Oray
Film | |
Titel | Oray |
---|---|
Produktionsland | Deutschland |
Originalsprache | Deutsch, Türkisch, Romanes |
Erscheinungsjahr | 2019 |
Länge | 102 Minuten |
Altersfreigabe | |
Stab | |
Regie | Mehmet Akif Büyükatalay |
Drehbuch | Mehmet Akif Büyükatalay |
Produktion | |
Kamera | Christian Kochmann |
Schnitt | Denys Darahan |
Besetzung | |
|
Oray ist ein deutscher Spielfilm von Mehmet Akif Büyükatalay. Er feierte seine Weltpremiere am 11. Februar 2019 auf der 69. Berlinale in der Sektion Perspektive Deutsches Kino[2] und wurde dort mit dem Preis für den besten Erstlingsfilm prämiert.
Handlung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Oray, ein junger Muslim türkischer Abstammung, lebt mit seiner Ehefrau Burcu in Hagen. In einem Streit spricht er die islamische Scheidungsformel Talāq aus. Der Imam seiner Heimatgemeinde klärt ihn über die Konsequenzen auf: Oray muss sich für drei Monate von Burcu trennen.
Er nutzt die Zwangspause für einen Neuanfang und zieht nach Köln. Hier findet er einen Job auf einem Trödelmarkt und eine neue Gemeinde, die vom jungen Imam Bilal geleitet wird. Bald fängt er an zu predigen und ist beliebt bei allen, was bei Bilal Neid auslöst. Er missioniert den Jungen Ebu Bekir für den Islam.[3] Als Burcu Oray überraschend besucht, merken sie, dass die Pause ihnen gut getan hat. Sie lieben sich nach wie vor. Deshalb fragt er Bilal um Rat. Doch dieser vertritt eine strengere Auslegung des islamischen Rechts, nämlich, dass das Aussprechen von Talāq nicht Pause, sondern endgültige Scheidung bedeutet.
Oray verdrängt Bilals Fatwa und ist hin- und hergerissen zwischen seinem Glauben an die Liebe und seiner Liebe zum Glauben. Die Anspannung zwischen Bilal und Oray endet in einem heftigen Streit, woraufhin er die Gemeinde verlässt. Als auch Burcu nach Hagen zurückkehrt, vereinsamt er. Oray muss eine Entscheidung treffen.
Hintergrund
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Oray wurde produziert von filmfaust filmproduktion in Ko-Produktion mit ZDF/Das Kleine Fernsehspiel und Kunsthochschule für Medien Köln. Gefördert wurde Oray von der Film- und Medienstiftung NRW.
Der Film entstand als Abschlussarbeit an der Kunsthochschule für Medien Köln.
Kritik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]„Der Film konzentriert sich ganz auf diese Figur, und es ist nicht zuletzt der Spielkunst Zejhun Demirovs zu verdanken, dass wir uns auf ein ganz anderes Bild der islamischen Gemeinschaft einlassen können. Er lädt uns ein, das normale Leben eines in Deutschland lebenden Muslims, die Bedeutung der Religion in seinem Alltag zu erleben.“
- Jurybegründung FIRST STEPS Award[4]
„ein besonders abgründiger und ernstzunehmender Beitrag …“
- Spiegel Online[5]
„Dank seiner sensiblen Kamera und der pointierten Dialoge, die niemals hölzern, sondern stets durch und durch lebensecht wirken, ist Oray ein beachtliches Debüt geworden, das neue Blickwinkel und Einsichten ermöglicht ins Lebenswelten, die man sonst nur klischeehaft verzerrt auf der Leinwand oder im Fernsehen sieht. Ein Glücksfall wie gesagt.“
- Kino-Zeit[6]
„Ein sehenswerter, dichter, durch und durch glaubwürdiger Film, der aller Dramatik zum Trotz einen fast schon dokumentarischen Blick auf die Lebenswelt muslimischer junger Männer in Deutschland fernab jeder Klischeehaftigkeit wirft.“
- Deutsche Film- und Medienbewertung[7]
„Employing an excellent mix of young talent and non-professionals, and approaching the characters and their relationships in a naturalistic manner, Büyükatalay weaves the story with a precision rarely seen in first-time filmmakers...“
- Cineuropa[8]
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2018 FIRST STEPS Award: Zejhun Demirov (Götz-George-Nachwuchspreis)
- 2018 Nominierung FIRST STEPS Award: Mehmet Akif Büyükatalay (Regie)[9]
- 2019 Prädikat „besonders wertvoll“ Deutsche Film- und Medienbewertung Wiesbaden FBW[10]
- 2019 Berlinale 2019 – GWFF Preis Bester Erstlingsfilm für Oray
- 2019 Festival del Cinema Europeo, Italien – Golden Olive Tree “Cristina Soldano Award for Best Film” für Oray
- 2019 Crossing Europe Filmfestival Linz, Österreich – Special Mention für Oray
- 2019 Construir Cine Film Festival, Argentinien – Special Mention für Oray
- 2019 Filmplus Festival 2019, Deutschland – Schnitt Preis für Oray
- 2019 CINEDAYS Festival of European Film, Mazedonien – Best Director für Oray
- 2019 CINEDAYS Festival of European Film, Mazedonien – Special Mention für Oray
- 2019 Augenblick Filmfestival, Frankreich – Main Jury Award für Oray
- 2020 Festival Premiers Plans d’Angers – Main Jury Award für Oray
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Oray in der ZDF-Mediathek, abrufbar bis 2. März 2025
- Profil bei berlinale.de
- Oray bei IMDb
- Oray bei crew united
- Oray bei filmportal.de
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Freigabebescheinigung für Oray. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (PDF; März 2020; Prüfnummer: 197 876 V).
- ↑ Pressemitteilung Perspektive Deutsches Kino 69. Berlinale: „Easy Love Is No Easy Love“ – Perspektive Deutsches Kino 2019 eröffnet mit easy love von Tamer Jandali. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 10. Januar 2019; abgerufen am 28. Januar 2019. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ [1]
- ↑ FIRST STEPS Awards 2018: FIRST STEPS. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 25. September 2018; abgerufen am 30. Januar 2019. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Carolin Weidner: Deutsches Nachwuchskino auf der Berlinale: Die Partyspreu trennt sich vom Büroweizen. In: Spiegel Online. 7. Februar 2019 (spiegel.de [abgerufen am 21. Februar 2019]).
- ↑ Oray (2019) | Film, Trailer, Kritik. Abgerufen am 21. Februar 2019.
- ↑ Oray. Abgerufen am 3. März 2019.
- ↑ Review: Oray. Abgerufen am 21. Februar 2019 (englisch).
- ↑ Filme Details: FIRST STEPS. Abgerufen am 28. Januar 2019.
- ↑ Oray. Abgerufen am 6. Februar 2019.