Ossi Huber
Oskar „Ossi“ Huber (* 31. Juli 1954 in Feldkirchen in Kärnten) ist ein österreichischer Singer/Songwriter, Musiker und Autor.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ossi Huber besuchte das Bundeskonvikt in Lienz, wo er auch seine erste Band Universe gründete, die vor allem die angesagten Klassiker der 1960er Jahre spielte. Er verließ das Internat 1971, nachdem seine Mutter gestorben war und er sich um den verwitweten Vater kümmerte.[1]
1983 gründete Huber zusammen mit Reinhold Habernig die Bluesbreakers. Die Band unternahm zahlreiche Konzertreisen in das Ausland, zum Beispiel Türkei 1986 (Bursa), China 1989 (jeweils zwei Konzerte in Peking, Tianjin und Guilin) und 1996 (Haikou – Insel Hainan, Hongkong), Marokko 1994 gemeinsam mit Andy Lee Lang und Big Jay McNeely (Marrakesch, Fès, Rabat, Meknes und Casablanca), USA 1999 (Memphis, Natchez und New Orleans), Spanien (Tarragona) und Slowakei (Bratislava).[1]
Mit dem Titel Yellow Moon (1990) rangierten die Bluesbreakers in den österreichischen Musikcharts auf Platz Nummer 15, in der Austroparade von Ö3 auf Platz 1, mit dem dazugehörigen Album Bad News, das im gleichen Jahr erschien, auf Platz 30.[2]
1992 gründete er die Sixties-Coverband The Gang. Die Band war unter anderem in Brüssel, Sestriere und Vail (Colorado-USA) für die grenzüberschreitende Kärntner Olympiabewerbung „senza confini“ (mit Slowenien und Venetien) unterwegs.
1995 erfolgte die Gründung der Gruppe Sterz, in welcher Ossi Huber unter anderem mit Dieter Themel, Jörg Frießnegg und Claudio Ghidini spielte. Musikalisch handelte es sich um einen Crossover aus Volksmusik, Kärntnerlied, Rock und Blues, die unter Neue Volksmusik subsumiert wird. Die Band spielte auch in Mpumalanga in Südafrika und veröffentlichte das Livealbum Mpumalanga – Live in Südafrika. Insgesamt wurden drei CDs veröffentlicht, neben dem Livealbum Höh (1996) und Es is wia ’s is (1998). Huber arrangierte gemeinsam mit Jörg Frießnegg eine moderne Version des bekannten Kärntnerliedes Is schon still uman See (Glawischnig/Mittergradnegger 1956)[3] und trat damit bei einem Wettbewerb um neue Volksmusik an. Dem Sieg beim dortigen Wettbewerb folgte in Kärnten eine Grundsatzdiskussion über moderne Arrangements von ursprünglichen Chorliedern.[4]
2002 gründete er mit Klaus Tschaitschmann das Dialekt-Projekt Huaba. Zunächst erschienen zwei Kochbücher inklusive CD mit Musik, Texten und Rezepten mit Illustrationen von Wilfried Steurer. Die beiden Bände Karntna Kuchlklong und Karntna Kuchlklong 2 wurden 2008 neu aufgelegt. Der Dialektausdruck (im Speziellen der Gurktaler-, später auch der Südkärntner Dialekt), trat immer mehr in den Vordergrund und spätestens seit Erscheinen des Gedichtbandes Zuggarpliapleaggarzle wird Ossi Huber immer öfter mit der Dialektlegende Willi Rudnigger verglichen. 2003 stieg er bei den Bluesbreakers aus.[1]
2003 erschien die erste Huaba-CD Kärntner Schmäh, 2005 folgte die zweite A G’lachta und 2010 die dritte Tiaf drin. 2011 brachte das Duo ein viertes Album namens Südsaitig heraus. Im darin enthaltenen Lied Wir san alle nur Menschen werden Minderheitenprobleme und die „Ortstafelfrage“ angesprochen. Der Song kletterte in der heimischen Kärntner Hitparade wie zuvor schon De Feiawehr, I geh zum See, Der Riese und Topfnstrudl auf Platz 1.
Im März 2010 gründete Ossi Huber die Nu-Folk-Formation Humus. Die erste CD erschien bereits im Oktober 2010 (Es is kälter wurd'n). Nur 5 Minuten folgte im März 2012. Die Band war vor allem auf Radio Tirol sehr beliebt und erhielt dort viel Airplay.[5] Im August 2013 spielte Humus mit der britischen Pop/Rock Band Smokie ein gemeinsames Konzert in München. Im Frühjahr 2014 erschien das dritte Album Hinhör’n, das Platz 39 der österreichischen Charts erreichte.[2] Erfolgreich war auch sein Lied A stille Kraft, das bei den Jahrescharts von Radio Kärnten auf Platz 1 landete. Unmittelbar nach dem Erscheinen der vierten CD mit dem Titel Es is wie’s is trennten sich Ossi Huber und der international bekannte Drummer Peter Gröning von der Band. Grund waren nicht mehr auszuräumende Unstimmigkeiten und gegenseitig unterschiedliche musikalische Auffassungen mit den beiden anderen Bandmitgliedern.[6]
2011 hatte Huber einen Herzinfarkt beim Einsingen des Liedes Nur fünf Minuten, der seine berufliche Karriere neben der Musik beendete und auch seine musikalische Karriere zunächst zum Erliegen brachte.[7] Im April 2012 war Hubers nächstes Buch, eine Autobiografie mit spirituellem Hintergrund unter dem Titel (M)ein Weg zum inneren Frieden… erschienen, das auf seinen Erfahrungen vor und nach dem Infarkt beruhte.[1][8]
Im Jänner 2016 startete Huber mit der neuen, nach ihm benannten Ossi Huber&Band. Neben Huber und Gröning sind auch noch Humus-Gründungsmitglied und Namensfinder Dragan Janjuz und der Gitarrist und Amadeus-Preisträger Didi Baumgartner (ehemals Peter Cornelius, aktuell Alkbottle) in der Band. Im Herbst 2016 erschien das erste Album der Band. ("wieder do"). 2017 folgte das 2. Album "Gschichtnerzähler", 2019 das 3. Album "Auszeit. Das vierte Album "Jed`n Tag in Spiagl schaun" folgte schließlich 2021.
