Osttünnen

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Osttünnen
Stadt Hamm
Koordinaten: 51° 39′ N, 7° 53′ OKoordinaten: 51° 38′ 40″ N, 7° 53′ 8″ O
Höhe: 67 (62–96) m ü. NN
Fläche: 5,44 km²
Einwohner: 604 (30. Sep. 2012)
Bevölkerungsdichte: 111 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1968
Eingemeindet nach: Rhynern
Postleitzahl: 59069
Vorwahl: 02385
Karte
Lage von Hamm in Nordrhein-Westfalen
Osttünnen, Luftbild
Osttünnen, Luftbild
Osttünnen, Ortsschild
Drohnenfoto Osttünnen
Luftaufnahme Osttünnen 2019

Osttünnen ist ein Stadtteil von Hamm in Nordrhein-Westfalen, liegt im Stadtbezirk Hamm-Rhynern und grenzt an den Stadtteil Westtünnen.

Die Großgemeinde Rhynern ist Namensgeber des im Jahr 1975 neu eingerichteten Stadtbezirks Hamm-Rhynern.

Osttünnen wurde erstmals urkundlich 1281 als villa Ostungge parrochie Rinere erwähnt. 1392 urkundlich Oestunne belegen in dem kerspele to Rinhere genannt.[1]

Der Name Osttünnen leitet sich von den Edelherren und Grafen von Thunen ab, die ihren Wohnsitz im frühen Mittelalter nördlich der heutigen „Von Thünen-Straße“ zwischen Westtünnen und Osttünnen hatten. Das Dorf entstand erst im 20. Jahrhundert und bestand zunächst aus einzelnen verstreut liegenden Bauernhöfen. Die ersten Eigenheime entstanden in den 1950er und in den 1980er Jahren.

Osttünnen gehörte im Spätmittelalter und der Frühen Neuzeit in eigener Bauerschaft (Oistunne) im Amt Hamm zur Grafschaft Mark. Laut dem Schatzbuch der Grafschaft Mark von 1486 hatten die 13 Steuerpflichtigen in der Bauerschaft zwischen 1 und 6 Goldgulden an Abgabe zu leisten.[2] Im Jahr 1705 waren in der Bauerschaft Osttünnen 18 Steuerpflichtige mit Abgaben an die Rentei Hamm im Kataster verzeichnet.[3]

Im 19. Jahrhundert gehörte Osttünnen bei der Errichtung der Ämter in der preußischen Provinz Westfalen zum Kirchspiel und Amt Rhynern im Kreis Hamm. Im Jahr 1885 gab es in der Landgemeinde Ost Tünnen auf 545 ha Fläche, davon 410 ha Ackerland, 19 ha Wiesen, 35 ha Holzungen, 1 Wohnplatz, 55 Wohnhäuser mit 57 Haushaltungen und 330 Einwohner.[4]

Am 1. Januar 1968 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Osttünnen in die Gemeinde Rhynern eingegliedert.[5] Am 1. Januar 1975 wurde es im Zuge der Gebietsreform in die kreisfreie Stadt Hamm umgegliedert.[6]

Einwohnerentwicklung

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Jahr Einwohner
1849[7] 331
1910[8] 366
1931[9] 399
1956[10] 673
1961[11] 593
  • Neben vier Bauernhöfen, die noch voll erwerbsmäßig arbeiten, gibt es vier Gärtnereien, zwei Arztpraxen, zwei Autowerkstätten, eine Schreinerei, einen Hofverkauf, eine Physiotherapeutin, einen Bauwerkssanierer, einen Energieberater sowie eine landwirtschaftliche Genossenschaft im Ort.
  • Der Ort hat weder eine Schule noch Geschäfte oder sonstige öffentliche Einrichtungen.
  • Osttünnen liegt nahe der Bundesautobahn 2 und an der Landesstraße 672
  • Durch den Ort verläuft die ICE-Bahnstrecke „Hamm – Kassel“
  • Für Schüler besteht eine Busverbindung zu den Schulen in Rhynern, Berge und Werries.
  • Mittelpunkt ist die Alte Schule in der „Davidisstraße“. Bis in die 1960er Jahre wurden hier die Kinder aus Osttünnen unterrichtet. Die Räume werden von der Freiwilligen Feuerwehr als „Dienstgebäude“, sowie der „Dorfgemeinschaft Osttünnen e. V.“ für Vereinsveranstaltungen genutzt.

Einzelnachweise

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  1. Willy Timm: Die Ortschaften der Grafschaft Mark in ihren urkundlichen Früherwähnungen und politischen Zuordnung bis zu Gegenwart, Unna 1991, S. 95.
  2. Aloys Meister: Die Grafschaft Mark. Festschrift zum Gedächtnis der 300-jährigen Vereinigung mit Brandenburg-Preußen. 2. Band, Dortmund 1909, S. 40 – Auszug aus dem Schatzbuch der Grafschaft Mark von 1486 (Bauerschaft Osttünnen).
  3. Westfälisches Schatzungs- und Steuerregister, Band 6, Münster 1980. Darin: Kataster der Kontribuablen Güter in der Grafschaft Mark 1705, bearb. von Willy Timm, S. 16/17.
  4. Gemeindelexikon für die Provinz Westfalen, Berlin 1887, S. 76/77, Online-Ausgabe.[1]
  5. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, S. 64.
  6. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 329 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  7. M. F. Essellen: Beschreibung und kurze Geschichte des Kreises Hamm und der einzelnen Ortschaften in demselben. Verlag Reimann, Hamm 1985, ISBN 3-923846-07-X, S. 129.
  8. www.gemeindeverzeichnis.de: Einwohnerzahlen 1910
  9. Handbuch der Ämter und Landgemeinden in der Rheinprovinz und in der Provinz Westfalen, Preußischer Landgemeindetag West, Berlin 1931.
  10. Otto Lucas: Kreis-Atlas Unna. Unna/Münster 1957.
  11. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X, S. 236.