Orazio Gaigher
Orazio Gaigher, auch Horazio, Horatius, (geboren 20. April 1870 in Levico, Österreich-Ungarn; gestorben 17. Mai 1938 in Meran, Italien) war ein österreichisch-italienischer Maler.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Orazio Gaigher studierte Medizin in Innsbruck und arbeitete nach der Promotion als praktischer Arzt in Salzburg. Der Maler Hubert von Herkomer war sein Patient und beeinflusste ihn, 1901 den Arztberuf aufzugeben und seinem bis dahin autodidaktisch erprobten Talent als Maler bei ihm in London nachzugehen. Mit Herkomer machte er auch eine Spanienreise und war von Diego Velázquez beeindruckt. In Paris wurde er von Jules-Joseph Lefebvre, Tony Robert-Fleury und Eugène Carrière unterrichtet, und er freundete sich dort mit dem Trientiner Romualdo Prati an. 1907 hielt er sich in Rom auf. Er wohnte und arbeitete nun sommers in Madonna di Campiglio und winters in Meran, wo er das Kunstleben förderte und zum Vorstand des örtlichen Künstlerbundes aufrückte.[1] 1915 bekam er auf der Weltausstellung San Francisco eine Goldmedaille für Porträts der Päpste Pius X. und Benedikt XV. 1928 bis 1930 hielt er sich in Patagonien auf. Neben Porträts, Genrebildern, Altarbildern und Südtiroler Landschaften zeichnete und radierte er und fertigte Exlibris. Auch an den faschistischen Kunstbiennalen nahm er mehrfach teil.[2]
Illustrationen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Attilio Catterina: Die Bruchoperation nach Bassini. Mit 16 (15 farb.) Tafeln nach Bildern von Horatius Gaigher. Urban & Schwarzenberg, Berlin 1933.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Dankmar Trier: Gaigher, Orazio. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 47, Saur, München u. a. 2005, ISBN 3-598-22787-6, S. 276 f.
- Heinrich Hammer: Gaigher, Horazio. In: Ulrich Thieme (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 13: Gaab–Gibus. E. A. Seemann, Leipzig 1920, S. 73 (Textarchiv – Internet Archive).
- Fiorenzo Degasperi (Hrsg.): Orazio Gaigher: 1870–1938. Ausstellungskatalog. Trient: Il Castello, 1996.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Alpenzeitung, Ausgabe vom 21. Februar 1929, S. 3
- ↑ Carl Kraus, Hannes Obermair (Hrsg.): Mythen der Diktaturen. Kunst in Faschismus und Nationalsozialismus – Miti delle dittature. Arte nel fascismo e nazionalsocialismo. Südtiroler Landesmuseum für Kultur- und Landesgeschichte Schloss Tirol, Dorf Tirol 2019, ISBN 978-88-95523-16-3, S. 45–47.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Personendaten | |
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NAME | Gaigher, Orazio |
ALTERNATIVNAMEN | Gaigher, Orazio Antonio; Gaigher, Horazio |
KURZBESCHREIBUNG | österreichisch-italienischer Maler |
GEBURTSDATUM | 20. April 1870 |
GEBURTSORT | Levico Terme |
STERBEDATUM | 17. Mai 1938 |
STERBEORT | Meran |