieben, während HTML darauf basiert, dass der Benutzer das Ausgabeformat bestimmt (unterschiedliche Bildschirmgrößen und Zeilenumbrüche, Benutzervorgaben z. B. bei der Schriftgröße, auch Linkfarben und Schrifttypen wurden ursprünglich nicht vom Webautor vorgegeben).

Das Layout wird deshalb bei Officeformaten sehr viel komplexer festgelegt als bei Webseiten, sodass beispielsweise ein einzelnes Zeichen am Ende einer Zeile sich auf das Umbruchlayout eines ganzen Dokuments auswirken kann. Es kann zudem Darstellungsprobleme zwischen unterschiedlichen Betriebssystemen oder verschiedenen Druckertreibern geben. Bei der Layoutkompatibilität stehen die Softwareentwickler deshalb noch am Anfang eines länger andauernden Entwicklungsprozesses.

Hinzu kommt, dass der Autor eines Dokuments sich für eine größtmögliche Kompatibilität auf Standards beschränken muss, die alle anzeigenden Programme beherrschen. Beispielsweise werden von LibreOffice Calc nicht alle Funktionen und Formeln unterstützt, die MS Excel hat. Umgekehrt wurde in LibreOffice traditionell mehr Wert auf einheitliche Formatvorlagen gelegt als z. B. in MS Word, wo Dokumente traditionell mehr hart formatiert werden. Autoren, die Dokumente mit hoher Kompatibilität anlegen wollen, müssen deshalb mehrere Anwendungen verwenden, um die Darstellung ihrer Dokumente auf unterschiedlichen Programmen zu überprüfen. Dabei ist es vorteilhaft, die Fähigkeiten und Einschränkungen einzelner Programme zu kennen.

Abgrenzungsproblem zwischen Dokumentenformat und Programmiersprachen

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  • Makro/Skript-Unterstützung: ODF definiert zwar einen XML-Tag[12] für Makros und Skripte, aber weder Programmiersprache, Dokumentenmodell noch Anwendungs-Toolkit. Damit können Makros und Skripte nur eingeschränkt applikationsübergreifend genutzt werden.[13] Diese Einschränkung aufzuheben würde jedoch bedeuten, alle Anwendungen auf eine Programmiersprache, ein Dokumentenmodell und ein Toolkit festzulegen, was nicht Aufgabe eines Dokumentenformats ist.
  • Formeln in Tabellen: Der ODF-Standard legte bis Version 1.1 nicht fest, wie Formeln für Tabellen zu speichern sind. Berechnungen in einer Tabelle funktionieren daher nicht programmübergreifend gleich.[14] In Version 1.2 des Standards wurde OpenFormula als umfassender einheitlicher Standard festgelegt.

Alex Brown, der führend in den ISO-Standardisierungsprozess des konkurrierenden Formats OOXML involviert war, kritisierte, dass es – bedingt durch Fehler in den RELAX-NG-Schemata der verschiedenen Standardversionen – keine Anwendung gibt, die gültige OpenDocument-Dateien erzeugt.[15][16] Die Entwickler widersprechen jedoch dieser Aussage und führen an, dass das getestete ODF 1.0 nicht mit OpenOffice.org 2.4 kompatibel sein kann (denn dieses verwendet ODF 1.1, welches jedoch nicht bei der ISO standardisiert ist); dadurch sei der Testaufbau fehlerhaft.[17]

Open Document Format Alliance

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Seit Anfang März 2006 existiert die Open Document Format Alliance zur Unterstützung des OpenDocument-Formates. Ziel der Allianz ist es, Entscheidern eine Unterstützung und Lobby für ODF zu geben.