Werke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Zuggarpliapleaggarzle: Gschichtln und Gedichtln. Kärntner Druck- und Verlags-Gesellschaft, Klagenfurt 2004, ISBN 3-85391-228-1.
- mit Rita Graf (Hrsg.): Bewegungsreise ins Abenteuerland. inkl. Hörspiel-CD mit Musik. Amt der Kärntner Landesregierung 2006, ISBN 3-85391-258-3.
- Hundekot & Mangoeis. Neckenmarkt, Wien, München: Novum-Verlag 2008. ISBN 978-3-85022-180-1.
- mit Wilfried Steuer: Karntna Kuchlklong. Teil: 1. Heyn Verlag, Klagenfurt 2008, ISBN 978-3-7084-0330-4.
- mit Wilfried Steuer: Karntna Kuchlklong. Teil: 2. Heyn Verlag, Klagenfurt 2008, ISBN 978-3-7084-0331-1.
- (M)ein Weg zum inneren Frieden. Memoiren-Verlag, Glödnitz 2012, ISBN 978-3-902757-48-7.
Diskografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Chartplatzierungen Erklärung der Daten | ||||||||||||||||||||||||
Alben[9] | ||||||||||||||||||||||||
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Singles[9] | ||||||||||||||||||||||||
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Mit den Bluesbreakers
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1984: Steppin’ Out (Groove Records)
- 1987: Hot Stuff (Extraplatte)
- 1989: China Tour 1989 (Ton Art)
- 1990: News (Ton Art)
- 1992: Boom Boom (Ton Art)
- 1994: C’mon (Extraplatte)
- 1998: America (Extraplatte)
Mit The Gang
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1993: Sixties Rock Revue 1
- 1995: Sixties Rock Revue 2
- 2003: Sixties Rock Revue 3 teilweise
Mit Sterz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1996: Höh
- 1998: Es is wia’s is
- 2001: Mpumalanga – Live in Südafrika
Mit Huaba
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2002: Karntna Kuchlklong (Kochbuch/CD)
- 2003: Karntna Kuchlklong 2 (Kochbuch/CD)
- 2004: Kärntner Schmäh
- 2005: A G’lachta
- 2010: Tiaf drin
- 2011: Südsaitig
Mit Humus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2010: Es is kälter wurd’n
- 2012: Nur 5 Minuten
- 2014: Hinhör’n
- 2015: Es is wie’s is
Mit ossi huber&band
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2016: wieder do
- 2017: Gschichtnerzähler
- 2019: Auszeit (EP)
- 2021: "Jed`n Tag in Spiagl schaun"
Projekte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2000: Senza confini (Single)
- 2001: Anti Drogen Lied (Single)
- 2003: Kinderolympiade (Single)
- 2003: Hopsi Hopper (Album, Kinderlieder)
- 2006: Pass auf, dass nix passiert CD (Sicherheit für Kinder) (Album)
- 2010: Longher Boys (Album)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Offizielle Website
- Literatur von und über Ossi Huber im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Ossi Huber bei Discogs
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d Ossi Huber: Ein Leben mit Sterz und Humus. Kleine Zeitung, 13. Juli 2013, abgerufen am 25. Februar 2016.
- ↑ a b Chartquellen:* Chartverfolgung Humus: AT, Chartverfolgung Bluesbreakers: AT
- ↑ St. Veit/Glan: Eine musikalische Ehre für Gerhard Glawischnig - kleinezeitung.at. In: kleinezeitung.at. Abgerufen am 29. Oktober 2021.
- ↑ Themel, Dieter. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Abgerufen am 25. Februar 2016.
- ↑ Ossi Huber Gast in der „Nahaufnahme“. Radio Tirol, 22. Oktober 2014, abgerufen am 25. Februar 2016.
- ↑ Jubel, Trubel, Dichterfreuden. In: Kleine Zeitung. 6. Januar 2016, S. 53 (ossihuber.at).
- ↑ „Es ist so perfekt, wie es ist“. MeinBezirk.at, 16. August 2014, abgerufen am 26. Februar 2016.
- ↑ Carolin Weberhofer: Der Tod kann warten. In: Das Kärnten. 2012, S. 96–97 (ossihuber.at PDF).
- ↑ a b Chartquellen: AT1 AT2
Personendaten | |
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NAME | Huber, Ossi |
ALTERNATIVNAMEN | Huber, Oskar |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Singer/Songwriter, Musiker und Autor |
GEBURTSDATUM | 31. Juli 1954 |
GEBURTSORT | Feldkirchen in Kärnten |