Ostrya trichocarpa

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Ostrya trichocarpa
Systematik
Eurosiden I
Ordnung: Buchenartige (Fagales)
Familie: Birkengewächse (Betulaceae)
Unterfamilie: Haselnussgewächse (Coryloideae)
Gattung: Hopfenbuchen (Ostrya)
Art: Ostrya trichocarpa
Wissenschaftlicher Name
Ostrya trichocarpa
D.Fang & Y.S.Wang

Ostrya trichocarpa ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Hopfenbuchen (Ostrya) innerhalb der Familie der Birkengewächse (Betulaceae). Sie ist ein Endemit in einem kleinen Gebiet in China.

Vegetative Merkmale

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ostrya trichocarpa ist ein Baum, der Wuchshöhen von bis zu 18 Metern erreicht. Die Borke ist grau-braun. Die Rinde junger Zweige ist rötlich-braun und dicht, gelb sowie fein behaart.[1]

Die wechselständig an den Zweigen angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und -spreite gegliedert. Der 3 bis 5 Millimeter lange Blattstiel ist dicht gelb-braun und fein behaart. Die einfache Blattspreite ist bei einer Länge von 5 bis 10,5 Zentimetern sowie einer Breite von 2,5 bis 5 Zentimetern eiförmig bis eiförmig-elliptisch mit lang zugespitztem oberen Ende, mit einer mehr oder weniger herzförmiger Basis und einem unregelmäßig doppelt borstig gesägten Blattrand. Es werden 14 bis 20 Nervenpaare im Abstand von 5 Millimeter gebildet. Die Blattunterseite ist grau-grün und dicht behaart und die -oberseite ist spärlich behaart bis kahl.[1]

Generative Merkmale

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ostrya trichocarpa blüht von April bis Mai und die Früchte reifen von Juni bis August.[1] Weibliche Blütenstände sind dicht traubig und 4,5 bis 8 Zentimeter lang mit Durchmessern von 2 bis 3 Zentimetern. Die Blütenstandsachse ist dicht gelb-braun behaart. Die Tragblätter sind bei einer Länge von 1,5 bis 2,4 Zentimeter lang, 1 bis 1,5 Zentimeter breit, elliptisch, sackförmig, spitz, mit gerundeter Basis und borstigem Blattrand, häutig, netznervig und spärlich behaart.

Die Nussfrüchte sind hell-braun, 5,5 bis 9 Millimetern sowie bei einem Durchmesser von 2,5 bis 3,5 Millimetern verkehrt-eiförmig, undeutlich gerippt und dicht behaart. Die Blütenhülle bleibt bis zur Fruchtreife erhalten; sie ist 1,5- bis fünfmal so lang wie das Nüsschen, dicht behaart und an der Spitze gezähnt.[1]

Vorkommen und Gefährdung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dieser Endemit kommt in China im südwestlichen Teil des Autonomen Gebiets Guangxi[1] nur in den Kreisen Jingxi sowie Napo[2] vor. Ostrya trichocarpa gedeiht dort in subtropischen Wäldern auf Kalksteinbergen im tropischen Karst in Höhenlagen von 800 bis 1300 Metern.[1][2] Sie kommt auch in Guizhou nur im Kreis Libo vor.[2]

In der Roten Liste der gefährdeten Arten der IUCN gilt 2014 Ostrya trichocarpa als EN = Endangered = „stark gefährdet“. Es gibt nur drei Fundorte mit insgesamt etwa 100 blühfähigen Exemplaren.[2]

Die Erstbeschreibung von Ostrya trichocarpa erfolgte 1983 durch Ding Fang und Yu Sheng Wang in A new Ostrya species from Guangxi. In: Guihaia, Band 3, S. 189.[1] Das Artepitheton trichocarpa setzt sich aus den altgriechischen Wörtern thrix für „Haar“ und karpos für „Frucht“ zusammen und verweist damit auf die dicht behaarten Früchte.[3]

  • Wu Zheng-yi, Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China. Volume 4: Cycadaceae through Fagaceae. Science Press / Missouri Botanical Garden Press, Beijing / St. Louis 1999, ISBN 0-915279-70-3, S. 301 (englisch).
  • Z. Lu, D. Zhang, S. Liu, X. Yang, X. Liu, J. Liu: Species delimitation of Chinese hop-hornbeams based on molecular and morphological evidence. In: Ecology and Evolution, Volume 6, Issue 14, 2016, S. 4731–4740.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c d e f g Pei-chun Li, Alexei K. Skvortsov: Ostrya. In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China, Volume 4: Cycadaceae through Fagaceae, Science Press / Missouri Botanical Garden Press, Beijing / St. Louis 1999, ISBN 0-915279-70-3, Ostrya trichocarpa, S. 301 - textgleich online wie gedrucktes Werk.
  2. a b c d Ostrya trichocarpa in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2024-1. Eingestellt von: Liu, J., Barstow, M., Beech, E. & Rivers, M.C., 2017. Abgerufen am 25. September 2024.
  3. Helmut Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. 3., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Nikol, Hamburg 2005, ISBN 3-937872-16-7 (Nachdruck von 1996). S. 653.