Programme mit Unterstützung für OpenDocument

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Integrierte Office-Pakete inklusive eventuell benötigter Plugins

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Programmpakete, die mindestens Textverarbeitung, Tabellenkalkulation und Präsentationssoftware enthalten, sind:

  • Apache OpenOffice: natives Standarddateiformat bei allen Versionen.
  • Calligra Suite, eine Abspaltung von KOffice, nutzt ab der ersten Version 2.4 (2012) OpenDocument als natives Speicherformat.
  • IBM Docs
  • KOffice verwendet ab Version 1.5 vom 11. März 2006 OpenDocument als Standardformat, ab Version 1.4 vom 21. Juni 2005 konnten die Formate bereits optional genutzt werden.
  • LibreOffice: natives Standarddateiformat bei allen Versionen.
  • Microsoft Office: nativ unter Windows ab Version 2007 und Service Pack 2[18]. Microsoft-Office-Versionen für Mac OS X bis 2016 unterstützten OpenDocument nicht[19]; ab Office 2016 für Mac (und iPad und iPhone) wird das Ansehen von OpenDocument-Dateien und das bearbeitbare Umwandeln in das Format „Microsoft OOXML“ durch eine automatisierte Internetanwendung von Microsoft unterstützt[20][21], Office 2024 für macOS unterstützt ODF 1.4 nativ.
    • ältere Microsoft-Office-Versionen mit Hilfe von externen Plugins: Oracle ODF Plug-in for Microsoft Office[22] unterstützt OpenDocument-Import und -Export in Word, Excel und PowerPoint 2000, XP, 2003 und 2007 SP1.
    • ODF-Add-in for Microsoft Word:[23] ein Add-In zum Öffnen, Bearbeiten und Speichern von ODF-Dateien in Word 2007. Bei Word XP und 2003 muss zusätzlich noch das Office Compatibility Pack[24] installiert sein.
  • Mobile Office, OpenDocument-Suite für Symbian OS.
  • OpenOffice.org ab Version 2.0 und alle darauf beruhenden Programme wie StarOffice ab Version 8, Oracle Open Office, NeoOffice ab Version 2.1, Lotus Symphony (von IBM) und die „Productivity Tools“ von IBM Workplace (ab Version 2.5)[25] benutzen OpenDocument als Standardformat. OpenOffice.org ab Version 1.1.5, StarOffice 7 ab Patch 5 und NeoOffice ab Version 1.2 von Februar 2006 beherrschten den Import von OpenDocument – OpenOffice.org und StarOffice benutzen in älteren Versionen ein eng verwandtes, zip-komprimiertes Format (SXW), mit etwas anderen Auszeichnungsspezifikationen

Hinweis: Bei Corel Office und SoftMaker Office beschränkt sich der Umgang mit dem OpenDocument-Format auf die Textverarbeitung

Einzelanwendungen und spezialisierte Systeme im Office-Bereich, soweit sie nicht zu einer der Office-Suiten gehören

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Textverarbeitungs- und Tabellenkalkulationsprogramme

  • AbiWord kann seit Oktober 2005 (Version 2.4.0) OpenDocument lesen und hat ab Version 2.4.2 auch einen Export-Filter für OpenDocument.
  • Corel unterstützt in der Textverarbeitung WordPerfect ab der Version X4 den Import von OpenDocument.
  • Gnumeric, Unterstützung für OpenDocument-Tabellenkalkulation.
  • Google Drive (vormals Writely und Google Docs), kostenlose Online-Textverarbeitung und Tabellenkalkulation
  • Tables, ein Tabellenkalkulationsprogramm für macOS mit Unterstützung für OpenDocument Tabellenkalkulation (ODS)[26]
  • TextMaker ab der Version 2006 (Import, ab Revision 467 zusätzlich Export); Textmaker gehört zu SoftMaker-Office, ist aber die einzige Anwendung, die odt-Dateien verarbeitet
  • WordPad ab Windows 7 (lesen und schreiben)
  • TextEdit (Apple) seit Mac OS X 10.5
  • Zoho Writer, kostenlose Online-Textverarbeitung[27]

Desktop-Publishing

  • PagePlus, ein Desktop-Publishing-Programm, unterstützt den Import von OpenDocument-Text Dateien ab Version X4.
  • Scribus ab Version 1.2.2, veröffentlicht Anfang Juli 2005, Desktop-Publishing-Programm. Scribus importiert OpenDocument-Text und OpenDocument-Zeichnungen.

