Otzberg (Vulkan)
Otzberg | ||
---|---|---|
Der Otzberg mit der Veste Otzberg und dem Ort Hering | ||
Höhe | 367,9 m ü. NHN [1] | |
Lage | Hessen, Deutschland | |
Gebirge | Odenwald | |
Koordinaten | 49° 49′ 11″ N, 8° 54′ 39″ O | |
Topo-Karte | LAGIS Hessen | |
| ||
Typ | Erloschener Vulkan | |
Alter des Gesteins | ca. 60 Mio. Jahre | |
Besonderheiten | Veste Otzberg |
Der Otzberg ist ein 367,9 m ü. NHN[1] hoher erloschener Vulkan im vorderen Odenwald, auf dem sich der Ort Hering, ein Ortsteil der Gemeinde Otzberg, sowie die Veste Otzberg befindet.
Veste Otzberg
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Otzberg wird gekrönt von der Veste Otzberg, die 1231 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Die Veste Otzberg dürfte also gegen Ende des 12., Anfang des 13. Jahrhunderts gebaut worden sein.
Hering
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am Nordhang des Otzberges befindet sich der Ort Hering mit circa 1000 Einwohnern.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Otzberg befindet sich im nördlichen vorderen Odenwald in der gleichnamigen Gemeinde Otzberg im Landkreis Darmstadt-Dieburg. Die Umgebung um 130 bis 200 m überragend, stellt er eine weithin sichtbare Marke im nördlichen Odenwald und Reinheimer Hügelland dar. Nördlich fällt er ab, hin zum flach laufenden Dieburger Becken.
Geologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Basaltkegel des Otzberg besteht aus Olivin-Nephelinit, nach älterer Nomenklatur Nephelin-Basalt genannt, der Olivin und auch Labradorit enthält.[2] Aufgrund seiner geomorphologischen Geschichte als Förderschlot eines erloschenen Vulkans treten Säulenbasalt und andere vulkanische Gesteine zu Tage. Der Otzberg entstand zusammen mit weiteren vulkanischen Bergen dieser Region (z. B. Roßberg, Forstberg, Breitenstein).[3]
Das Gestein des Otzbergs wurde auf ein Alter von 22 Millionen Jahren bestimmt, gehört also ins ältere Miozän. Der Otzberg gehört damit zu den jüngsten Vulkanen des Vulkanismus am nördlichen Oberrheingraben.[4]
siehe auch: Geologie des Otzberges
Schutzgebiete
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf dem Otzberg befinden sich die Naturdenkmale „Aufgelassener Säulenbasalt-Steinbruch“ und das „Gebiet um den Otzberg“. Am unteren Nordwesthang sind die Löss-Hohle „Hinterer und vorderer Kuhgraben“ und „Verlängerung hinterer Kuhgraben“ als Naturdenkmale geschützt.[2]
Sonstiges
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von der Veste Otzberg ist bei gutem Wetter Sicht bis nach Frankfurt am Main und in den Taunus möglich.
Der Alemannenweg, ein 144 Kilometer langer Prädikatswanderweg, verläuft als Rundweg von Erbach über Bensheim-Auerbach, Burg Frankenstein und die Veste Otzberg wieder zurück ins Tal der Mümling nach Michelstadt-Steinbach. Am Alemannenweg liegen viele kulturhistorische Sehenswürdigkeiten.
Bilder
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]-
Erstarrter Nephelin-Säulenbasalt am Otzberg, Naturdenkmal
-
Der Otzberg mit dem Ort Hering und der Veste Otzberg
-
Panorama von der Veste Otzberg
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
- ↑ a b Horst Bathon, Georg Wittenberger: Die Naturdenkmale des Landkreises Darmstadt-Dieburg mit Biotop-Touren, 2. erweiterte und vollständig überarbeitete Auflage. Hrsg.: Kreisausschuss des Landkreises Darmstadt-Dieburg – Untere Naturschutzbehörde (= Schriftenreihe Landkreis Darmstadt-Dieburg). Darmstadt 2016, ISBN 978-3-00-050136-4.
- ↑ Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald "GEOTOP 2005 - Der Otzberg - Botschafter aus dem Erdmantel" (J.Babist 2005)
- ↑ Thomas Reischmann & Heinz-Dieter Nesbor: Vulkanische Gesteine, Abschnitt 5.1.3.2 Nördlicher Oberrheingraben. In Roland Becker & Thomas Reischmann: Geologie von Hessen. herausgegeben vom Hessischen Landesamt für Umwelt und Geologie. Schweizerbart Verlag, Stuttgart 2021, ISBN 978-3-510-65442-0, S. 405.