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Oskar Beyer (Schriftsteller)

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Oskar Beyer (* 26. Juni 1890 in Dresden; † 1. Juli 1964 in Darmstadt) war ein deutscher Kunstschriftsteller sowie im Bereich „Christliche Archäologie, Kunst der allgemeinen Religionsgeschichte“ tätig.[1]

Der aus Dresden stammende Beyer studierte an der Philosophischen Fakultät der Universität Leipzig. Hier wurde er am 9. Mai 1919 mit der Arbeit “Böhme und Schopenhauer. Ein Beitrag zur psychologischen Entstehung und Struktur ihrer Systeme” bei Eduard Spranger und Johannes Volkelt promoviert.[2] Nach dem Militärdienst und der Gefangenschaft im Ersten Weltkrieg lebte er ab 1919 in Berlin und heiratete dort Margarete Löwenfeld (1893–1945), die im KZ Auschwitz-Birkenau „als evangelische ‚Volljüdin‘“[3] ums Leben gebracht wurde. Mit ihren drei Kindern Ralph Alexander (1921–2008), Frank-Michael (1928–2008) und Renate-Anita (verh. Henry) lebten sie 1927 bis 1931 in Dresden, wo Beyer u. a. als ein Gründungsmitglied und Geschäftsführer des Kunst-Dienstes e.V. tätig war. Er schied jedoch auf Grund persönlich-inhaltlicher und politischer Spannungen aus, um auf dem Darß u. a. mit dem Kunstmaler Bernhard Hopp und seiner Familie in einer Lebens- und Werkgemeinschaft zu arbeiten.[4] Die Familie emigrierte am 1. Juli 1933 nach Kreta, kehrte jedoch in den Jahren ab 1935 bis Ostern 1937 über die Schweiz und Liechtenstein mit den beiden jüngeren Kindern nach Deutschland zurück. Dort lebte die Familie in einer nach den Nürnberger Gesetzen von 1935 so bezeichneten „priviligierten Ehe“ in Berlin-Spandau, Potsdam-Babelsberg und Rehbrücke. Die Nichtbenutzung des vorgeschriebenen Vornamens „Sahra“ führt 1944 zur Inhaftierung von Margarete und schließlich ins KZ. Ein Stolperstein erinnert in Nuthetal an ihr Schicksal.

Nach dem Krieg gelang ein gewisser Neuanfang für Oskar Beyer – wohl mit Hilfe von Gotthold Schneider vom ehemaligen Kunst-Dienst und von Otto Bartning, dem Kirchenbauarchitekten.

Eine zweite Ehe ging Beyer mit Annemarie Grunwald ab 1949 ein. Zahlreiche neue Publikationen knüpften an seine früheren Themen hauptsächlich von Kunst mit religiöser Thematik an. Auch zu seinem Freund, dem Kunstmaler und Kirchenbaumeister Bernhard Hopp, kamen wieder eine regelmäßige Korrespondenz und gelegentliche Besuche zustande.[5]

  • Uwe Gleßmer, Emmerich Jäger, Manuel Hopp: Zur Biografie des Kirchenbaumeisters Bernhard Hopp (1893-1962): Ein Leben als Hamburger Künstler und Architekt Teil 1: Die Zeit bis zum Zweiten Weltkrieg. (= Beitrag zum Hopp-und-Jäger-Projekt Nr. 5). Books on Demand, Norderstedt 2016, ISBN 978-3-7386-1201-1.
  • Uwe Gleßmer: Der Nachlass der Kunsthistorikerin Dr. Gisela Hopp und das Bild ‚Mühlenbarbeck‘ von Heinrich Stegemann: das Geburtshaus von J.H. Fehrs und die ‚frühe Fehrs-Propaganda‘. (= Beitrag zum Hopp-und-Jäger-Projekt Nr. 7). Books on Demand, Norderstedt 2017, ISBN 978-3-7431-0425-9.
  • Dieter Kusske: Zwischen Kunst, Kult und Kollaboration. Der deutsche kirchennahe „Kunst-Dienst“ 1928 bis 1945 im Kontext. Diss. Phil. Universität Bremen, Bremen 2013, S. 344 ff, online. urn:nbn:de:gbv:46-00103288-10
  • Hans Prolingheuer: Hitlers fromme Bilderstürmer. Kirche und Kunst unterm Hakenkreuz. Dittrich Verlag, Köln 2001, ISBN 978-3-920862-33-0

Einzelnachweise

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  1. Ein ausführliche biografische Darstellung zu Beyer ist Teil im Anhang von Kusske (2013) eDiss S. 344ff.
  2. Kusske (2013) Diss. S. 344.
  3. Prolingheuer (2001) S. 109 und zum auf den 12. April 1945 amtlich festgesetzten Todesdatum siehe S. 244 mit Anm. 298 (S. 344).
  4. Kusske (2013) Diss. S. 209 über das „religiöse Kunstproblem“, sowie Gleßmer/Jäger/Hopp (2016) S. 79ff.
  5. Siehe dazu die von Ralf Beyer nach dem Tod des Vaters 1964 zugänglich gemachte Entwurfsfassung für eine Publikation „Bernhard Hopp (1893-1962)“ (o. J. 1962?) u. a. im StAHH. Darin u. a. Briefausschnitte von Hopp an Beyer; umgekehrt finden sich Briefe von Beyer an Hopp in dessen Korrespondenz-Nachlass, der sich im Hamburgischen Architekturarchiv befindet (dazu Gleßmer (2017) S. 184).