Groupware für den Unternehmensbereich

  • Lotus Notes ab Version 8 (Mitte 2007), Groupware- und Datenbanksystem mit E-Mail-Anbindung

Literaturverwaltungsprogramme

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„Reader“-Software (können OpenDocument-Dateien lesen und darstellen, aber nicht erstellen und speichern)

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  • Office Reader ist ein Programm zum Lesen von OpenDocument-Dateien auf Symbian Smartphones.[32]
  • OpenDocument Viewer, ein Dateibetrachter für OpenDocument Text, Tabellenkalkulation und Präsentation.[33]

Konvertierungsprogramme, die OpenDocument-Officeformate wandeln

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  • AODC – An OpenDocument Converter, ein freies Konvertierungsprogramm für OpenDocument-Textdateien und -Tabellendokumente. (Das Programm benötigt keine OpenOffice.org oder eine andere Office-Applikation mit OpenDocument-Unterstützung.)[34]
  • LaTeX2html, TeX4ht, Writer2LaTeX[35], Konverter für LaTeX

Weitere Software mit OpenDocument-Funktionen

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  • Beagle 0.2, Desktop-Volltextsuchmaschine des Gnome-Projektes. Indexiert und erlaubt ein Suchen in OpenDocument-Dateien.
  • eZ Publish, ein Enterprise-Content-Management-System mit eingebauten OpenDocument-Import und Export.[36]
  • FreeMind, ein Programm zur Erstellung von Mind-Maps mit Exportfilter für OpenDocument-Text.
  • Für Google Desktop ist ein inoffizielles Plug-In für die OpenDocument-Formate erhältlich.
  • Inkscape, kostenfreies vektorbasiertes Grafik- und Zeichenprogramm, derzeit nur Export von OpenDocument-Grafik.
  • PEAR::OpenDocument, ein PHP Package, um OpenDocument-Dateien zu lesen, zu erschaffen oder zu ändern.[37]
  • PhpMyAdmin, eine freie PHP-Applikation zur Administration von MySQL-Datenbanken, die das Exportieren in das OpenDocument-Format erlaubt.
  • Qt, eine plattformunabhängige Klassenbibliothek zur Programmierung von grafischen Benutzeroberflächen, erlaubt Schreiben von OpenDocument-Textdateien.[38][39]
  • TYPO3, ein Content-Management-System mit Unterstützung für OpenDocument-Text.
  • WebODF, JavaScript-Bibliothek zur Unterstützung der Darstellung von ODF in Web- und mobilen Anwendungen[40]

Einsatz des OpenDocument-Formats bei öffentlichen Stellen

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Misiones ist mit einer Million Einwohnern eine von 23 argentinischen Provinzen. Im September 2007 wurde per Dekret für die gesamte behördliche digitale Kommunikation das Dokumentformat ODF vorgeschrieben.[41]

Im Rahmen des Belgian Government Interoperability Framework (BELGIF) strebt die belgische Regierung den ausschließlichen Einsatz von offenen Formaten und Standards im externen Datenaustausch an.[42]

Für den Austausch von Office-Dokumenten wurde OpenDocument vorgeschlagen,[43] ab September 2007 muss im Rahmen eines Pilotbetriebes jede Bundesbehörde OpenDocument-Formate unterstützen. Falls diese Erprobungsphase positiv abgeschlossen wird, soll ODF ab September 2008 das Standardformat werden.

