Operation Massaker
Operación Masacre (spanisch für "Operation Massaker") ist ein literarisches Werk, das dem investigativen Journalismus zugerechnet wird. Es wurde 1957 vom argentinischen Journalisten und Autor Rodolfo Walsh geschrieben. Das Buch erschien neun Jahre bevor Truman Capote Kaltblütig veröffentlichte, das Buch, das als erstes Werk der nicht-fiktionalen Literatur gilt.[1]
Zusammenfassung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Bericht beschreibt das Massaker in der argentinischen Stadt José León Suárez, welches 1956 während der Jagd auf peronistische Studenten verübt wurde. Zu den Gejagten gehörte auch der Anführer der Oppositionsgruppe Juan José Valle. Diese Ereignisse fanden als Ergebnis eines Putsches von 1955 statt, bekannt als Revolución Libertadora. Während dieses Putsches wurde Präsident Juan Perón abgesetzt und General Pedro Eugenio Aramburu ergriff die Macht.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Walsh erhielt einen Hinweis über die bevorstehende Operation im Dezember 1956, als er in einem Café Schach spielte.[2] Operación Masacre wurde zwischen Mai und Juli 1957 im Journal Mayoría als Artikelserie veröffentlicht. Die Veröffentlichung erfolgte anonym.[3] Diese Artikel wurden später umgeschrieben und in einem Buch mit dem Titel Operación Masacre zusammengefasst.
Kritik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literaturkritiker Ángel Rama beschrieb das Buch als „Polizeigeschichte für die Armen“. Der Roman beschreibt Gewalttaten, die nicht unerwartet, sondern auch unbestraft sind.[4] Daniel Link befand, dass das Buch literarische Genres überschreite und missachtete und als Vorläufer des neuen Genres des nicht-fiktionalen Romans gesehen werden müsse.[5]
Weiteres
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Pedro Eugenio Aramburu, einer der Verantwortlichen für das Massaker, wurde 1970 durch die peronistischen Montoneros ermordet.
Verfilmung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Operación Masacre wurde 1973 in Argentinien verfilmt. Jorge Cedrón schrieb das Drehbuch und führte Regie. In den Hauptrollen agierten Norma Aleandro, Carlos Carella, Víctor Laplace, Ana María Picchio und Julio Troxler.[6]
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ben Bollig: Violence without Reason: On Argentine Short Stories. In: Journal of Iberian & Latin American Studies. Band 12, Nr. 1. Taylor & Francis, April 2006, S. 79–90, doi:10.1080/14701840600704565 (ebscohost.com [abgerufen am 23. Mai 2008] EBSCO Abonnement für den Online-Zugriff erforderlich.).
- David William Foster: Latin American Documentary Narrative. In: PMLA. Band 99, Nr. 1, Januar 1984, S. 41–55, doi:10.2307/462034, JSTOR:462034 (JSTOR Abonnement für den Online-Zugriff erforderlich.).
- Daniel Link: Rethinking Past Present. In: Review: Literature and Arts of the Americas. Band 40, Nr. 2. Routledge, 2007, S. 218–230, doi:10.1080/08905760701627711.
- Michael McCaughan: True Crimes: Rodolfo Walsh, the Life and Times of a Radical Intellectual. Latin American Bureau, London 2002, ISBN 1-899365-43-5.
- Angel Rama: Literatura y clase social. Folios Ediciones, Mexiko-Stadt 1983, ISBN 968-478-035-4.
- Silvio Waisbord: Watchdog Journalism in South America: News, Accountability, and Democracy. Columbia University Press, New York 2000, ISBN 0-231-11975-5 (google.com).