Otto zu Stolberg-Wernigerode (Historiker)
Otto Graf zu Stolberg-Wernigerode (* 31. März 1893 auf Schloss Wernigerode; † 5. August 1984 in Hamburg) war ein deutscher Historiker und Hochschullehrer. Er war der Enkel des Politikers Otto Fürst zu Stolberg-Wernigerode.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Otto war das neunte Kind des Grafen Constantin zu Stolberg-Wernigerode (1843–1905) und dessen zweiter Ehefrau Elisabeth zu Stolberg-Wernigerode (1866–1928). Am 19. April 1932 heiratete er in Berlin Yvonne Baronesse Gerschau von Flotow (1895–1982) und lebte zu dieser Zeit in Rostock. Nach 1945 zog er mit seiner Frau nach Bayern. Er hatte zwei Söhne, die beide ebenfalls bereits verstorbenen sind, Dr. rer. nat. Ulrich Graf zu Stolberg-Wernigerode, Patentanwalt in Hamburg, und Dr. phil. Hans-Peter Stolberg (Adelstitel abgelegt), Gymnasiallehrer i. R.
Stolberg-Wernigerode war von 1919 bis 1923 Mitglied der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP). 1932 heiratete er Yvonne Gerschau von Flotow, Tochter eines kais. russ. Hofmarschalls, aus der Beziehung ist Sohn Philipp. 1933 bis 1938 war er in der SA und trat 1937 der NSDAP bei.
Stolberg-Wernigerode schloss sein Geschichtsstudium 1921 mit der Promotion ab und habilitierte sich 1931 an der Ludwig-Maximilians-Universität München. 1935/36 wurde er außerordentlicher und 1942 zum ordentlichen Professor für mittlere und neuere Geschichte an der Universität Rostock berufen; 1945 wurde er dort entlassen. Nach dem Zweiten Weltkrieg lehrte er an der Universität München und betreute die Neue Deutsche Biographie.
Stolberg-Wernigerode wurde auf dem Nienstedtener Friedhof beigesetzt.
Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1965: Großes Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland
Werke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Deutschland und die Vereinigten Staaten von Amerika im Zeitalter Bismarcks. De Gruyter, Berlin [u. a.] 1933.
- Robert Heinrich Graf von der Goltz. Botschafter in Paris 1863–1869. Stalling, Oldenburg i. O. [u. a.] 1941 (Deutsche Geschichtsquellen des 19. Jahrhunderts, 34).
- Geschichte der Vereinigten Staaten von Amerika. De Gruyter, Berlin 1956.
- Allgemeine Deutsche Biographie und Neue Deutsche Biographie. In: Die Historische Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 1858–1958. Göttingen 1958, S. 192–202.
- Die unentschiedene Generation. Deutschlands konservative Führungsschichten am Vorabend des Ersten Weltkrieges. Oldenbourg, München [u. a.] 1968.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hans Friedrich von Ehrenkrook, Jürgen Thiedicke von Flotow-Stuer, Johann Georg von Rappard et al: Genealogisches Handbuch der Fürstlichen Häuser 1951, Band I, Band 1 der Gesamtreihe GHdA, Hrsg. Deutsches Adelsarchiv, C. A. Starke Verlag, Glücksburg Ostsee 1951, S. 410 ff. ISSN 0435-2408
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Otto zu Stolberg-Wernigerode im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Werke von und über Otto zu Stolberg-Wernigerode in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Literatur über Otto zu Stolberg-Wernigerode in der Landesbibliographie MV
- Eintrag zu Otto Graf zu Stolberg-Wernigerode im Catalogus Professorum Rostochiensium
Personendaten | |
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NAME | Stolberg-Wernigerode, Otto zu |
ALTERNATIVNAMEN | Stolberg-Wernigerode, Otto Graf zu |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Historiker |
GEBURTSDATUM | 31. März 1893 |
GEBURTSORT | Schloss Wernigerode |
STERBEDATUM | 5. August 1984 |
STERBEORT | Hamburg |