Allerdings hält sich die belgische Regierung die Möglichkeit einer Erweiterung der Liste der zugelassenen Dateiformate um konkurrierende Standards offen.[44]

In Brasilien wurde ODF durch die nationale Standardisierungs-Organisation ABNT (Associação Brasileira de Normas Técnicas) am 8. April 2008 als nationaler Standard akzeptiert.[45] Da die Behörden angewiesen sind, diesen Standard einzusetzen, ist mit einer erheblichen Verbreitung zu rechnen.

Regierungsstellen müssen ab April 2011 das Open Document Format (ODF) zum Speichern ihrer Dokumente verwenden (Entscheidung des Parlaments vom 29. Januar 2010).[46] Regionale oder kommunale Verwaltungen sind noch nicht dazu verpflichtet, werden aber vermutlich nachziehen.[47]

Diverse Behörden, Gemeinden und Länder setzen Produkte ein, die das ODF-Format unterstützen (zum Beispiel LibreOffice).

Es ist der von der „Koordinierungs- und Beratungsstelle der Bundesregierung für Informationstechnik in der Bundesverwaltung“ (KBSt) empfohlene Standard (SAGA 4.0).[48]

Das Auswärtige Amt stellt allgemein auf Nutzung des ODF-Formats um, auch in sämtlichen 230 deutschen Auslandsvertretungen, was zur Kostenreduzierung beiträgt (die Kosten betragen bereits jetzt nur noch ein Drittel der übrigen Ministerien).[49] In einem Grußwort zum internationalen ODF-Workshop[50] im Oktober 2007 hat der Außenminister festgestellt: „Das Open-Document-Format als völlig offenes und von der ISO standardisiertes Format ist dabei eine hervorragende Basis, um Wissen und Information in einer Zeit der Globalisierung ungehindert austauschen zu können.“

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik setzt mit StarOffice auf allen Computern großflächig den ODF-Standard ein, um plattformübergreifend arbeiten und barrierefreie Dokumente erzeugen zu können.[51]

Die Vermessungs- und Katasterverwaltung Rheinland-Pfalz setzt seit der Migration von Windows NT 4.0 auf Linux als Betriebssystem im Jahr 2006 mit OpenOffice.org auf allen Arbeitsplatzcomputern großflächig den ODF-Standard ein. Gründe sind die höhere Wirtschaftlichkeit, aber auch die Umsetzung interner Richtlinien, die ein plattformübergreifendes Arbeiten mit offenen Standards vorsehen.[52]

Die Bayerische Vermessungsverwaltung kann an allen Dienststellen Dateien im ODF-Format verarbeiten.

Die Stadt Freiburg setzt z. B. OpenOffice.org ein.[53] Die Stadt München hat im Rahmen der Umstellung auf Linux bereits über 13.000 Nutzer auf OpenOffice.org migriert (Stand August 2011).[54] Aus ihrer Sicht wäre ein weiteres Format neben ODF mit erheblichen Mehraufwendungen verbunden.[55] Das Bundesland Schleswig-Holstein plant bis 2026 eine Umstellung der gesamten Verwaltung auf LibreOffice.[56]

Seit September 2007 können zur Kommunikation mit dem Bundesgerichtshof und dem Bundespatentgericht auch Dateien im ODF-Format versandt werden.[57] Auch das Bundesarbeitsgericht[58] und das Bundessozialgericht[59] nehmen seit geraumer Zeit ODF-Dateien an. Gleiches gilt für die Verwaltungsgerichte und die Finanzgerichte im Land Nordrhein-Westfalen,[60] unter anderem das Finanzgericht Düsseldorf.[60] Das gilt bisher nicht für Länder wie Baden-Württemberg, Bayern, Berlin,[61] Brandenburg,[62] Hamburg,[63] Niedersachsen, Rheinland-Pfalz,[64] Sachsen,[65] Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen.

