Otto Zieske

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Otto Zieske (* 18. August 1902 in Regensburg; † 1. Oktober 1987[1] in Passau) war ein deutscher Maler.

Leben und Wirken

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Otto Zieske spezialisierte sich auf Landschaften; vor allem Donaulandschaftsbilder haben nach 1946 seinen regionalen Erfolg geprägt. Im Auftrag schuf er auch Porträts, u. a. Bildnisse der Oberbürgermeister von Passau.

Einige Jahre war Otto Zieske in der Nachfolge seines Vaters in Passau als Klavierhändler tätig.[2] Von 1922 bis 1927 studierte Zieske an der Akademie der Bildenden Künste München. Er beruft sich auf Unterricht bei Martin von Feuerstein, Adolf Hengeler und Ludwig von Herterich[3]. 1934 heiratete er Gertrud Lipprandt aus Erfurt.

1932 war Otto Zieske (mit u. a. Max Peinkofer) beteiligt an der Gründung der „Ostbairischen Kunst- und Kulturgemeinschaft Ostring“ und des „Bundes freischaffender Künstler Passau“. Beide Vereinigungen brachten in Ausstellungen nicht die erwünschten Verkaufserfolge.[4] Von 1938 bis 1940 und 1942 hat Otto Zieske in die Große Deutsche Kunstausstellung in München Landschaftsgemälde eingereicht, wo er stets verkaufen konnte[5].

Von 1940 bis 1945 war er – zuletzt mit dem Dienstgrad Unteroffizier der Reserve – im Kriegsdienst. Mit 4. April 1945 ist die Amputation des rechten Beins nach Verletzung durch Bombensplitter belegt. Bis 1946 war er in englischer Kriegsgefangenschaft.

1949 gründete er mit anderen Künstlern und leitenden Stadtbediensteten den Kunstverein Passau, ab 1949 war er dessen Vizepräsident, von 1963 bis 1985 Präsident. 1970 erhielt er den „Kultureller Ehrenbrief der Stadt Passau“.

Fähre bei Wesenufer, Öl auf Leinwand, 1946

Werke (Auswahl)

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  • Selbstbildnis, Tuschfeder koloriert auf Papier, 39 × 28,5 cm, 1930, Sammlung Museum Moderner Kunst (Passau)
  • Im Donautal, Öl auf Leinwand, 100 × 120,5 cm, 1939, Sammlung Österreichische Galerie Belvedere, Wien
  • Fähre (Überfuhr-Mutzen) bei Wesenufer, Öl auf Leinwand, 65 × 85 cm, 1946, Sammlung privat[6]
  • Donaulandschaft, Öl auf Leinwand, 1957, Sammlung Spectrum Kirche, Passau[7]
  • Peter Zieske: Zur Erinnerung an meinen Vater Otto Zieske. In: Halbjahresprogramm 2/92 des Kunstvereins Passau, o. p. (= Passauer Kunst Blätter Nr. 10, Jg. 2/1992, S. 19); illustriert mit einer Zeichnung „Otto Zieske auf dem Sterbebett gezeichnet von Peter Zieske – 1. Oktober 1987“.
  • Martin Ortmeier: Otto Zieske und die Donau. Zur Erinnerung an den Präsidenten des Kunstvereins Passau 1963 bis 1985. In: Passauer Kunst Blätter, Nr. 73, Jg. 1/2024, S. 16–19.
  • Martin Ortmeier: Otto Zieske – Gemälde einer Donau-Urfahr. In: Passauer Jahrbuch. Beiträge zur Geschichte, Geographie und Kultur Ostbaierns, Nr. 66, Jg. 2024, ISSN 1862-3212, S. 275–288.

Einzelnachweise

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  1. Weil im Eintrag zu Otto Zieske in Franz Mader, Tausend Passauer. Biographisches Lexikon zu Passaus Stadtgeschichte, Passau 1995, ISBN 3-924484-98-8, S. 263 das Sterbejahr falsch mit 1985 angegeben ist, wird dies an vielen weiteren Stellen tradiert. Das richtige Sterbejahr 1987 wurde am 31. Januar 2024 vom Stadtarchiv Passau bestätigt.
  2. Otto Zieskes Meldekarte im Stadtarchiv Passau nennt als Beruf „Kaufmann“, 1934 (evtl. im Zusammenhang mit dem Eintrag der Heirat zum 28. Juni 1934) wurde „Kunstmaler“ nachgetragen.
  3. Hanns Egon Wörlen, der mit Otto Zieske befreundet war, gibt in einem Typoskript – Archiv Museum Moderner Kunst (Passau) – Nachricht von Zieskes künstlerischem Werdegang.
  4. Zum „Bund freischaffender Künstler“ in Passau siehe: Helmut Wagner, Der Bund freischaffender Künstler Passau. Einige Kapitel aus der lokalen Kunstgeschichte. In: Ostbairische Grenzmarken. Jahrbuch für Geschichte, Kunst und Volkskunde. 44 (2022), S. 133–174.
  5. Quelle zu Otto Zieskes Beteiligung an den Ausstellungen im Haus der Deutschen Kunst in München; ausgelesen am 1. November 2023.
  6. Das Gemälde „Fähre bei Wesenufer“ ist publiziert in: Martin Ortmeier, Otto Zieske – Gemälde einer Donau-Urfahr, 2024.
  7. Das Gemälde „Donaulandschaft“, es zeigt einen Blick in das Donautal Richtung Nordost vom Mariahilf-Berg in Passau, ziert die Titelseite der Ausgabe Nr. 73 (1/2024) der Passauer Kunst Blätter.