Am 2. Dezember 2008 beschloss der IT-Rat der Bundesregierung, das ODF-Format schrittweise in der Bundesverwaltung einzuführen, um die IT-Sicherheit zu erhöhen und die Interoperabilität zu verbessern.[66] Knappe 2 Jahre später haben nur 2 von 87 angefragten Behörden das Format adaptiert.[67] Das Format wurde auch in der 2022 veröffentlichten "Architekturrichtlinie für die IT des Bundes" des Bundesinnenministeriums als Zielformat für Dokumente ausgewiesen.[68]

England (Vereinigtes Königreich)

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Am 1. November 2005 veröffentlichte die BECTA (British Educational Communications and Technology Agency) eine technische Spezifikation, in der neben einigen anderen Dateiformaten die Verwendung von OpenDocument für Office-Dateien empfohlen wird.[69] 2014 wurden ODF (und PDF) Regierungsstandards. Sämtliche Regierungsdokumente dürfen nur noch diese offenen Formate verwenden.[70]

Das finnische Justizministerium hat entschieden, ab 2007 vorrangig OpenOffice.org und das OpenDocument-Format einzusetzen.[71] Die Entscheidung fiel nach einer Tiefenprüfung der Einsatzmöglichkeiten von ODF. Andere Ministerien werden eventuell folgen.

Ein am 10. April 2006 veröffentlichter Bericht, der von der französischen Regierung in Auftrag gegeben wurde, schlägt vor, ODF auf europäischer Ebene als Dokumentaustauschformat zu verwenden. Darüber hinaus regt er eine gesetzliche Regelung an, die die französische Verwaltung zur Verwendung von OpenDocument verpflichten soll.[72]

Sowohl das französische Innenministerium (auf mehr als 40.000 Computern) als auch die französische Gendarmerie (mit 80.000 Computern) setzen das ODF-Format ein.[73]

Südtirol begann im Juni 2013 mit dem Umstieg auf LibreOffice und parallel mit dem Umstieg auf das OpenDocument-Format. Bis zu 600.000 Euro Lizenzkosten will Südtirol an 7.000 Arbeitsplätzen in der Landesverwaltung innerhalb von drei Jahren einsparen, mehrere tausend Arbeitsplätze in den Gemeinden und im Gesundheitsbereich kommen hinzu. Neben dem Einsparpotenzial wird auch die Flexibilität freier Software geschätzt. OpenDocument ist nur der Anfang, weitere freie Software soll folgen.[74]

Das italienische Verteidigungsministerium hat beschlossen, ab Oktober 2014 alle 150.000 Computerarbeitsplätze mit LibreOffice auszustatten; damit einher geht die Festlegung auf das ODF-Format.[75][76]

Als Teil des eCroatia 2007-Programms hat Kroatien die Vorgabe gemacht, für den elektronischen Dokumentenaustausch durch öffentliche Stellen zukünftig nur ODF und PDF zuzulassen. Die Regierung kündigte auch an, ODF als nationalen Standard zu bestimmen.[77]

Am 29. Juni 2007 hat die japanische Regierung einen neuen Standard für E-Government-Anwendungen veröffentlicht, der der Implementierung von Produkten Vorrang einräumt, die offene Standards verwenden.[78][79]

Seit April 2008 ist der Einsatz von ODF für alle Behörden zwingend vorgeschrieben.[80]

Massachusetts (USA)

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Gemäß dem Enterprise Technical Reference Model (ETRM)[81] des Commonwealth of Massachusetts müssen alle offiziellen Akten des US-Bundesstaats in einem offenen Dateiformat verfasst und gespeichert werden. Massachusetts definiert offene Dateiformate als Formate, die auf einem offenen Standard basieren, gemeinschaftlich entwickelt wurden, von einer Normungsorganisation verwaltet werden, vollständig dokumentiert und öffentlich einsehbar sind (Seite 16).[81]

ETRM 3.5 erlaubt folgende Dateiformate: OpenDocument, Plain Text, HTML und PDF, wobei ab 2007 alle Office-Dateien standardmäßig im OpenDocument-Format gespeichert werden müssen (Seite 18ff).[81] Der genaue Termin der Umstellung wurde aber noch nicht festgelegt.[82]

In einem Interview meinte der damalige Staatssekretär Thomas Trimarco allerdings, dass auch Office Open XML den Vorgaben entsprechen und somit zum Einsatz gelangen könnte.[83]

Inzwischen erlaubt ETRM 4.0 auch den Office Open XML-Standard.[84]

Die NATO hat das Open Document Format (ODF) in ihre Liste vorgeschriebener Standards zur Schaffung von Interoperabilität aufgenommen.[85]

Seit 2009 ist ODF für alle Regierungsorganisationen verbindlicher Standard: für das Lesen und Schreiben sowie für die Veröffentlichung und den Austausch jeglicher digitalen Information. Allerdings kann die jeweilige Behörde vor der Anschaffung von Software begründen, weshalb in einem konkreten Fall nicht Open-Source Software (bzw. Software, die ODF unterstützt) zum Einsatz kommt.[86][87]

Im Dezember 2007 entschied das norwegische Ministerium für Regierungsadministration und Reform (Fornyings- og administrasjonsdepartementet), dass ab 2009 bei allen staatlichen Behörden ODF (ISO/IEC 26300) eingesetzt werden muss, wenn das Aussehen der veröffentlichten Dokumente nach dem Herunterladen noch verändert werden darf. In anderen Fällen, wie beispielsweise bei Formularen, kann auch PDF eingesetzt werden.[88]

Ab 2010 ist für den Austausch zwischen Behörden und Verbrauchern bei E-Mail-Anhängen das Format ODF (wahlweise PDF) vorgeschrieben.[89]

Die Stadt Wien nimmt das ODF-Format entgegen.[90] Das Bundesministerium für Justiz hat angekündigt, alle Arbeitsplatz-PCs in den Gerichten mit OpenOffice.org auszustatten. Damit wird es Gerichten möglich sein, ODF-Dateien zu akzeptieren. Ab Februar 2008 nimmt die Stadt Linz das ODF-Format entgegen und bietet alle Online-Formulare zusätzlich in diesem Format an.[91]

Nach einer Verordnung des Ministerrats vom 11. Oktober 2005 erfüllt das ODF-Format in der Spezifikation 1.0 für Text und Grafik neben TXT, RTF, DOC und PDF die Mindestanforderungen von Kommunikationssystemen im behördlichen Einsatz.[92]

2011 wurde ein Gesetz verabschiedet, das die Verwendung offener Datenformate in Behörden zwingend vorschreibt. Eventuelle Ausnahmen müssen dem Präsidenten des portugiesischen Ministerrates gemeldet sowie deren Status periodisch überprüft werden.[93] 2012 wurde des Weiteren ODF als einziges editierbares Datenformat in Behörden festgeschrieben.[94]

Schweden hat im August 2008 ODF 1.0 als nationalen Standard angenommen.[95]

Am 23. Oktober 2007 hat die zuständige Verwaltung der südafrikanischen Regierung (Department of Public Service and Administration of the South African government) einen Bericht zu Standards der Interoperabilität (report on interoperability standards)[96] in Informationssystemen der Regierung veröffentlicht. Es spezifiziert ODF als den Standard für noch zu bearbeitende Office-Dokumente („working office document formats“) (with UTF-8/ASCII text and comma-separated values data as the only alternatives).[97]

Seit April 2008 ist ODF ein nationaler Standard, also nicht mehr nur der in Behörden und Regierungsorganisationen eingesetzte Standard. Ab September 2008 werden alle Regierungsorganisationen in der Lage sein, ODF zu lesen und zu schreiben, ab 2009 wird ODF dort verbindlicher Standard.[98]

Die zuständige staatliche Stelle empfiehlt seit Juni 2008 den Einsatz von ODF für alle noch zu bearbeitenden Dokumente.[99]

Commons: OpenDocument – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. netzwelt.de
  2. iso.org
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